37.Abschnitt (12.12.9,5; Aus der Sicht von Lintu)

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Es fühlte sich an als hätte ich eine Ewigkeit lang geschlafen. Eine der kleinen, zierlichen Feen schwebte rechts von mir über meinen Kopf, sie schien sehr nervös.

„Alles in Ordnung?", fragte ich sie und gähnte dabei ein wenig.

„Nein, nein..."

Ich richtete mich auf und räkelte mich. „Oh mein Gott. Ich habe sicher lange geschlafen."

Die Fee kicherte nervös.

„Was?"

„Du solltest noch nicht aufwachen."

„Was?"

Mein müder Verstand war noch etwas abgelenkt. Eine echte Fee schwebte neben meinem Bett!

„Kasper hat mich beauftragt dich im Schlaf zu halten."

Als ich realisierte was sie gerade gesagt hatte stürmte ich aus dem Bett. Mein Kleid war durch einen karierten Schlafanzug ersetzt wurden.

„WAS?", fragte ich entsetzt.

„Aber jetzt bist du aufgewacht. Wenn Kasper das rausfindet wird er mich umbringen. Oh nein, oh nein..."

„Oh Nein! Du armes Ding!", ich streckte meine Hand nach ihr aus um sie zu trösten. Ihr Licht war fühlbar. Sie zuckte vorsichtig zurück. Langsam legte sie ihre winzig kleine Hand auf die meine.

„Wie lange habe ich geschlafen?"

„10 Tage."

„WAS?"

„Aber du hättest nicht aufwachen sollen."

„Wieso nicht?"

„Wegen ihm."

„Wegen wem?"

„Oh nein. Ich habe zu viel gesagt. Ich muss gehen und Hilfe holen. Du musst wieder zurück in den Schlaf versetzt werden. Warte hier. Nein. Geh ins Wasser. Das Wasser ist sicher."

„Was ist los?", fragte ich, aber die kleine Fee war schon weggeflogen.

Geh ins Wasser?

Ok.

Langsam stieg ich eine der Treppen herunter und ins Wasser hinein. Die Melodie empfing mich. Sie war still und harmonisch. Ich ließ mich einfach zurückfallen und trieb wieder über das Wasser, die Musik in meinen Ohren erfüllte mich völlig und blies jeden Gedanken von mir fort.

Gedanken an was? Oh nein!

Laute Akkorde, stürmisch.

Plötzlich begann das Wasser sich aufzubäumen, riesige Wellen bildeten sich im ganzen Becken. Die Strömungen schubsten mich hin und her und Unterwasser. Ich hatte Angst ich würde ersticken. Verzweifelt versuchte ich an den Beckenrand zu schwimmen. Ich kam wieder an die Oberfläche, ich schnappte Luft.

Der Sturm ließ nach als ich den Rand fast erreicht hatte. Als ich wieder auf festem Boden stand tropfte das Wasser sehr schnell von mir ab, als wolle es von mir entkommen.

Die Musik verstummte.

„Was ist nur los?"

Verträumt lief ich zwischen den Instrumenten hin und her. Die Fee war nicht so schnell zurückgekommen und das gab mir Zeit mich noch ein bisschen an der Schönheit dieses Ortes zu erfreuen.

Mein Blick wurde wieder und wieder von der kunstvoll-gefertigten Harfe aus dem dunklen, glatten Holz angezogen. Sie glänzte im Licht der Sonne.

Wenn ich nur ein paar Saiten...

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