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[Taehyung]

,,Taehyung, ich habe mit drei Jungs aus dem Team an  diesem Tag Sex gehabt", erzählte Jungkook mir. ,,Sie kamen eigentlich nur, um einige Dinge wieder zurück in die Kammer zu bringen, aber während wir da so waren, ohne auch nur ein Wort miteinander auszutauschen, haben wir angefangen es miteinander zu tun. Anfangs fand ich die Idee sehr abwegig, dann aber hatte ich einen so plötzlichen, starken Drang in mir, es zu tun, es reizte mich regelrecht, es zu machen, dort in dieser Dunkelheit und ich hatte währenddessen die ganze Zeit über dich vor Augen, wobei ich die Hände fremder Männer an meinem Körper hatte."

Ein wenig verwirrt schaute ich meinen Verlobten an und kratzte mich am Hinterkopf, lachte nervös. ,,Wie meinst du das?", fragte ich und ging ein wenig auf Abstand, selbst wenn es nur wenige Zentimeter waren, die uns non voneinander trennten. Mein Herz raste, es schlug so doll, dass ich es wie ein Kloß in meinem Hals spürte, den ich mit einem lauten Schlucken erst herunterbekam. ,,Du hattest Sex mit jemand anderem? Mit gleich drei Typen?"

,,Es hat aber keinerlei Bedeutung, ich habe das nicht getan, weil ich nicht mit dir zufrieden bin mit dir oder so, ganz im Gegenteil war es mit ihnen sogar sehr langweilig und ich bin nicht einmal zum Höhepunkt gekommen", meinte der Braunhaarige und kam mir wieder näher, legte seine Hand an meine Wange. ,,Ich liebe dich wirklich über alles Taehyung und ich weiß, dass ich einen unverzeihlichen Fehler begangen habe, aber bitte nimm es mir nicht zu übel, denn es wird nie wieder so etwas geschehen und ich kann dir wirklich versichern, dass es das erste und letzte Mal war, dass ich dir fremdgehe. Es war einfach eine total dumme Aktion von mir und mein Kopf hat in dem Moment nicht richtig funktioniert, meine Gefühle waren in diesem Augenblick vollkommen durcheinander.

Mir war das alles zu viel, meine Gedanken und Gefühle gingen, wie an dem Tag bei Jungkook, wild umher und am liebsten wäre ich jetzt aus dem Raum gestürmt, nicht einmal ins Schlafzimmer, sondern direkt nach unten ins Auto, um damit wegzufahren, für mehrere Stunden zu verschwinden und mich nicht länger vor der Liebe meines Lebens blicken zu lassen.

,,Aber das ist kein Film", beendete ich meinen Gedankensatz. ,,Jungkook, ich weiß, dass du einen Fehler gemacht hast und ich werde keineswegs da einfach nur Gras drüber wachsen lassen, ich bin gerade nicht nur sauer, sondern auch sehr verletzt. Es verletzt mich, dass die Hände eines Fremden, nein sogar drei fremder Männer, an diesem so wunderschönen Körper waren, ihn berührt haben an Stellen...", sagte ich und legte meine Hand unter sein T-Shirt an die erhitzte Haut seines Bauches. ,,...die nur ich berühren darf." 

,,Naja und deswegen kam halt die Angst vor der Dunkelheit. Vielleicht sollte man es nicht wirklich Angst nennen, sondern die unangenehmen Gedanken, die Erinnerung und das schlechte Gefühl dir gegenüber, die Schuld, die ich spürte, jedes Mal wenn es dunkel war, wie es in der kleinen Kammer auch der Fall war", erklärte Jungkook noch mit mir. Leise seufzend setzte ich mich etwas auf, ließ meine Fingerspitzen durch Strähnen seiner Haare gleiten, lächelte dabei leicht.

,,Weißt du, ich will,  aber ich hab es wirklich schwer dir böse zu sein, weil du so süß aussiehst. Auch wenn es schon einige Zeit her ist, freut es mich dennoch sehr, dass du mir das gerade erzählt hast und ehrlich warst, anstatt etwas vorzulügen oder mir niemals die Wahrheit zu sagen und somit dieses dunkle Geheimnis mit ins Grab zu nehmen", sagte ich. ,,Ehrlich zu sein, ist etwas, das ich wirklich an dir schätze und wofür ich auch wirklich dankbar bin, aber dennoch sollst du wissen, dass ich einige Zeit lang brauche, um das wirklich zu verarbeiten, denn allein jetzt, wie ich meine Hände an dir habe, habe ich bildlich vor Augen, wie unsere Blicke sich treffen, während du Sex mit drei anderen Männern hast. Mir wird regelrecht schlecht davon und ich habe auch wieder Kopfschmerzen bekommen."

,,Heißt das, du willst mich in der Zeit nicht mehr anfassen, bis du das verarbeitet hast?", fragte der Jüngere unsicher und schüchtern nach. Wieder seufzte ich und senkte meinen Blick. 

,,Jungkook, ich denke ich werde für die nächste Zeit erst einmal ins Haus meiner Familie ziehen", erzählte ich.

,,Gut so! Dort kannst du alles verarbeiten und ich werde versuchen, da auch für dich da zu sein, für dich zu kochen und den Haushalt zu machen", erwiderte Jungkook, aber ich schüttelte nur den Kopf.

,,Nein, ich werde dorthin ziehen, aber ohne dich."

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Oh Oh

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt