tempted ᵛᵏᵒᵒᵏ

»31«

[Jungkook]

„Mund auf", sagte Taehyung nur und hielt mir das Stück Pizza vor den Mund. Ich musste sofort breit lächeln, biss dann einmal aber ab und sah, wie er selbst noch von dem Stück aß. Der Kamin war angeschaltet und als Lichter nutzten wir lediglich Kerzen, um die Stimmung angenehmer zu halten, schauten den Film Der Unsichtbare. Das Sofa im Wohnbereich hatte eine verlängerte Seite, auf der wir zusammen, sehr dicht aneinander lagen, wobei ich noch unter dem Arm von Tae lag, der mich eng an sich gezogen hatte.

Eigentlich war ich kein wirklicher Fan von Horrorfilmen, aber ich nutzte meine Angst aus, da Taehyung somit sicher mit mir kuschelte und ich dazu auch noch gefüttert wurde. Weil es im Film kein wirkliches Monster gab oder so, vor dem ich mich erschrecken konnte, dachte ich anfangs, es könnte nicht so schlimm werden, aber meine Angst vor dem Unsichtbaren war wohl noch größer, weshalb ich mehrere Male schon an den Körper des Mannes presste und mein Gesicht in seine Halsbeuge vergrub, um nicht hinschauen zu müssen.

„Der Film geht noch eineinhalb Stunden. Bist du sicher, dass du den zu Ende schauen willst? Wir können ja auch einfach Musik hören und miteinander reden", schlug der Braunhaarige vor, was mir eine wirklich sehr gute Idee zu sein schien, und daher nickte ich auch hastig, griff nach der Fernbedienung und machte den Fernseher sofort aus.

Mit einem leisen Lachen, nahm Tae sein Handy und machte darüber die Musik auf den Musikboxen im Haus an, nicht zu laut. So war alles gleich viel angenehmer und entspannter.

Weil er nichts sagte, blieb ich auch weiterhin so dicht an ihm dran, hatte meinen Arm um seine Taille geschlungen und meinen Kopf auf seine Brust abgelegt, wodurch ich sein Herz schlagen hören konnte. Zwar hatte Taehyung mich vorhin geküsst, aber ich war mir dennoch nicht sicher, wie weit ich gehen konnte, immerhin hatte er mich mehr oder weniger für eine ganze Woche ignoriert, nachdem wir es miteinander getan hatten. Aber er sagte nichts, schien sich selbst in die Position sehr wohl zu fühlen, denn er zog mich noch etwas näher an sich und legte nun auch den zweiten Arm um mich, da wir die Pizza bereits gegessen hatten.

„Gibt es etwas, worüber du reden möchtest? Sonst sitzen wir gleich hier noch rum und schweigen uns nur an", bemerkte der Ältere lachend und ich hatte auch schon eine Idee.

„In den letzten hast du mir das Gefühl gegeben, dich nicht wirklich zu kennen. Wie wäre es, wenn wir eine Fragerunde machen, bei der ich dir Fragen stelle und du mir antworten gibst?", sagte ich. „Klingt gut! Aber lass es uns so machen, dass erst du mir eine Frage stellst und dann ich dir eine, damit es nicht nur einseitig ist", setzte Tae noch ein. Ich nickte nur und hatte auch gleich schon eine Frage parat.

„Wieso verhältst du dich momentan so komisch? Ich habe es vorhin schon gesagt, das bist auf keinen Fall du!", fragte ich und schaute den Älteren neugierig an. Für einen Augenblick hielt er wohl inne, seufzte dann aber und begann zu sprechen.

„Kann ich ganz ehrlich sein? Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Auch wenn ich dachte, dass deine Mutter auf mich keinen Einfluss mehr haben würde, nimmt mich die ganze Sache wohl doch mehr mit, als ich zu Anfang noch erwartete. Dazu kommt der Stress mit der Arbeit und tatsächlich bin ich auch verwirrt von meinen eigenen Gefühlen", erklärte Tae mir und klärte somit auf, was mich seit einiger Zeit bedrückte. Es freute mich einfach nur, dass er die Jahre über nicht doch etwas vorgespielt hatte, sondern gerade einfach alles zu viel geworden war.

„Welche Gefühle denn?", hakte ich weiter nach, aber er grinste leicht. „Abwechselnd, schon vergessen? Ich bin dran, dir eine Frage zu stellen."

Ich verstummte sofort und wartete brav darauf, dass ihm eine Frage in den Sinn kommen würde. Danach würde ich aber wieder aufs Neue fragen, was für Gefühle er denn meinte.

„Könntest du dir eine Beziehung mit mir vorstellen?"

———
Tae dropped the bomb!

Nach all dem, was jetzt geschehen ist, was denkt ihr, wirst Jungkook darauf antworten?