Eva kam dieses Mal nicht mit und auch der Rest meiner Freunde wollte sich lieber aufs Lernen konzentrieren. Und Harry und Ron auf eine Unterredung mit der Maulenden Myrte.
Deshalb ging ich kurzerhand alleine hin, beziehungsweise mit den wenigen anderen Gryffindorschülern. Die Prüfungen waren für einige nun wichtiger als ihr Wissen über Verteidigungszauber. Ein weiterer Grund, weshalb die Tests eigentlich abgesagt werden sollten.
Auch in der Großen Halle waren deutlich weniger Schüler als die Male zuvor. Die Erleichterung über den bald verfügbaren Trank und der Irrtum, die Gefahr wäre damit gebannt, war wohl zu groß. Ich freute mich schon fast, als ich Blaise entdeckte. Als Trainingspartner hatte ich ihn wirklich zu schätzen gelernt.
Der Slytherin verbarg seine Freude über meinen Anblick ebenfalls nur schlecht. Eigentlich hatte McGonagall wohl Lockhart ersetzen sollen, aber im Moment hatte sie bereits mit der Leitung der Schule alle Hände voll zu tun.
Mein Pate kam mit den wenigen Schülern aber auch gut zurecht, besonders da er auch den ästhetischen Schnickschnack von Lockhart verzichtet hatte. Er erklärte keinen Zauber, ohne Partner war das auch etwas schwierig. Stattdessen ließ er uns einfach gegeneinander antreten und schritt nur zu Tat, wenn die Platzwunden zu groß wurden.
Da also alle anderen nun auch das taten, was Blaise und ich schon die letzten Male begonnen hatten, fingen wir ohne große Umschweife an.
Er beschoss mich mit einem Schockzauber, den ich mühelos abwehrte. Allerdings merkte ich je länger das Duell dauerte, dass er scheinbar tatsächlich trainiert hatte.
Seine Flüche kamen viel schneller und präziser auf mich zugeflogen. Ich hatte meine liebe Mühe mit dem Abwehren und geriet richtiggehend ins Schwitzen.
„Du hast geübt", stellte ich laut fest.
„Impedimenta!", rief er zuerst, bevor er antwortete. „Was hast du denn erwartet? Eine Verschlechterung?"
„Du hättest trotzdem nicht deine ganze Freizeit opfern müssen, um zu gewinnen", gab ich zurück. „Ein paar Mal hätte ich dich vielleicht sogar siegen lassen!"
Er konnte es nicht auf sich sitzen lassen, dass ich ihn gewinnen lassen würde. Immer verzweifelter versuchte er nun, einen guten Treffer zu landen. Meine Verteidigungszauber waren besser als meine Angriffe, weshalb ich alles blockte.
Doch er hörte nicht auf und feuerte immer weiter, als käme es nur noch darauf an.
Aber ich hielt stand. Wir waren uns recht ebenbürtig, zumindest im Moment konnte keiner die Oberhand gewinnen.
„Fressen ... endlich wieder frei! ... Töten! Endlich töten!"
Ich stockte mitten in der Bewegung. Es war wieder die Stimme. Wegen ihr hatte ich mir tagelang die Nächte für Rundgänge um die Ohren geschlagen und nun tauchte sie wieder so plötzlich auf.
Ebenfalls plötzlich tauchte Blaise Schockzauber auf. Mitten in meinem Gesicht. Er hatte ihn noch gefeuert, als ich noch nicht inne gehalten hatte, um die Stimme zu orten.
Wie von Fang umgerannt fiel ich um und verlor das Bewusstsein.
Als ich langsam die Augen wieder aufschlug, erkannte ich das besorgte Gesicht meines Paten über mir.
„Nora? Hörst du mich?"
Ich stöhnte und zauberte ihm damit ein Lächeln ins Gesicht. Vorsichtig richtete ich mich wieder auf. Mit verschwommenem Blick musterte ich meine Umgebung. Die Duelle um uns herum fanden weiterhin statt und es war noch nicht viel Zeit vergangen.
„Die Stimme", sagte ich und versuchte wieder klar zu denken. „Ich habe sie wieder gehört."
Besorgt musterte mich mein Pate. „Bist du dir sicher, dass es kein Traum war? Du bist mit dem Kopf ziemlich hart auf den Boden geprallt."
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Eleonora Black und Slytherins Erbe ∥ Ⅱ ∥ Abgeschlossen
FanfictionEleonoras zweites Jahr auf Hogwarts beginnt. Nachdem sie letztes Jahr mehr oder weniger erfolgreich Voldemort aufgehalten hat, steht ihr nun ein weiteres Jahr voller Abenteuer bevor. Dabei hatte sie sich doch eigentlich so fest vorgenommen, nichts V...