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[Jungkook]

„Ich weiß, er ist dein Stiefvater, aber findest du nicht auch, dass du gerade ein wenig zu voreilig schlimme Worte in den Mund genommen hast, die ihn wahrscheinlich sehr verletzt haben? Du meinst es sicher nicht so und solltest dich entschuldigen gehen", meinte Yoongi, aber ich schüttelte eifrig den Kopf und gab ihm letztendlich keine Antwort mehr darauf, denn ich wollte nicht länger über Taehyung reden. Auch wenn er es wohl gut gemeint hatte und nicht wollte, dass ich mit jemandem etwas anfange, der fast doppelt so alt war wie ich, hatte er nicht so mit Yoongi zu reden.

Mehr machten wir auch nicht. Es war komisch, so unangenehm. Yoongi tat sich sichtlich schwer damit, wieder einen Annäherungsversuch zu machen, aus Angst vor Taehyung und ich selbst fühlte mich unwohl damit, dass er und Mutter unten saßen und gerade wahrscheinlich darüber redeten, dass ich einen sehr viel älteren Mann bei mir im Zimmer hatte. Kurzerhand entschlossen wir also, unserem Date für heute ein Ende zu setzen, sodass ich Yoongi, unbemerkt, mit einer ziemlich langen Umarmung, an der Tür verabschiedete.

Eigentlich wollte ich dann auch so schnell es nur möglich war wieder nach oben in mein Zimmer gehen und mich dort verschanzen, jedoch hielt Tae mich auf, da er plötzlich einfach wieder im Flur stand und somit wohl auch gesehen hatte, dass Yoongi nicht mehr hier war. Anders als vorher, schaute er mich nun nicht länger wütend an, ganz im Gegenteil sah er sogar ziemlich traurig aus, was mein kleines Herz nicht länger ertragen konnte und ich somit Mitleid empfand.

Seufzend schloss ich die Augen für einige Sekunden, ehe ich auf ihn zuging und ihn einfach umarmte.

„Es tut mir leid, ich hätte vorhin nicht so ausrasten sollen", nuschelte ich gegen seine Brust, denn ich war so klein, er so groß, dass ich mich genau auf dieser Höhe befand. „Und ich hasse dich nicht, ich werde dich niemals hassen."

Einige Zeit lang war es eine Umarmung nur von meiner Seite aus, sobald ich mich aber lösen wollte, legte Taehyung seine Arme ebenfalls um meinen zierlichen Körper und drückte mich fest an seinen, breit gebauten. Anders als zu Lächeln konnte ich nicht, denn das zeigte mir, dass er mir verziehen hatte oder es noch tun würde. So dachte ich.

„Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen solltest Jungkook. Ich habe übertrieben und bin falsch an die ganze Sache herangegangen", hörte ich ihn sagen. Seine Stimme war tief wie immer, so sanft und ruhig, ich hätte, unabhängig von dem, was er sagt, einfach so in seinen Armen einschlafen können. Ich fühlte eine geborgene Wärme, ein leichtes Kribbeln in meiner Brust. „Du bist alt genug und in der Lage dazu, Entscheidungen für dich selbst zu treffen. Auch wenn ich bald dein Stiefvater sein werde, geht nicht dein Liebesleben nichts an, nicht einmal wenn dein Freund fast so alt ist wie ich. Die Situation hat mich einfach nur ein wenig zu stark überwältigt."

„Sag sowas nicht Taehyung. Ich bin noch jung und mache Fehler, muss daher von Leuten wie dir darauf hingewiesen werden. Yoongi und ich sind kein Paar, er ist aber auf keinen Fall ein schlechter Mensch. Du hättest netter mit ihm umgehen sollten, schließlich hat er mir nichts getan", sagte ich und hielt dann meine Hand hoch. „Hier. Er hat mir sogar dieses Armband geschenkt, aus Echtgold und mit Diamanten. Er ist ein guter Mann, das versichere ich."

Taehyung schaute sich das Schmuckstück relativ lang an und kratzte sich dann am Hinterkopf. Seine Wangen waren leicht rot geworden und dann seufzte er auch noch.

„Magst du ihn so sehr, weil er dir so schöne Sachen schenkt? Ich tue das doch auch, wieso stellst du ihn dann über mich?", fragte er sofort. Ich trat einen Schritt zurück und schaute den Älteren perplex an, denn ich verstand seine, eifersüchtig wirkende, Reaktion nicht wirklich.

„Seit wann stelle ich ihn denn über dich? Ich habe doch gesagt, dass ich einen Fehler gemacht habe damit, dass ich dich vorhin so angemacht habe!", erwiderte ich nur.

„Aber Yoongi war dein Date, du musst ihn über mich stellen, ich bin dein Stiefvater. Aber warte", er machte eine kurze Pause. „Siehst du mich überhaupt als der, der ich bin? Du hast schließlich nicht erklärt, wieso du ein Bild von mir genutzt hast, als ich dich im Band erwischt habe!"

„Taehyung, wovon redest du? Worauf willst du hinaus? Und was hat Yoongi dir getan, dass du ihn noch immer erwähnst?", hakte ich nach. Langsam verlor ich die Geduld und wurde auch gereizter, dieses Mal aber hielt ich mich in meiner Wortwahl zurück.

„Du sollst endlich zugeben, was du wirklich für mich empfindest!"

———
😱😱😱

Das kann doch nicht gut enden! .... oder?

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt