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Als ich wieder aufwache, befinde ich mich im Bett und Jimin liegt neben mir. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es fast zwei Uhr morgens ist. Warte, was? Wie konnte ich 6h durch schlafen? War ich echt so müde? Mit einem Gähnen setze ich mich auf. Mein Blick bleibt direkt bei Jimin haften, der friedlich schläft. Er hat die Augen geschlossen. Eine der Wangen ist gegen das Kopfkissen gedrückt, was ihn total süß aussehen lässt. Ich gebe ihm schnell einen Kuss auf die Stirn und streiche vorsichtig durch seine Haare.

Hoffentlich wacht er nicht auf. Ich kann mich bei dem süßen Anblick einfach nicht zurückhalten. Er wirkt so verletzlich und klein, wenn er schläft. Vorsichtig stehe ich auf, um in die Küche zu gehen. Ich bin mit einem total trockenen Hals aufgewach, also trinke ich schnell das Glas Wasser leer und fülle mir ein neues auf.

Gerade als ich zurück in sein Zimmer gehen möchte, legt sich eine Hand auf meine Mund und hält mich auf. Ich versuchen zu schreien, aber die Hand auf meinem Mund dämpft die Geräusche ab. Verzweifelt schlage ich um mich, woraufhin der Unbekannte meine beiden Arme hinter meinem Rücken zusammenhält. Ich weiß nicht wer es ist, da ich die Person nicht sehe, aber ich habe eine dunkle Vorahnung. Song Yunghyeong.

Wer sonst sollte mich mitten in der Nacht auf die Weise überraschen? Er hatte uns ja gedroht vor ein paar Tagen. Anscheinend ist es jetzt soweit. Ich versuche mich irgendwie von ihm loszureißen. Er ist aber um einiges stärker als ich und bindet meine Hände kurzerhand mit einem Seil zusammen. Ich spüre wie das raue Seil in meine Haut schneidet, sobald ich mich zu sehr bewege.

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, kalter Schweiß sammelt sich auf meiner Haut. Ich habe unglaublich Angst. Angst um mein Leben und um Jimins, der wahrscheinlich noch friedlich schläft. Mit einem Schubser werde ich den Flur entlang geführt bis wir vor dem Schlafzimmer stehen. Ich stoße mit dem Kopf gegen den Türrahmen, was mir Tränen in die Augen treibt.

Den Typen hinter mir scheint das jedoch nicht zu interessieren, denn er schiebt mich weiter ins Zimmer rein. Ich kann nicht anders als zum Bett zu stolpern. Eine Hand liegt noch fest auf meinem Mund. Ich schaffe es nichtmal ihn zu öffnen, so fest drückt er zu. Stattdessen wimmere ich gegen seine Hand und versuche mich aus seinem Griff zu entziehen.

„Halt die Klappe du Miststück. Weck lieber deinen tollen Freund auf.“ meint der Mann, während er mir seine Fingernägel in die Haut bohrt. Ich frage mich wie genau ich Jimin wecken soll, wenn er mich derartig festhält. Außerdem fällt es mir unglaublich schwer mich zu konzentrieren und nicht vor Angst einfach umzukippen.

Plötzlich ertönt dann aber eine Stimme. Leise und verschlafen. „Y/N? Was ist los? Ist alles-“ die Worte bleiben ihm vermutlich im Hals stecken. Er weitet seine Augen, starrt mich erschrocken an. Bevor irgendwer was sagen kann, hat Jimin sich auf (wahrscheinlich) Yunghyeong gestürzt und zieht ihn von mir weg. „Lass sie los! Fass sie nicht an. Sie hat nichts damit zu tun. Zieh sie nicht auch noch in diese kranke Scheiße.“

Er verpasst dem Mann einen Schlag ins Gesicht, welcher jedoch direkt zurück schlägt nachdem er mich losgelassen hat. Ich stehe eine Weile lang nur angespannt da ohne mich auch nur einen Millimeter vom Fleck zu bewegen. Ich bin im ersten Moment zu geschockt, um irgendwie zu reagieren.

Nur als ich ein schmerzverzerrtes Stöhnen höre, welches definitiv von Jimin kommt, scheint mein Gehirn wieder zu funktionieren. Ich trete Song Yunhyeong kräftig gegen das Schienbein, mein Fuß tut danach echt weh, aber ich ignoriere den Schmerz. „Jimin, Jimin bitte schau mich an.“

Jimin sitzt gekrümmt auf dem Boden. Er hält sich sein Gesicht, etwas Blut läuft über seinen Handrücken. Ich knie mich schnell zu ihm und lehne mich an seinen Körper. Meine Hände sind ja noch immer zusammen gebunden. „Das ist sicher alles gleich vorbei, Jiminie.“, schaffe ich es leise zu sagen, bevor Song Yunghyeong mich grob von meinem Freund wegzieht.

„Heul nicht rum. Ich sag euch, was ihr zu tun habt. Besser gesagt was Jimin tun soll, dich benutze ich ja nur als Druckmittel.“ Er grinst uns breit an, seine Augen funkeln in der spärlichen Beleuchtung der Nachttischlampe und das obwohl seine Lippen echt übel aussehen. Sie sind aufgeplatzt, leicht angeschwollen von dem Hieb ins Gesicht.

Ich spüre im nächsten Moment wie er mich auf den Schreibtischstuhl drückt, wo er meine Beine an den Stuhl bindet. Ich versuche vergebens mich zu befreien. Yunghyeong lacht natürlich nur verbittert. „Gib auf. Das bringt nichts. Wenn dein Freund nicht dabei zusehen will wie du leidest, muss er das machen, was ich sage.“

Er sieht für eine Sekunde verletzlich aus. Seine Augen glitzern im Licht der kleinen Lampe, so als ob er kurz davor steht zu weinen. Aber stattdessen reibt er sich einmal grob über die Augen und flucht leise.

Verdammt. Wenn deine Mutter nicht wäre, müsste ich das jetzt nicht machen, Jimin. Es ist alles ihre Schuld. Diese Schlam-

Jimin hat ihm in die Hand gebissen bevor er das Wort aussprechen kann. Er starrt den Mann wütend und unter Schmerzen an. Was hat seine Mutter mit dem ganzen zu tun? Woher kennen sich die beiden überhaupt?

Wir schauen uns kurz verwirrt an. Tränen laufen jetzt über seine Wangen und am liebsten würde ich ihn in die Arme nehmen, aber ich kann nicht.

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Neues Kapitel finally. Es war wirklich schwierig das zu schreiben. Die Motivation hat sich aus dem Staub gemacht...

Hoffe es hat euch gefallen, soweit es einem gefallen kann...
Ihr wisst ja, dass in dieser Story nicht alles nur wunderschön ist. Steht in der Beschreibung

He's my best friend...? //Park Jimin FF// (BTS x Leser)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt