»SPECIAL PT. 1«

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[Jungkook]

„Tae du Penner!", rief ich den Älteren hinterher und versuchte ihn zu jagen, aber ich war einerseits aufgrund meiner Größe und andererseits wegen meiner Unsportlichkeit viel langsamer und konnte ihn daher nicht einholen. Lachend rannte er davon, drehte sich einige Zeit auch nicht mehr zu mir um, weshalb er vorerst gar nicht mitbekam, wie ich über eine Wurzel im Boden stolperte und direkt fiel, zum Glück aber nur in den weichen rasen der Wiese, auf der wir gerade liefen. Erst als ich einen Schrei von mir gab, weniger weil ich Schmerzen erlitt und eher, weil ich mich so sehr erschreckt hatte, sah Tae nach hinten zu mir und rannte nun nicht länger vor mir weg, sondern mit einem unglaublich besorgten Blick zu mir.

„Ist alles gut? Was ist passiert?", fragte er sofort und half mir dabei, mich wieder ein wenig aufzurichten, nahm dabei die Hände für keine Sekunde von meinem Körper, da er nicht wusste, ob ich mich stärker verletzt hatte und somit nicht von allein aufstehen konnte. Mir ging es aber gut, weshalb ich diesen Moment gut nutzen wollte, dieses kleine Spiel hier endlich zu beenden. Aus diesem Grund konnte ich das Grinsen nicht länger zurückhalten, ehe ich mich auf meinen Mann schmiss, wodurch auch er nun fiel, zusammen mit mir in seinen Armen.

„Hab dich!", schrie ich. „Ich sagte doch ich kann dich fangen!"

Lachend lagen wir also da, im Rasen dieser Wiese an einem warmen Tag im Frühsommer. Mein Oberkörper war auf dem Taehyungs platzieren, während meine Beine eher neben seinem Körper lagen. In dieser Position konnte ich meinen Kopf problemlos so auf seine Brust legen, dass ich ihm direkt ins Gesicht schauen konnte, in dem ich ein schwaches Lächeln sah.

„Du hast mich also reingelegt? Das ist Schummeln, aber ich lass es durchgehen, weil ich dich so gern glücklich sehe", murmelte der Ältere leise vor sich hin und fuhr dabei sanft mit seinen Fingerspitzen durch meine Haare, während die andere Hand an meinem Rücken lag und mich ein wenig stützte, damit ich nicht von seinem Körper fallen würde. „Habe ich dir nicht gesagt, es wird schön, wenn wir mal wieder hier sein würden? Auch wenn dir das Leben auf dem Land nicht gefällt, habe ich dich in den letzten drei Tagen nur mit einem Lächeln auf diesen perfekten Lippen gesehen", erzählte Tae und hatte dabei seinen Daumen an meine Unterlippe gelegt, der Blick fokussiert drauf gerichtet.

Mit einem schwachen Schmunzeln, beugte ich mich ein wenig vor und küsste meinen Mann einmal, ehe ich mich wieder ein wenig aufsetzte, die Beine rechts und links von ihm, die Hände auf der Brust. „Ich habe nie direkt gesagt, dass ich das Leben auf dem Land hasse! Für mich ist es nur unpraktisch, wenn ich nicht auch um zwei Uhr morgens mal in einen Laden gehen kann, weil ich Chips haben möchte. Hier ist schon ab achtzehn Uhr am Abend keiner mehr auf der Straße, die nicht einmal asphaltiert ist. Hier ist alles zu tot", erklärte ich meine Meinung und versuchte damit mein vergangenes Verhalten zu rechtfertigen, denn ich hatte mich mit Hand und Bein geweigert, diesen Ausflug wieder mitzumachen.

„Was interessieren dich denn die anderen Menschen? Du hast mich hier, deinen Ehemann. Brauchst du denn mehr?", fragte dieser mich, aber ich schüttelte nur den Kopf. „Nein, ich brauche nur dich", murmelte ich und grinste ein wenig. Verträumt schaute ich den Mann an, der unter mir lag, seine Hände auf meinen Beinen hatte. Die Sonne strahlte ihn von der Seite an und ließ ihn beinahe göttlich erscheinen, so unfassbar schön wie er war.

Taehyung nutzte diesen Moment, in dem ich abwesend war, dafür aus, unsere Position zu verändern, sodass ich nun derjenige war, der mit dem Rücken auf dem Rasen lag, während er sich zwischen meinen Beinen befand und mit den Händen rechts und links von mir, über mich gebeugt hätte und auch mich herab schaute. „Weißt du eigentlich, wie unfassbar schön du bist, wenn du Sonne dich so von der Seite anstrahlt?", fragte er mich und grinste dabei leicht. Weil ich genau den selben Gedanken über ihn vor nicht einmal einer Minute gehabt hatte, fühlte ich mich für einen Augenblick als wären wir hier in einem Film gewesen, denn es war, als hätte Tae meine Gedanken gelesen.

„Das habe ich auch gerade über dich gedacht", nuschelte ich, aber mehr vertiefen konnten wir die Sache nicht, denn mein Ehemann beugte sich nun endlich zu mir runter und küsste mich einfach in voller Leidenschaft. Seinen Körper presste er sanft gegen meinen, während unsere Lippen, die einfach perfekt zu einander passten, einen langsamen Tanz tanzten, hier im Sonnenlicht der untergehenden Abendsonne, die den Himmel in allerlei Farben hüllte und die Welt langsam zum schlafen brachte.

Ehrlich gesagt verlor ich vollkommen das Zeitgefühl, während wir hier lagen und uns einfach küssten, alles um uns herum vergaßen und die Welt für einen Augenblick ausschalteten. Obwohl wir uns in den letzten Jahren nun bestimmt schon eine Milliarde Mal geküsst hatten, war es heute irgendwie ganz anders.

Während Taehyung immer wieder seine Lippen gegen die meinen drückte, mit einer Hand an meiner Hüfte und seinen Unterleib, den er sanft gegen meinen presste, fühlte mein Gesicht und dann auch mein ganzer Körper sich wie taub, es kribbelte und ich konnte nur kleine Bewegungen machen, weil in mir eine solche Aufregung entstand, dass ich selbst anfing schwach zu zittern. Nur bei unserem ersten Kuss hatte ich so extrem reagiert.

Nun, wir hatten vor knapp einer Woche erst geheiratet und weil Taehyung meinte, es würde mir auch mal gut tun, hatte er sich dazu entschieden, die Hochzeitsreise nicht in irgendein exotisches Land oder eine Großstadt irgendwo in Amerika zu machen, sondern hier aufs Land, zum Haus seiner Familie, noch immer in Korea. Zwar war ich anfangs nicht wirklich davon überzeugt und ließ dadurch dann auch die Hochzeitsnacht einfach ausfallen, weil ich so schlechte Laune gehabt hatte, jetzt aber realisierte ich, dass die Entscheidung von dem Mann getroffen war, der mich nun über ein Jahrzehnt kannte, der mich liebte und den ich geheiratet hatte, also musste er wohl gewusst haben, dass es mir letztendlich doch gefallen würde.

Und so lagen wir hier. Endlich konnte ich wirklich durchstarten und sah die Welt nun aus einer anderen Perspektive, denn ich nahm jetzt wahr, dass mein Leben sich nach der Hochzeit komplett verändern würde, fast schon wie ein Neustart, der aber kein wirklicher, neuer Start sein würde. Somit fühlte sich dieser Kuss gerade auch an, als wäre es der erste gewesen, den Taehyung mir jemals gegeben hätte. Und so wollte ich mich auch gar nicht erst wieder von seinen Lippen lösen, die einen schwach süßlichen Geschmack hatten von dem Bonbon, den ich ihm vorhin irgendwann mal gegeben hatte.

„Die Nächte sind noch kalt", hauchte der Braunhaarige ein wenig schweratmig gegen meine Lippen. Es war erotisch, wie wir hier lagen und uns küssten, also wunderte es mich auch gar nicht, dass Taehyung bereits innerlich davon erregt war und daher so sprach, denn mir ging es nicht anders. „Lass uns reingehen und wieder aufwärmen", schlug er vor und ehe ich mich versehen konnte, trug er mich bereits wie eine Braut auf den Armen, mit einem stolzen Grinsen auf seinen Lippen, und ging so in Richtung des Hauses, in dem wir zur Zeit blieben.

So began wohl unsere etwas verspätete Hochzeitsnacht.

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Na Hallöchen!
Obwohl das Buch bereits beendet wurde, konnte ich mich nicht wirklich davon trennen und dachte oft auch über eine Fortsetzung nach, die ich mir aber schnell wieder aus dem Kopf schlug.

Nun, da dieses Buch gestern auf Platz 1 in #Fanfiction gegangen ist, was hier auf Wattpad ein unglaubliches Achievement ist, würde ich sagen, konnte ich da einfach nicht anders und wollte euch unbedingt meine Dankbarkeit zeigen! Somit folgt in den nächsten Tagen ein mehrteiliges Special, welches die Geschichte von Taehyung und Jungkook hier in »TEMPTED« ein wenig weitererzählt, wie es ihnen nach der Hochzeit erging und sowas eben...

Ich hoffe euch freut es mindestens halb so sehr wie mich! Danke vielmals nochmal für alles! 💜

xo bxbybxy

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt