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»69«

[Taehyung]

,,Aber ich habe Angst vor Achterbahnen", meinte Jungkook und schaute mich mit großen, leuchtenden Augen an, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte, denn er sah in diesem Moment einfach so süß aus, dass mein Herz aufging und ich mich so glücklich darüber fühlte, diesen jungen Mann an meiner Seite zu haben, ihn meinen festen Freund und nun sogar meinen Verlobten, bald auch meinen Ehemann, nennen zu können. ,,Und in Freizeitparks sind die Toiletten immer so ekelhaft dreckig, außerdem steht man für alles immer mindestens eine Stunde an und es ist nicht mehr Sommer, also würden meine Füße kalt werden. Was willst du da überhaupt machen? Wir könnten doch eher irgendwo schick Essen gehen, wie wir es sonst auch immer schon gemacht haben."

Einfach diese Reaktion mitzuhören, während ich gerade aus unserer Garage fuhr, brachte mich zum Lachen, denn es war schon relativ spät am Abend, weshalb der Freizeitpark ohnehin geschlossen hatte, aber das wusste Jungkook natürlich noch nicht. Es sollte eine Überraschung für ihn werden, dass wir die einzigen dort sein würden und auch, dass ich ein Feuerwerk organisiert hatte, welches pünktlich um Mitternacht den Himmel in allerlei Farben hüllen würde, die so bunt waren, vollkommen chaotisch und verschieden, wie die Gefühle, die ich für ihn hatte. Zu dem, sollte er auch noch einen großen Teddy bekommen, den er sich seit längerem wünschte. 

,,Wieso denn? Ich habe gehört, gerade ist es sehr voll dort, aber das gehört doch zu so einem Freizeitpark dazu, sonst würde es gar keinen Spaß machen. Fühlst du das denn nicht? Ewigkeiten in einer Schlange zu warten, bis man endlich drankommt und währenddessen ist man die ganze Zeit über nervös und aufgeregt, weil man die anderen alle schreien hört", sagte ich in voller Begeisterung, die Jungkook aber nicht mit mir teilte. Wie ein Muffel saß er da in dem Beifahrersitz des Autos, die Arme vor der Brust verschränkt, der Blick seitlich nach draußen gerichtet und die Unterlippe zu einem schwachen Schmollen hervor geschoben. ,,Ach komm schon! Sei nicht so negativ auf alles eingestellt Jungkook, ich bin mir sehr sicher, dass wir einen wirklich schönen Abend haben werden, an den wir uns auch in dreißig Jahren noch erinnern können."

Damit war die ganze Sache dann auch gegessen, denn der Junge sagte die ganze Fahrt über kein Wort mehr, schaute mich nicht mehr an und sang nicht einmal mehr zu der Musik, die im Radio lief, wie er es sonst immer tat. Aus diesem Grund kamen wir mit ein wenig bedrückter Stimmung an, was aber nicht so schlimm war, denn ich hatte ein unglaubliches Programm vorbereitet, welches Jungkook wieder ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern würde.

,,Aber wo sind denn die ganzen anderen? Hier ist kein anderes Auto", stellte der Braunhaarige schnell fest und weil ich es eigentlich noch etwas geheim halten wollte, musste ich deswegen nur ein wenig Grinsen darüber, wie verwirrt und verwundert er sich umschaute. ,,Dieser Parkplatz ist riesig und außer uns ist hier niemand! Es ist wie in einem Horrorfilm!"

Ohne Weiteres machte Jungkook die wenigen Schritte um das Auto herum zu mir, dabei die ganze Zeit nervös umherschauend, da es hier noch dunkel war. ,,Lass uns schnell hier weg", murmelte er und klammerte sich an meinen Arm, krallte sich mit den Nägel fast schon in meine Haut, obwohl ich ein Hemd trug. Einige Zeit würde das noch so sein, damit war ich mir sicher, aber irgendwann würde er auch die schlimmen Erlebnisse vergessen oder eher gesagt verarbeitet haben, damit er in der Dunkelheit keine Angst mehr haben würde.

,,Eigentlich wollte ich damit noch warten, bis du es selbst siehst, aber ich habe den Park heute für uns gemietet, weil ich wusste, dass du es nicht mögen würdest, in große Menschenmengen zu gehen, wo dich ständig jemand anrempeln würde, daher dachte ich mir, es wäre ganz schön, wenn wir hier nur zu zweit wären, immerhin geht es mir darum, dass wir unsere Zweisamkeit, weshalb ich keine schreienden Kinder oder stinkenden Jugendlichen hier brauche", erzählte ich, legte meinen Arm um seine Schultern und ging in die Richtung des Eingangs los, die Brust ein wenig stolz erhebend. 

,,Du hast den ganzen Freizeitpark gemietet?", fragte Jungkook und ich sah im Blickwinkel noch, wie er mich staunend anschaute. ,,Woah! Ich wusste ja, dass ich einen coolen Freund habe, aber dass dieser so cool ist, hätte ich nicht erwartet." 

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, ging ich weiter, bis wir letztendlich beim Eingang ankamen, wo uns der Besitzer bereits in Freund erwartete. Er gab uns die Tickets, damit wir im Notfall eine Berechtigung vorzeigen konnten, dass wir hier sein durften, dann wurden wir auch schon allein gelassen. An jeder Ecke waren irgendwelche Attraktionen, überall bunte Lichter und auch laute Musik, die sich vermischte und zu dem typischen Ton zusammenkam, den man halt in einem Freizeitpark immer hörte.

,,Aber Taehyung, das war doch bestimmt unglaublich teuer!", meinte der Jüngere. ,,Ich weiß nicht, wie wohl ich mich damit fühlen kann, dass du so viel Geld dafür ausgibst, damit wir hier einen schönen Abend haben."

,,Weißt du Jungkook", fing ich an und sah, dass die Uhr gerade Null schlug und somit das Feuerwerk losging. ,,Für dich ist mir kein Geld der Welt zu viel."

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