Kapitel 36

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Kyle stand von dem Sofa auf und beäugte Wes misstrauisch.,,Wer ist das Kate?"fragte er mich. Ich war noch zu verwirrt, um zu antworten, also übernahm das Wes.,,Ich bin Wes. Und ihr fester Freund!"sagte er mit fester Stimme und starrte Kyle herrausfordernd an. Kyle´s Gesichtsausdruck verfinsterte sich.,Ihr Freund?Sie hat mir nichts von einem Freund erzählt. Anscheinend hast du da was falsch verstanden." Wes baute sich bedrohlich vor Kyle auf.,,Nur weil sie dir anscheinend nicht alles sagt, heißt dass noch lange nicht dass ich lüge!"sagte er mit wütender Stimme. Genervt verdrehte ich die Augen und stellte mich zwischen ihn und Kyle.,,Äh hallo?Ich kann auch für mich alleine sprechen. Wes wir haben nicht darüber gesprochen was wir sind. Du kannst mich nich einfach als deine Freundin vorstellen und du Kyle, hör auf rumzuzicken!"meinte ich aufgebracht. Wes ersarrte und schaute mich bedrückt an. Mit matter Stimme sagte er.,,Ich verstehe...ich bin nur einer von vielen."Verletzt drehte er sich um und rannte aus der Haustür. Ich wollte ihm hinterher laufen, aber Kyle hielt mich am Arm fest und schaute mir tief in die Augen.,,Du hast nicht auf  das geantwortet, was ich dir gerade gesagt habe."flüsterte er. Ich schluckte. Um ehrlich zu sein, habe ich ihn noch nie als etwas anderes, als einen Freund gesehen. Und jetzt wollte er plötzlich mehr.,,Kyle...das kommt ziemlich plötzlich."sagte ich. Kyle schnaubte und sah mich skeptisch an.,,Ach komm schon! Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht gemerkt hast, dass ich auf dich stehe seitdem ich vierzehn bin!" Ich wich ein Schritt zurück. Er war seid fünf Jahren in mich verliebt und ich hatte es nicht gemerkt? Unwillkürlich schlug ich mir mit der flachen Hand gegen den Kopf. Kyle näherte sich mir und sagte mit ruhiger Stimme.,,Du musst mir nicht gleich antworten. Wir können heute so tun als sei nichts gewesen, aber morgen will ich eine Antwort von dir haben."Ich nickte erleichtert. Mir gefiel sein Vorschlag. Ich war schon immer ein Mensch, der unangenehme Sachen lieber auf den nächsten Tag verschob. Also verbrachten wir den Tag damit alte Fotoalben anzuschauen und vorm Fernsehr zu gammeln. Am Abend lief Transformers im Fernsehn. Kyle saß gebannt davor, während ich bei jeder Szene verächtlich schnauben musste. Das ganze wurde mir zu blöd, also lief ich hoch in mein Zimmer und wollte schlafen. Es war zwar erst halb elf, aber nach den Vorkommnissen der letzten Nacht, fühlte ich mich sowieso ziemlich ausgelaugt. Als ich mich auf meinem Bett zusammenrollte und mir die Decke über die Ohren zog, fühlte ich mich mit Kyle im Haus, endlich wieder sicher.

Ich wachte auf, denn ich hatte ein Geräusch gehört. Ein kleines Lachen. Ganz leise, doch trotzdem kaum zu überhören. Es kam eindeutig von einer Frau. Als ich die Augen aufriss, saß eine blonde Frau auf meiner Bettkante und strich liebevoll über meine Haare. Ich wusste sofort wer sie war, auch wenn sie viel jünger war. Sie war wahrscheinlich gerade in meinem Alter.,,Mum?"fragte ich mit heißerer Stimme. Sie nickte und musste wieder kichern. Jetzt verstand ich was Jeremaia gemeint hatte. Sie war wirklich sehr schön. Ihre Haut war beinahe durchsichtig und ihre blauen Augen, strahlten sogar bei schwachem Licht.,,Oh meine Kleine Kate. Du hast so viel über mich erfahren, was ich am liebsten mit ins Grab genommen hätte. Du hasst mich jetzt. Oder?"fragte sich mich. Ein Stich fuhr durch mein Herz. Warum sagte sie sowas?,,Nein Mum. Ich könnte dich niemals hassen. Ich versteh einfach nicht, warum du Ty sowas angetan hast." Ihre Augen verränkten sich und se begann schneller zu atmen.,,Du weißt auch davon?"fragte sich mich erneut. Ich nickte.,,Ich kann nichts dafür. Es ist passiert. Ich konnte es nicht mehr ändern. Auch wenn ich es später bereuen sollte. Es hat mich in den Tod geführt."sagte sie matt. Meine Augen brannten. Sie hatte sich umgebracht, weil sei Ty verstoßen hatte und sie nicht mit ihrem schlechten Gewissen leben konnte? Ich wollte sie noch etwas fragen, doch sie hielt mir meinen Mund zu.,,Schhh! Sei leise! Sonst hört er uns noch!"flüsterte sie erschrocken. Wer? Wer hört uns sonst, wollte ich fragen. Auf dem Gang waren laute, polternde Schritte zu hören.,,Ich muss gehen. Er wird dir nichts tun können. Dafür habe und werde ich auch immer sorgen. Selbst wenn du das nicht weißt. Ich bin immer für dich da."Mit diesen Worten erhob sich meine Mum und ging aus meinem Zimmer auf den Flur. Ich hörte eine wütende männliche Stimme. Dann einen lauten Knall. Das Wimmern meiner Mutter. Daraufhin einen lauten Schrei. Ich wollte mich aufrichten. Ihr helfen. Doch ich war wie gelehmt und konnte mich nicht bewegen.

Schweisgebadet wachte ich nun wirklich auf. Es war Mitternacht. Unten lief der Fernsehr immer noch. Ich richtete mich von meinem Bett auf, zog meine Hausschuhe an und schlurfte die Treppen hinunter ins Wohnzimmer.,,Na Kyle? Läuft dein scheiß Film immer noch?"fragte ich, als ich das Wohnzimmer betrat. Doch die Couch war leer und auch sonst war er nirgendswo zu sehen. Ich lief zum Sofa um die Fernbedienung zu nehmen, doch als ich sah, was dort war entwich ein spitzer Schrei meiner Kehle. Auf der weißen Couch war ein großer roter Fleck. Blut. Kyle´s Blut?

Vertraue niemandenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt