81. Übertreiben

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P.o.V.: Sammie

"Ich hasse es, dass ich so viel vom Unterricht verpasst hab!", beschwerte ich mich auf dem Weg von McGonagalls Büro zu unserem Schlafsaal bei meinem Bruder. "Ich wunder mich zu mindest nicht mehr, warum Louis in den Sommerferien mit uns die wichtigsten Zauber schon durchgegangen ist.", antwortete er. "Ich hab mich schon gefragt wo diese Zauber herkamen!", sagte Albus. Ich verdrehte meine Augen. "Was bitte hast du denn geglaubt? Wir sind nicht ohne Grund in Slytherin!", grummelte ich. "Unser Ergeiz ist aber nicht der einzige Grund...", zischte Shaun so leise, dass nur ich ihn hörte. "Wirklich? Kannst mir ja morgen mehr erzählen!", gähnte ich. Kurze Zeit später fiel ich schon wie ein Stein in mein Bett.

Glücklicherweise war den nächsten Tag Sonntag, ich hätte sonst tatsächlich nur den halben Schultag mit bekommen. Rein aus Jux fragte ich meinen Hauslehrer, was sie dann gemacht hätten. Er meinte, dass es bei mir besondere Umstände wären und dementsprechend, so lange es nur ein Tag ist, nichts dagegen sagen würden.

Dennoch nahmen Shaun und ich uns den Tag nicht frei. Er musste mir einiges erzählen, zu dem hatte ich auch noch einiges nachzuholen. Deshalb setzten wir uns nach dem Mittagessen im Gemeinschaftsraum zusammen.

"Also was meintest du Gestern es gebe noch einen Grund dafür das wir in Slytherin gelandet sind?", fragte ich. Shaun kicherte. "Man merkt es nicht, wenn man es nicht weiß. Weißt du noch als Louis gesagt hat 'Ihr könnt das hier verstehen'?", flüsterte er dann leise. Ich musste einen Augenblick überlegen, dann begann ich zu nicken, ja da war mal was. "Das hat er auf Parsel gesagt, wir haben es nur nicht verstanden.", meinte er. Dann spielte er eine Nachricht auf seinem Handy ab. Ich verstand, was Louis sagte. "Louis hatte die mir geschickt und weil ich nicht alleine im Raum war wurde mir darauf erklärt, dass ich die Schlangensprache beherrschte."

Ich sah meinen Bruder an. "Aber wie ist das möglich? Ich dachte dazu muss man der Nachfahre von jemandem sein, der sie beherrschte." Er zuckte nur mit den Schultern. "Entweder ist da was bei unserem Vater im Blut oder bei uns eine Mutation oder sowas.", sagte er dann. Plötzlich setzte sich jemand neben mich. "Was besprecht ihr hier so abgeschieden?", fragte Serim. "Du kannst alles essen, musst aber nicht alles wissen.", murmelte ich. Serim lachte. "Ja, ja, ja...", murmelte er. Kurz darauf kamen Albus und Scorpius zu uns, sie setzten sich mit etwas abstand an den Tisch. Als Wanda sich zu uns setzte warf sie einen Blick auf die Beiden. "Wir werden sie dieses Jahr nicht mehr los oder?", fragte sie. Ich wusste, was sie meinte, die anderen Slytherins starrten uns alle an. "Nun ja, wer Kompetentes muss nun mal ein Auge auf die haben.", sagte mein Bruder. "Das ist richtig und wichtig...", murmelte Serim. Ich schmunzelte und warf einen Blick nach hinten. Es starrten wirklich alle in Sichtweite zu uns rüber. Ich verdrehte meine Augen und stand auf. "Was machst du?", fragte Wanda. Ich ignorierte sie. "Protego patronum, muffliato, salvio hexia, cave iminicum.", murmelte ich, dann ging ich im Kreis um den Tisch an dem wir saßen und setzte mich anschließend wieder auf meinen Platz. "Waren das nicht gerade Schutzzauber? Solche mit denen man ein Lager schützt?", fragte Serim verblüfft. Ich nickte. "Die können uns jetzt nicht mehr sehen, nicht hören und, dank des Schutzzaubers, auch nicht zu uns kommen.", erklärte ich. Wanda sah so aus als könnte sie den Boden schmecken, so weit stand ihr Mund offen. Ich seufzte.

"Eknú Terä hat während der letzten Wochen der Sommerferien uns einen Crashkurs in Angriffs-, Verwandlungs- und Verteidigungsmagie gegeben. Zum beginn des Schuljahres konnten wir noch keinen gestaltlichen Patronus erzeugen und Heute kann ich mit einem ähnlichen Zauber von hier bis nach London fliegen.", erklärte ich. Albus und Scorpius schienen auf einmal ganz große Ohren zu kriegen. "Wanda, Serim. Ihr habt gesehen, dass ich Probleme im Zauberuntericht hab. Die kommen ausschließlich daher, dass ich versuche wortlos Magie zu wirken.", warf jetzt Shaun ein. Serim zog überrascht seine buschigen Augenbrauen hoch. "Das Konzept an sich ist eigentlich ganz leicht, allerdings hab ich den letzten Kniff noch nicht ganz raus.", sagte er jetzt Schultern zuckend. "Was? Ich dachte das soll richtig schwer sein!", empörte sich Wanda. "Na ja... Ja schon, aber... Es ist doch immer so: wenn man einmal den Dreh raus hat, dann läuft es wie von selbst.", meinte ich. Dann stellte ich meinem Bruder Fragen zu Kräuterkunde und Zaubertränke.

Jetzt während des Novembers begann sich langsam das Interesse auf das Quidditch Spiel zu konzentrieren. Selbst die Reinblüter vergaßen Shaun und mich an zu glotzen. Am Tag des Spiels wollte ich weiter lernen, ich hatte mehr verpasst als mir lieb war. Jedenfalls sorgte das für einen kleinen Aufstand. Albus und Scorpius wollten uns nicht weiter beim Lernen zu sehen, sie machten neben ihren Hausaufgaben nichts anderes, und Wanda und Serim wollten unbedingt, dass wir uns zusammen das Spiel ansahen. Seufzend stimmte ich dieser übermacht zu. Slytherin gegen Gryffindor...

Während des Matches steckte ich meine Nase in 'Advanced Potions' und versuchte den Rest auszublenden. Was erstaunlich gut funktionierte. Ich bekam kaum etwas mit, nur, dass Gryffindor den Schnatz fing und vorher schon mit hundert Punkten in Führung lag. "Enttäuschend.", sagte ich, als das Ergebnis verkündet wurde und stand auf. Ich wollte gehen, da wurde ich schon von Scorpius aufgehalten. Er wollte unbedingt noch zu Rose und ihr gratulieren. Ich runzelte die Stirn. "Erstens, das wäre unpatriotisch. Zweitens soweit ich die Geschichte kenne, wohl bemerkt von dir, reichte deine 'Liebe' zu ihr nicht aus, um die Hauptmotivation zu sein, die Zeit wieder gerade zu biegen.", sagte ich ehe ich mich umdrehte und weiter lief.

Scorpius redete den Rest des Monats nicht mehr mit mir. Albus auf der anderen Seite begann mit der Zeit mit mir und Shaun zu üben. Auch Wanda und Serim machten bei unseren Übungen mit. Somit war es kein Wunder, dass Albus sich stark verbesserte und Wanda, Serim, Shaun und ich die Spitze des Jahrgangs bildeten.

Scorpius überwand seinen Groll nach der ersten Dezember Woche und begann sich die Übungen, möglichst, von Albus erklären zu lassen. Kurz vor Weihnachten ließen die Bemühungen und der Ehrgeiz von Wanda, Serim, Scorpius und Albus allerdings nach. "Wieso ackert ihr eigentlich noch so viel?", fragte Serim. Ich schnaubte. "Wegen den anderen Reinblütlern. Ich und Shaun machen das, damit, falls einer von denen uns angreift, der keine Chance hat.", sagte ich dann, wobei ich recht abwertend klang. "Ja, ja, ja...", murmelte Serim darauf nur, dann ging er mit Wanda raus für eine Schneeballschlacht. Albus und Scorpius trauerten dem Schnee hinterher, weil sie mussten immer noch bei uns bleiben. Zwar hatten sie, und auch wir, McGonagall schon gesagt, dass sie ihre Lektion gelernt hatten, doch sie meinte nur, dass Harry und Draco sie darum gebeten hatten, die beiden etwas leiden zu lassen. Während wir das einfach so hinnahmen, brachen Albus und Scorpius in einen kleinen Streit mit ihr aus.

Und dann war es geschafft. Die Ferien waren da. Louis hatte uns geschrieben, dass wir daran denken sollten in den Ferien nicht zu üben. Als wir ihn fragten, ob er mit uns noch etwas übt, beziehungsweise etwas beibringt, hatte er nur gesagt, dass wir uns mal entspannen sollten und wir während der Ferien absolutes zauber-Verbot hatten. Unsere Eltern holten uns zusammen von King's Cross ab. Auf der Fahrt nach Hause mussten wir unserer Mutter Rede und Antwort stehen, was wirklich passiert ist. Mit Ausnahme von einem "Hm", "Oh" oder "Ah", beteiligte sich unser Vater nicht am Gespräch. Unsere Mutter hingegen sagte immer wieder: "Ein Glück, dass Louis euch so viel beigebracht hat."

Leeha und Moritz sahen wir leider erst zu Weihnachten wieder. Leider sahen wir sie auch nur für ein paar Tage in denen Moritz zunehmend unausgeschlafen wirkte. Und auch wenn wir zu Weinachten coole Dinge bekamen wie Computerspiele oder einige Scherzartikel, von denen unsere Schwester meinte sie würden uns gefallen. Unter ihnen war eine Sonnenbrille, welche beim Aufsetzen irgend ein Körperteil unsichtbar machte. Kichernd sah ich Sammie an, welcher beim ersten Mal aufsetzen seinen Hals verlor, oder Rye, der seinen Haare einbüßen musste. Die meiste Zeit verbrachten wir draußen, so doll hatte es schon lange nicht mehr geschneit. Es war das perfekte Wetter für Schneeballschlachten! Alles in allem eines der Besten Weihnachtsfeste.

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