Meine Beine gaben nach und ich sank auf dem Boden zusammen, klammerte mich an der Brüstung der Treppe fest. Auf dem Boden der Eingangshalle lagen überall Ratten. Tote Ratten. Jemand hatte ihnen den Hals durchgeschnitten und sie auf dem Boden verbluten hatten. Sie waren überall.Es waren so viele, dass ich den Boden fast nicht mehr sehen konnte. Ein paar hingen sogar, mit ihrem eigenen Blut festegeklebt, an der Wand. Dieser Geruch. Dieser Geruch nach Tod und Verwesung...er stieg mir zu Kopf und ich musste mich übergeben. Zitternd versuchte ich mich aufzurichten, doch ich bemerkte ein komisch warmes Gefühl an meinem Oberschenkel. Ich musste würgen, als ich feststellte was es war: Ein abgeschnittener Rattenkopf. Gerade als ich wieder klar denken konnte, ging das Licht erneut aus und hüllte mich in tiefe Dunkelheit.
3.Juli.1994
Liebes Tagebuch,
Liebe ist so ein schönes Gefühl. Du fühlst dich als würdest du fliegen, so als könntest du alles erreichen,wenn du nur mit ihm zusammen bist. Scelus ist der erste Junge, der mit jemals so ein Gefühl gegeben hat. Ich will mit niemand anderen mehr zusammen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, was ich ohne ihn machen. Wenn er nicht da ist kann ich nicht denken. Wenn er nicht da ist kann ich nicht schlafen. Wenn er nicht da ist kann ich nicht essen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er mich zurückliebt. Ich dachte jemand in seinem Alter hätte gar keine Interesse, an einer wie mir.Ich hätte niemals so etwas schönes träumen können. Ich fühle mich dem Himmel ein Stück näher, wenn ich ihn küsse. Ich liebe mein Leben, seitdem er da ist.
Deine Samantha
Ein spitzer Schrei entwich meiner Kehle.,,Hilfe! Ich brauche Hilfe!" Die Dunkelheit, der stechende Geruch, die Schritte die ich hörte...das alles machte mich verrückt. Hätte ich vorher doch nur mein Handy geholt. Schluchzend versuchte ich aufzustehen. Meine Füße waren voller Blut. Ich wäre deswegen beinahe ausgerutscht. Womit hatte ich das verdient? Ich fühlte weiches Fell, an meinem Bein, als ich mich in Bewegung setzte. Gerade als ich eine Stufe geschafft hatte, rutschte ich aus. Mit dem Kopf nach vorne, fiel ich ins Dunkle. Mit meinen Händen konnte ich mich zum Glück noch ein bisschen abfangen, doch mit meinem Gesicht landete ich auf dem Boden.Doch es tat nicht weh. Ich war auf weichem Fell der Ratten gelandet. Augenblicklich breitete sich der Geschmack nach Eisen in meinem Mund aus. Ich setzte mich auf. Ich wollte endlich raus hier! Genau als ich das dachte, ging das Licht an. Ich saß auf dem Boden in der Eingangshalle. Umzingelt von unzähligen kleinen, blutigen Körpern. Mit diesen leeren Ausdrücken im Gesicht. Ich wischte mir mit meiner Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie war an meiner Stirn festgeklebt, weil sie vor Blut triefte. Ich hob meinen Kopf und musste Schlucken. An der Wand stand etwas mit Blut geschrieben:Wenn ich dich in die Hände kriege, kannst du froh sein so wie die Ratten zu enden -S Von dem S tropfte ein dicker, roter Tropfen Blut, direkt auf mein Gesicht. Mir wurde schwarz vor den Augen und ich nahm noch ein lautes Lachen wahr, bevor ich in Ohnmacht fiel.
Schweisgebadet wachte ich in meinem Bett auf. Das war nur ein Traum! Ganz ruhig Kate! Versuchte ich mich selber zu beruhigen. Mein Herz schlug schnell. Es hatte sich alles so echt angefühlt. So real. Ich konnte das Bild der toten Ratten immer noch vor meinen Augen sehen. Das ganze Blut...und dieser Geruch. Augenblicklich wurde mir wieder schlecht und ich musste würgen. Ich schaute auf die Uhr neben mich. Es war 6 Uhr Morgens. Müde schwang ich mich von meinem Bett auf und zog meinen Morgenmantel an. Ich schlurfte nach unten. In der Eingangshalle lagen keine Ratten. Alles war sehr ordentlich. Zu ordentlich. Ich war mir sicher, dass es gestern noch nicht so ausgesehen hatte. Und wo war der Cola Fleck auf dem Teppich, den ich gestern ausversehen gemacht hatte? In der Luft lag der beisende Geruch nach Essigreiniger. Ich lief weiter in die Küche. Auf der Theke stand eine Servierteller mit einem Deckel oben drauf. Ich hatte großen Hunger, deswegen stürzte ich mich sofort darauf und hob den Deckel an. Ich taumelte einen Schritt rückwärts, als ich sah was dort lag. Wie konnte das sein? Auf dem Tablett, lag eine tote Ratte. Ihr Kopf lag abgetrennt neben ihrem leblosen Körper. Er war völlig ausgehölt und in ihm befand sich eine komische rote Soße die schrecklich stank. War das gestern etwa doch kein Traum gewesen???
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Vertraue niemanden
Misteri / ThrillerDie 17 jährige Kate zieht von New York aus in eine Kleinstadt. Für sie der absolute Alptraum. Doch dann lernt sie den mysteriösen Ty und seine Clique kennen und ihr neues Leben im Vorort, erscheint ihr endlich erträglich. Ty und seine Freunde entwic...