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[Taehyung]

„Wach auf Taehyung, es ist schon am Mittag", hörte ich im Schlaf noch Jungkooks liebliche Stimme sagen. Leise knurrend, streckte ich meine Arme nur aus und zog den jungen Mann zu mir runter auf das Bett, drückte ihn so fest ich konnte an mich und legte die Decke dann über uns beide. „Was machst du da? Ich habe gleich eine Videokonferenz, meine Haare!"

„Die Konferenz geht von meiner Firma aus, sieh mich als deinen Boss, der dir jetzt freigibt, damit du mit ihm kuscheln kannst", murmelte ich, um noch die Zeit genießen zu können, in der es noch warm unter der Decke war und ich noch müde genug war, um wieder einzuschlafen. Jedoch hatte Jungkook da etwas anderes vor, denn aus dem Nichts fing er plötzlich an, mit seinen Fingern in meine Seiten zu picken und weil meine Haut zur Zeit sehr empfindlich war, kitzelte mich das so sehr, dass ich sofort zusammenzuckte und die Decke instinktiv von uns stieß, um genug Platz zwischen dem Jüngeren und mir zu schaffen, damit er seine Hände vorerst nicht länger an meinen Körper legen konnte. „Na endlich, du bist wach!"

„Was für eine Videokonferenz überhaupt? Ich weiß davon nichts", meinte ich und schaute bockig schmollend zu Jungkook, welcher nun bis über beide Ohren grinste. So wie er aussah, noch in Jogginghose und Shirt, die Haare vollkommen zerzaust, konnte ich mir erschließen, dass es gar keine Konferenz gab, sondern er diese Ausrede nutzte, um mich zu ärgern. Und es war auch nicht schon am Mittag, sondern erst acht Uhr morgens. „Wieso weckst du mich so früh?"

„Naja, ich bin schon seit sechs wach und habe dich zwei Stunden lang einfach angeschaut, was mir zu langweilig wurde", erklärte der Braunhaarige. „Also dachte ich mir, wecke ich dich einfach, damit wir zusammen duschen und frühstücken gehen können! Immerhin darfst du heute auch endlich den Verband an seinem Kopf abnehmen."

Damit hatte er recht und ich freute mich auch wirklich sehr darüber, denn die letzten zwei Wochen, die ich bereits wieder Zuhause war, hatte mich dieser Verband vor allem beim schlafen wirklich genervt und auch, wenn es mich da drunter kratzte, wurde ich fast schon verrückt. Weil es ihn so aufregte, übernahm Jungkook dies und nahm alles ganz vorsichtig von mir ab, sodass meine Kopfhaut und meine Stirn endlich wieder normal atmen konnten, ich mich beinahe schon wie ein neuer Mensch, vollkommen befreit, fühlte.

Nachdem das getan war, stiegen wir zusammen unter die Dusche, wobei wir den Großteil der Zeit nur rumgemacht hatten, denn weder konnte ich meine Hände von dem wunderschönen Körper meines Verlobten lassen, noch konnte er dasselbe. So standen wir für mindestens eine halbe Stunde einfach nur da, während unsere Hände eben auf Erkundung gehen, küssten wir uns, pressten unsere Lippen leidenschaftlich fest aneinander, boten uns einen wilden Zungenkampf, aus dem wir uns schwer atmend lösten. Als ich dann sah, dass sich Jungkooks Wangen in einen roten Schimmern legten, biss ich mir fest auf die Unterlippe, spannte den ganzen Körper an, denn ich merkte schon das Blut in untere Regionen meines Körpers fließen. Verhindern konnte ich das nicht, sodass nur wenig später, aufgrund unseres Größenunterschiedes, mein vollkommen erregtes Glied schon gegen den schwach definierten Bauch des Jüngeren tippte.

Einmal darauf schauend, blickte der Braunhaarige mit einem so lüsternen Blick zu mir hoch, wobei er seine Hand an mich legt, sodass ich zu platzen drohte.

[...]

„Der Arzt hat nicht ohne Grund gesagt, dass wir sexuellen Aktivitäten erst einmal aus dem Weg gehen sollten. Nun schau dich an!", meckerte mein Freund, als ich nach ca. einer halben Stunde bereits angekleidet und mit noch nassen Haaren auf dem Sofa im Wohnzimmer lag. Er stand vor mir, ging die ganze Zeit im Kreis und machte sich Sorgen über meine nicht einmal wirklich starken Kopfschmerzen. „Los! Steh auf, ich fahre dich sofort ins Krankenhaus, damit sie dich durchchecken können."

Ihn daran hindern konnte ich nur, indem ich nach seiner Hand griff, ihn zu mir auf das Sofa zog und meine Arme um seinen Oberkörper legte, meinen Kopf auf seine Schulter.

„Wirklich süß von dir, dass du dir solche Sorgen machst, aber es geht mir gut, ja? Mach dich selbst nicht so sehr damit fertig, nur weil mein Kopf jetzt ein wenig wehtut, es ist wirklich alles okay mit mir", versuchte ich den jungen Mann zu versichern, aber es schien zwecklos, denn zitternd drehte er sich mit Tränen in den Augen zu mir um.

„Aber was, wenn nicht? Wer ist dann bei mir und beschützt mich, wenn die Dunkelheit über mich kommt? Ich bin der Gefahr dann vollkommen schutzlos ausgesetzt!", entgegnete er, wischte sich immer wieder die Tränen mit dem langen Ärmel des Pullis von mir, den er trug, von den Wangen. „Welche Gefahr den?", hakte ich nach, erhoffte mir somit endlich eine Antwort auf all meine Fragen zu bekommen.

Auf die Antwort, die dann aber folgte, war ich nicht vorbereitet, weder körperlich, noch seelisch. Die Hände hatte ich während Jungkook sprach schon zu Fäusten geballt, mein Herz raste, gleichzeitig aber war ich so schockiert und spürte den Schmerz meines Verlobten in meinem eigenen Herz.

———
Werden wir nun endlich erfahren, wieso Jungkook plötzlich solche Angst vor der Dunkelheit hat? 🤭

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt