43. DAS ist definitiv NICHT die Welt, die ICH KENNE

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P.o.V.: Alex

Als ich wieder aufwachte saß ich gefesselt und mit einem Stück Stoff im Mund in irgendeinem Raum. Bei mir waren immer noch Leeha und Louis. Ich hörte wie Leeha erleichtert auf zu atmen versuchte ich konnte nicht nachvollziehen,  wie sie dazu kam. Nichts an dieser Situation war erleichternd! Außer vielleicht, dass wir immer noch zusammen waren.

Nach etwa einer Minute öffnete sich, ganz plötzlich, die Tür und drei Schläger Typen kamen herein. Ihnen folgten drei Mädchen. Mir war sofort klar, dass unter ihnen der Boss war. Ich begann panisch zu zappeln, Leeha und Louis bewahrten, scheinbar komplett, die Ruhe. Ihnen Stand nichts als Beiläufigkeit und Ruhe ins Gesicht geschrieben.

Eine der drei Mädchen, es war die größte von ihnen, sie hatte braune Haare und Augen. Sie lächelte uns strahlend an und hielt Louis' Handy vor seine Nase. "Wie lautet das Passwort?", fragte sie grob und riss ihm den Knebel aus dem Mund. Louis holte tief Luft. "Das Passwort lautet: Isopropylprophemilbarbitursauresphenyldementhlyaminophyrazolon." Wut entbrannt sah sie ihn an. "Lüg nicht! Das ist zu lang!" "Ich habe mein Handy selbst Programmiert. Das ist mein Passwort!", erklärte Louis ihr sachlich, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie konnte er in einer Solchen Situation nur Lügen? Und dann auch noch so offensichtlich? Leeha begann zu nicken, also schien sie seine Geschichte nur zu unterstützen.  Wieso logen die beiden? Das können wir jetzt eigentlich gar nicht gebrauchen! "Buchstabier es!", forderte das Mädchen und schon buchstabierte Louis das Wort nochmal langsam. Ich musste dem Mädchen Recht geben für jedes normale Handy wäre das Viel zu lang gewesen, doch hier entsperrte sich tatsächlich das Handy. Genervt schaltete sie das Handy wieder aus, sie hatte es nur wenige Sekunden in der Reihe und nahm Leehas. Sie sah kurz drauf, dann grinste sie. Ich konnte spüren, wie Leeha ihre Hände zu Fäusten ballte.

"So welcher Finger entsperrt wohl dein Handy?", fragte sie, sie doch sie antwortete nicht,  auch als sie ihr nun auch den Knebel aus dem Mund gezogen hatte. Sie klatschte ihr eine und begann es mit Gewalt zu probieren, doch auch das gelang ihr nicht. So kam sie auf mich zu, doch mein Handy schaltete sich kurz bevor sie ihren Mund öffnen konnte aus, weil es keinen Akku mehr hatte. Na ja ich hatte nur noch zwanzig Prozent Akku gehabt, als ich Zuhause angekommen war...

Widerwillig entsperrte Leeha nun doch ihr Handy. "So wen soll ich anrufen?", fragte sie ironisch. "Andy!", sagten wir drei gleichzeitig. Ich nahm eine merkwürdige Presens in meinem Kopf war, so, als wäre ich nicht mehr alleine. Panik über kam mich, weil ich hatte nicht gesprochen, aber egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte mein Gesicht nicht verziehen, allgemein konnte ich nichts mehr machen. Was war das? So sehr stand ich nun auch nicht unter Schock! "Rye fühlt sich nicht so gut...", sagte Leeha. Das Mädchen nickte und wählte den Kontakt um ihn anzurufen.

Es dauerte nicht lange, dann hörte ich Andys Stimme am Telefon. "Leeha? Ist irgendwas passiert? Sollen wir euch abholen?", fragte er sofort. Das Mädchen grinste. "Das braucht ihr nicht, aber ihr solltet euch schon dazu bereit erklären euch mit uns in einer Stunde im Hyde Park zu treffen, ohne Polizei, dann besprechen wir alles weitere...", sagte sie und hielt Leeha ihr Handy vor die Nase. "Willst du nicht auch was sagen Leeha?" Sie schüttelte unbeugsam den Kopf und kassierte dafür eine weitere Backpfeife. Sie keuchte auf. Ich hörte das erschrockene auf Keuchen Andys am anderen Ende der Telefonleitung.

"Okay, okay. Ich bin sofort da...", sagte er. "Du? Nein ich will euch alle sehen, sonst kriegt ihr nichts von uns. Alle außer Rye. Ihm soll es ja nicht so gut gehen...", meinte sie, wenigstens schien sie das mit Rye zu glauben, auch wenn ich der Überzeugung war, dass es nicht stimmte. "Okay, wir werden da sein!", sagte Andy und legte auf. "Können wir meine Mutter noch kurz anrufen?", fragte Leeha aufeinmal vorsichtig.

Zu ihrem Glück nickte das Mädchen und wählte. "Hi Leeha. Gibt es irgendwas?", ich spürte sie tief durch atmen. "Ja, es ist alles gut. Eknú Terä ist bei mir. Mir kann nichts passieren.", sagte sie und ich stand endgültig auf der Leitung. Ich war mir sicher,dass Lynne es ebenso wenig verstand, wie ich. "Eknú Terä? Oh Gott sei dank! Halte dich schön an ihn!", sagte sie noch bevor das Mädchen auflegen konnte. Also musste sie ihre Tochter doch verstanden haben! "Wer oder was ist das?", fragte das Mädchen und wurde immer leiser. Alle im Raum, Leeha, Louis und mich ausgenommen, begannen zu schielen und ich wusste absolut nicht mehr, was hier los war. "Ihr drei bewacht die Tür! Niemand kommt hier rein oder raus ist das klar?", sagte das Mädchen gebieterisch zu den Männern. Gemeinsam verließen sie den Raum, aber nicht bevor sie uns wieder geknebelt hatten.

Ich hörte ein Schnippen und die Knebel flogen aus unseren Mündern. "So gut Leeha, wo sind wir?", fragte Louis.  Ich wusste nicht wie, nur das Leeha ihm flüsternd unseren Standort,  mit den genauen Koordinaten, mitteilte. "Entschuldigung Leeha, aber wo her weißt du das?", fragte ich sofort, denn endlich war ich wieder Herr über mich selbst. "Erklären wir dir Zuhause, hier ist es nicht sicher!", murmelte sie und trieb mich weiter in den Wahnsinn.

"Leeha, du solltest die Chance nutzen und kurz das Teleportieren üben!", sagte Louis und Leeha nickte. Schon zerfiel sie zu Staub und tauchte noch in der selben Sekunde irgendwo anders in diesem Raum auf. Wieder zerfiel sie zu Staub und saß dann neben mir. Was ist-? Wie ist-? Wie zur Hölle? Louis Grinste. "Leeha die wundern sich über das Komische Leuchten deiner Handyhülle...", murmelte  Louis, nun begann auch Leeha zu grinsen. Wie konnte Louis die Mädchen gehört haben? Ich musste verrückt geworden sein! Irgendwas war in dem Kaffee drin! Hysterie durchflutete mich und ich begann zu lachen.

Eine dreiviertel Stunde saßen wir auf dem Boden und blieben ungestört,  dann kam die Größte wieder herein und platzierte ihr Handy und musterte uns. Ich hörte ein murmeln durchs Telefon verstand, aber, nicht, was gesagt wurde. Das Schwarz des Handys wurde zu einem Bild und wir konnten die anderen, Rye ausgenommen, sehen.

Urplötzlich durch zuckten mich keine Ahnung wie viele Volt von elektrischen Strom. Ich schrie auf vor Schmerz! Und Leeha schien es da nicht anders zu gehen, nur Louis brauchte ein bisschen, bis auch er schrie. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein!

Es war der komischste Tag, den ich je erlebte! Erst diese Presens in MEINEM Kopf, und die Entführung, jetzt das! Ich war kaum noch in der Lage einen richtigen Gedanken zu fassen.

Nach einer endlosen Zeit hörte der Schmerz auf und ich konnte nichts mehr, als vor Panik und Angst zittern. Es dauerte auch einen Moment, bis ich merkte, das ich weinte. Ich spürte wie mir Grob wieder in Knebel in den Mund geschoben wurde und dann war er wieder da, der Schmerz. Ich schrie, doch hallte es, wegen des Knebels, nicht weit.

So plötzlich wie der Schmerz begonnen hatte stoppte er und ich nahm einen Kampf wahr. Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen. Dort war ein Polizist und rang mit dem Mädchen. Ein anderer zog mir den Knebel wieder aus dem Mund und löste unsere Fesseln. Louis half mir hoch, auch wenn ich in diesem Moment so weit wie irgend möglich von ihm weg wollte, doch ich konnte nicht, meine Beine Wackelte viel zu sehr! Er stand hingegen todsicher auf seinen Füßen, fast so, als hätte ihm die Folter nichts ausgemacht.

Als wir das Alte Fabrikgebäude verließen sah ich als erstes Rye, dann seine Begleitung. Es war eine Frau, dessen braunen Haare ihr buschellig auf die Schultern fielen. Ich fiel Rye um den Hals, stützte mich an ihm ab um endlich von diesem Etwas los zu kommen. Dann bekam ich kaum noch was mit. Ich hörte zwar, wie Leute auf mich einreden, doch ich wusste weder wo, noch wer! Das einzige, was ich wirklich mit bekam war, das die Frau einfach verschwand, dann Louis Auto fahren wollte und sich nach meinem Schwachen Protest einfach in wen anders verwandelte und das irgendwo auch noch Leeha sich einfach wieder in Luft auf löste, dann redete wieder jemand auf mich ein und schließlich kamen wir Zuhause an. Louis machte mir einen Tee und kippte etwas Schnaps hinein.

Langsam beruhigte ich mich wieder und trank den viel zu heißen Tee auf ex, wobei ich mir natürlich den Mund verbrannte. Alles in allem war es der schlimmste Tag meines Lebens, obwohl er, na ja eigentlich nur mehr oder weniger, gut begonnen hatte. Klar morgens hatte ich mich gefreut die Jungs und auch Leeha wieder zu sehen, aber es war dennoch scheiße, dass ich meine Familie schon verlassen musste.

Und jetzt hatte sich mein Verstand vollkommen aufgelöst. Ich fühlte mich so, als würde ich jede Sekunde durch drehen, was Louis nicht besser machte, da er mich mit seinem, eigentlich viel zu schwachen Körper, mit Leichtigkeit ins Bett trug. "Was du jetzt brauchst ist einen langen, erholsamen und traumlosen Schlaf.", sagte er. In meinem Kopf drehte sich immer noch alles. Ich spürte, wie er mir etwas an die Lippen setzte und eine Flüssigkeit in meinen Mund lief. Ich schluckte sie herunter und das Fläschchen verschwand. Ich wurde noch erschöpfter. Louis drückte mich in mein Kissen und wollte den Raum verlassen, doch bevor er so weit kam, war ich schon eingeschlafen...

[So ja mal ein Kapitel aus Alex' Sicht...

Ich hoffe es hat gefallen und damit endet jetzt "Operation Entführung" (ich bezweifle,  das es wieder Vorkommen wird, aber man weiß ja bekanntlich nie...)

Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]

-TBN

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