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[Jungkook]

„Aber hier ist doch nur ein Bett? Findest du das denn gar nicht komisch?", fragte ich und fing sofort an, unsicher mit meinen Fingern zu spielen und mir dabei auf die Unterlippe zu beißen. „Nur weil du es willst! Ich hole schnell meine Sachen!"

Ohne weiter zu zögern, rannte ich aus dem Schlafzimmer hinaus, den Flur hinunter in mein Zimmer, wo ich mich erst beruhigen musste, denn wieder einmal brachte Taehyung mein Herz zum rasen. Viele weitere Male und ich würde noch eines Herzinfarktes erleiden, dessen Schuld er dann tragen müsse. Lang blieb ich nicht dort, denn ich zog mich schnell um, nahm mein Handy und ging dann wieder zurück, nur um festzustellen, dass er gar nicht mehr im Zimmer war.

Einige Zeit schaute ich mich verwirrt um, bis ich dann Geräusche aus dem Bad hörte und sofort wusste, er machte sich fürs Bett fertig. In dieses hatte ich mich bereits gelegt, auch ganz absichtlich auf die Seite, auf der Taehyung immer schlief, welche seinen Geruch trug. Gleich fühlte ich mich schon tausendmal wohler, seufzte und streckte mich. Meine Augenlider fielen bereits zu, ich versuchte aber noch, mich wachzuhalten, schließlich wollte ich es nicht verpassen, mit dem Mann meiner Träume im selben Bett zu liegen.

„Wie ich sehe, hast du es dir bereits bequem gemacht", hörte ich seine ruhige Stimme plötzlich sagen. Sofort riss ich die Augen auf und setzte mich hin, lächelte und nickte. „Euer Bett ist viel bequemer als meins. Können wir morgen zu Ikea fahren und ein neues für mich kaufen?"

Ehrlich gesagt war das eine Lüge, ich hatte nämlich das bequemste Bett auf dieser Welt, jedoch waren all dies nur Worte, die ich sagte, weil ich nervös und auch sehr müde war. Mein Herz raste auch schon wieder, weshalb ich mich ein wenig unter der Decke versteckte, denn ich wusste, ich würde jeden Moment wieder rot werden.

„Mal schauen, wann ich das nächste mal Zeit habe, ja? Dann können wir dorthin, das hatten deine Mutter und ich ohnehin schon geplant", erzählte er mir und setzte sich zu mir auf das Bett, nur an den Rand, aber auf die Seite, wo ich lag, sodass wir uns ganz nah waren. Seine perfekten Lippen, die meinen Blick immer wieder fingen, zierte ein schwaches Lächeln, welches mich Wärme um meine Brust herum spüren ließ. Und dann lächelte ich wieder.

Ich lächelte, obwohl mir nicht nach einem Lächeln war, denn Taehyung erwähnte meine Mutter mal wieder. Sie war die Frau, die er liebte und die ihn liebte. Die Frau, die ihn lieben durfte und ihn bald schon heiraten würde. Die Frau, die mir im Weg stand und mir meinen Prinzen wegnahm. Ich müsste sie aus dem Weg räumen, um an ihn heranzukommen.

„Weißt du, ich glaub ich versuche zu schlafen", sagte ich sofort, da ich mich mit meinen eigenen Gedanken nicht mehr identifizieren konnte. So versteckte ich mich mit einer Bewegung auch schnell unter der Decke, kniff die Augen zu und hoffte einfach schnell einzuschlafen, weil Taehyung aber in meiner Nähe war, hatte ich keine Chance zu schlafen. Dafür war ich viel zu unruhig, mein Körper zitterte und ich machte immer wieder tiefe Atemzüge, weil mein Herz so schnell klopfte.

Ich krallte mich ganz fest in die Decke, es blieb auch ruhig, aber ich merkte noch, wie die Stelle am Bett neben mir gesenkt war, auf die Taehyung sich gesetzt hatte. Was machte er da noch?

Langsam versuchte ich mein Gesicht hervorzubringen, damit ich nach draußen schauen konnte. Sofort blickte ich in ein besorgtes und müdes Gesicht, geprägt von tiefen Augenringen und blasser Haut. Dann kam auch noch ein Seufzen, weshalb ich sofort aufsprang.

„Bist du traurig? Du darfst nicht traurig sein", sagte ich sofort und schaute Taehyung an, der sich sichtlich durch mich erschrocken hatte. Sobald er mich aber sah, wechselte er wieder zu einem Lächeln, dass mir aber nicht gefiel, denn ich wollte nicht, dass er mir etwas vorspielte.

„Ich bin nur sehr müde, mach dir keine Sorgen", erwiderte er. „Ich kann nicht schlafen gehen, weil du auf meiner Seite des Bettes liegst."

Von der einen auf die nächste Sekunde, veränderte sich die Stimmung gewaltig, sodass mein Atem kurz stockte. Taehyung lächelte nun nicht mehr, sondern grinste leicht, während er mich musterte, sodass ich ein unangenehmes Gefühl der Enge am Unterleib spürte. Schließlich hatte er, ganz nebenbei gesagt, noch immer kein Oberteil an. Mir wurde schon fast schwarz vor Augen, wegen des ganzes Blutes, dass mir in den Kopf schoss.

Ich dachte sogar, es sei nur eine Halluzination, dass er sich plötzlich vorbeugte und sich auf mich fallen ließ, aber tatsächlich war es die Wahrheit. Das Licht war noch an und so konnte ich auch noch klar und deutlich sehen, dass ein riesiger, muskulöser Mann gerade auf mir lag und seine Arme um mich schlang, den Kopf auf meinem Bauch liegend. Nun stand nichts mehr zwischen uns und er konnte auch ganz bestimmt merken, dass ich eine ziemliche Erregung hatte, jedoch hoffte ich, dass er dies nur für die Decke oder so halten würde, sonst konnte ich mich gleich schon von einer Brücke direkt in den Tod stürzen.

„Lass uns so bleiben, ich beschütze dich heute nach und ich kann auch nur so schlafen", nuschelte er leise. Ich wusste gar nicht, was ich tun sollte, denn es wirkte als hätte ich soeben einfach Alles gewonnen, aber gleichzeitig wusste ich, wie falsch das hier war und dass ich mir nichts dahinter denken durfte. „Leg bitte deine Hand auf meinem Kopf, damit werde ich mich besser fühlen. Das willst du doch, oder nicht?"

Zögerlich hob ich meine Hand auch, aber ich traute mich einfach nicht, die letzten Zentimeter zwischen uns zu überbrücken und meine Hand in sein weiches Haare zu legen, welches ich das letzte Mal angefasst hatte, als ich ihm mit zwölf mal an den Haaren zog.

Dann aber spürte ich einen festen Griff um mein Handgelenk und sah, wie Taehyung meine Hand an seine Wange lag. Nun, da sein Gesicht auch ein wenig zu mir gedreht war, sah ich, dass er bereits die Augen geschlossen hatte und mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen wohl immer tiefer ins Land der schönen Träume verschwand, denn auch sein Atem wurde immer ruhiger, sein Körper ein wenig schwerer und der Griff an meinem Handgelenk etwas leichter, aber er ließ nicht los.

„Taehyung...", flüsterte ich leise und seufzte. Wenn er nur wissen würde, was er gerade mit mir machte.

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Sorry, dass ich die letzten drei Tage nicht geupdatet habe! Schule war ein wenig stressig ;-;
Jetzt geht es aber wieder normal weiter! :3

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt