P.o.V.: Rye
Meine Schwester umarmte mich immer fester. Die letzten Wochen bei ihr hatten mir echt gut getan. Zwar hatte ich hauptsächlich in ihrer Wohnung rumgehangen und mein Rücken schrie nach einem richtigen, nach meinem eigenen, Bett. Und doch hatte ich einiges gelernt. Nicht nur Deutsch, auch ein paar Tricks fürs kochen. Das meine Schwester gerne mit komischen Menschen rum hing. Ganz ehrlich, was fand sie an Louis? Der war manchmal echt creepy. Und trotzdem kam er in den Ferien oft zu Besuch und lernte mit Leeha oder kochte mit uns. Meistens fuhr er dann noch zu seinem Freund, was mir jedes Mal wieder einen Stich versetzte, denn Andy antwortete nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten.
„Rye, es wird besser. Mach dir keine Sorgen. Früher oder später seid ihr zusammen.", murmelte mir Louis zu. Seine Mutter hatte uns zum Flughafen gefahren. Sie war echt süß. Ostern war sie so nett uns einzuladen, damit wir nicht ganz so alleine waren. Es war sehr lustig mit Louis' Familie. Auch wenn wir wegen des Babys, einer von Louis' Cousins war, Anfang März, Vater geworden, leise sein mussten.
Den Tag lachten wir viel. Louis und seine Geschwister zeigten uns ein paar Kartenspiele. Den Abend feierten wir auch noch ne kleine Party. Leeha hatte für mich eine kleine Abschiedsparty organisiert. Das Steinar kam konnte ich verstehen, da er ja Louis' Freund war, was ich aber nicht ganz verstand, was machte Moritz hier. Klar er war nett, aber er hing für meinen Geschmack zu viel mit meiner kleinen Schwester herum.
„Ich vermiss dich jetzt schon!", murmelte ich meiner Schwester ins Ohr. „Ich dich auch.", antwortete sie und zog mich noch etwas fester an sich. „Und denk dran: Ruf mich an, sobald du angekommen bist. Sonst drehe ich durch und komm dahin, nur um dir eine zu scheuern.", sagte meine Schwester. Schließlich löste ich mich von Leeha und umarmte noch mal Louis. „Alles wird gut. Spätestens, im August ist Andy dein Freund, wenn du es so machst, wie ich es dir Gesagt habe...", sagte er. „Was macht dich da so sicher? Ich meine, woher willst du wissen, dass er niemand anderen gefunden hat oder mich einfach nicht mehr will? Ich glaube immer noch, dass ich die Band verlassen sollte." „Rye, es mag sein, dass das der leichteste Weg ist, aber der ist nicht der beste. Du liebst doch Andy und willst ihn von dir überzeugen oder?", fragte er. „Ja, schon. Er ist für mich das wichtigste. Das, was ich mittlerweile für ihn fühle, habe ich noch nie für jemanden empfunden.", gab ich zu. „Na also, es würde mich stark wundern, wenn liebe nichts ist, wo für es sich zu kämpfen lohnt. Sonst hast du auch nie aufgegeben!", warf mir jetzt meine Schwester vor. Ich atmete noch einmal kurz durch und nickte. Sie hatten beide recht. Ich sollte den Kopf nicht so in den Sand stecken.
Als mein Flug aufgerufen wurde trennten sich, schweren Herzens, unsere Wege. Diese Zeit hatte mir gezeigt, wie sehr ich manchmal meine Familie brauchte. Ich sollte mehr Zeit mit ihnen verbringen, vor allem mit meiner Schwester.
Im Flugzeug lehnte ich mich zurück und begann nachzudenken. Auf der einen Seite hatte ich etwas Respekt davor, zurück nach Hause zu kommen, auf der anderen Seite hatten es Leeha, Finnja, Ferishta und Louis geschafft mir Mut einzureden. Ich würde das schon schaffen. Louis meinte aber auch, ich solle mich nicht von etwaigen Backpfeifen Andys unterkriegen lassen. Er meinte es könne sein, dass er in den ersten Tagen nicht sonderlich gut auf mich zusprechen ist. Ich schloss die Augen und ließ meine Gedanken, Gedanken sein, es wird alles gut, es wird alles gut, wiederholte ich die Worte immer und immer wieder.
{„Wo warst du?", donnerte mir der Blonde entgegen. Ich wollte gerade Luft holen, um etwas zu erwidern, doch dazu kam ich nicht mehr, denn Andy klatschte mir eine und lief wieder weg. Sofort setzte ich ihm hinter her. Er schlug eine Tür vor mir zu. Ich riss sie wieder auf. Schon stand ich in mitten eines weißen Raumes. Diverse Momente flogen an mir vorbei. „Get out of my life. Now I like Andy!", hörte ich meine eigene Stimme sagen und sah, wie ich Andy umarmte. „Let's make Love tonight...", Ich sah die Szene vor mir, wie Andy und ich uns ansahen. Wie hatte ich jemals so blind sein können, das nicht zu sehen? Jetzt flogen verschiedenste Randy-Memes an mir vorbei. 'What normal Roadies see... What Randyshippers see...' ich musste grinsen, wie kam man nur auf so was? Aber zugegeben, Andys Blick war unbezahlbar.
„Mein Fluch ist es, dich immer zu Lieben, Ryan Leonard Beaumont!", schrie Andy hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Er Stand an der Tür und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt. Jetzt rutschte er weinend an der Wand herunter und begann laut zu schluchzen. Ich wollte zu ihm, wollte ihn trösten, wollte ihn in meinen Armen halten und sagen, das alles wieder gut werden wird, aber egal wie schnell ich rannte ich kam ihm nicht näher. Er entfernte sich immer weiter von mir und das, obwohl ich direkt auf ihn zu rannte. Schließlich blieb ich stehen, ich konnte das alles nicht mehr. Jetzt brach ich auch zusammen. Tränen versperrten mir die Sicht, Schluchzer kamen aus meinem Mund. Vor Wut schlug ich auf den Boden, sofort zerbrach dieser und ich viel in ein Endloses schwarzes Loch.}
Ich schreckte hoch und öffnete meine Augen. Gerade kam die Durchsage, dass wir zum Landeanflug ansetzten. Geistig machte ich mich bereit für das Donnerwetter, dass mich erwartete. Ich verließ das Flugzeug so ziemlich als erster und musste dann ne Ewigkeit auf meinen Koffer warten. Als ich diesen endlich hatte verließ ich den Raum.
Es dauerte nicht lange, bis ich Sonny fand, er hatte sich bereit erklärt, mich vom Flughafen abzuholen. Als er mich erkannte kam er auf mich zu und zog mich in eine Brüderliche Umarmung. „Tu uns allen einen Gefallen und mach so was nie wieder. Auch wenn Andy es nicht zugeben wird hat ihn das ganze stark mitgenommen. Er hat deine Mutter regelrecht genervt, weil er dich nicht erreichen konnte.", meinte er. Schuldbewusst nickte ich. „Aber so wichtig kann ich ihm nicht sein, als ich ihn angeschrieben hatte hat er mich dann nämlich auch einfach ignoriert.", entgegnete ich ihm.
Als wir Zuhause ankamen freute ich mich schon auf mein Bett. Es war sowieso schon zehn Uhr abends, also könnte mir das kaum einer krumm nehmen. „Wir sind wieder Zuhause!!", schrie Sonny durchs Haus. Sofort kamen Brook und Haper angelaufen und umarmten mich und Sonny kurz. Dann kam Andy aus dem Wohnzimmer. Als er mich sah drehte er sich sofort weg und lief die Treppe hoch nur um in einem der Zimmer zu verschwinden. Auch ich lief nach oben und verschwand in meinem Zimmer. Schnell schrieb ich meiner Schwester noch, dass ich gut angekommen war. Hoffentlich hatte Louis recht und Andy liebte mich immer noch, beziehungsweise konnte mich noch Mal lieben. Erschöpft ließ ich mich in mein Bett fallen und schloss meine Augen wieder.
[So jetzt gab es einen Zeitsprung, von etwa 16 Tagen.
Ich hoffe ihr habt damit kein Problem und euch hat das Kapitel gefallen.
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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Meine Welt - Ein Ort jenseits von gut und böse
FantastiqueBernstein - Es kann dir aber auch Neue geben Band 1 Es scheint alles normal, als Leeha Beaumont nach Deutschland geht um sich von schlechten Erinnerungen zu trennen und neue Kulturen kennen zu lernen. Dort lernt sie einen Jungen namens Louis kennen...