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[Jungkook]

„Das erste und letzte mal, dass wir so etwas tun", sagte Taehyung und strich mit mit den Fingerspitzen sanft durch die Haare. Wir hatten Yoongi noch hier duschen lassen, dann war er gegangen. Danach hatten wir ebenfalls geduscht, sodass wir nun wieder frisch und auch mit getrockneten Haaren im Bett lagen, eng ineinander geschlungen. „Jetzt gibt es nur noch uns zwei, wie gegen die Welt."

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, nickte ich einfach nur und schaute hoch in die wunderschönen Augen des Mannes, mit dem ich in einem Bett lag und an dessen Brust ich gerade schmiegte. „Findest du nicht auch, es ist Zeit?", fragte ich leise. Natürlich verstand er sofort, ich brauchte nicht groß drum herum reden und ohne weiteres legte Tae seine Hand an meine Wange, ehe er mich küsste.

Und damit fing die Beziehung zu dem Mann meiner Träume an. Ohne ein großartiges Geständnis, wir brauchten nicht hunderte Worte, keinen passenden Moment oder sonstiges. Es war klar für uns, wir wussten es einfach und somit war es beschlossen.

[...]

„Vor nicht einmal zwei Monaten war ich noch verlobt mit deiner Mutter und schau uns jetzt an", hörte ich Taehyung hinter mir sagen. Da ich mein Gesicht gerade gewaschen hatte, schaute ich auf und in den Spiegel, während ich mich mit einem Handtuch trocknete, sah, wie der Mann gerade aus der Richtung kam, in der die Dusche lag, nur ein Handtuch um seine Hüfte, sehr tief liegend, sodass ich viel von seinem so wunderschönen, muskulösen Oberkörper sah, deswegen dann auch schwach grinsen musste.

Um seiner Aussage ein wenig mehr Kraft zu geben, legte er seine Hände erst an meine Taille und schlang dann seine Arme um meinen zierlichen Oberkörper, den Kopf auf meiner Schulter ablegend und mich ebenfalls durch den Spiegel anschauend.

„Beinahe wärst du mein Stiefsohn geworden und jetzt habe ich jede Nacht Sex mit dir, küsse dich jede fünf Minuten, halte deine Hand, schlafe an deiner Seite und wache dort auch wieder auf. Findest du nicht auch, es ist wie in einem Film?", fragte er mich und lachte dabei leise. Nur zu sehen, dass der Mann lächelte, zauberte mir ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen. Und ich nickte, lehnte mich dabei leicht zurück, da ich durch seine starken Arme gestützt war.

„Ein ewiger Film, der niemals enden wird und den ich für immer schauen werde", erwiderte ich noch, ehe ich mich umdrehte, um Taehyungs Gesicht in meine Hände zu nehmen und ihn einfach zu küssen. Ich küsste ihn so innig, wurde sogar fast schon ein wenig zu leidenschaftlich, was er von sich aber genauso behaupten konnte, denn wieder mal lagen seine Hände an meinem Hintern, verweilten dort, drückten dann aber auch leicht zu, sodass ich einmal aufquiekte, weshalb wir uns schmunzelnd voneinander lösen.

Vielleicht war es auch übertrieben, wie schnulzig wir eigentlich waren, aber ich musste gestehen, dass es mir wirklich gefiel, dass Taehyung ein Romantiker war, denn somit erlangte ich in jeder Sekunde des Tages seine volle Aufmerksamkeit, genoss es einfach, dass ich für ihn alles war, wie er auch für mich alles in dieser Welt war.

Damit wir denn auch wirklich so viel Zeit wie nur möglich miteinander verbringen könnten, fing der Mann an, mich in seinem Beruf einzuarbeiten, mir Aufgaben zu geben die ich für ihn erledigen konnte, denn ich brauchte eine Beschäftigung, wollte aber nicht studieren.

So auch heute, genau ein Monat nachdem wir unsere Beziehung angefangen hatten. In Korea hatte sich die Situation mit dem Virus gelockert, da wir besser damit umgehen konnten als so manch anderes Land, sodass wir heute mal nicht von Zuhause arbeiteten, sondern wieder im Büro anfingen. Wobei es für mich nicht wirklich ein Wieder war, da ich zum ersten Mal hier war, um zu arbeiten.

„Bitte steht ihm bereit zu fragen, beantwortet ihm diese und behandelt ihn wie mich, denn wenn ich später mal nicht sein sollte, wird er hier stehen", erklärte Tae seinen Arbeitern, aber mir gefiel das, was er sagte, einfach mal so gar nicht, weshalb ich ihn leicht mit dem Ellenbogen stieß, was er nicht zu merken schien. Die überwiegend Frauen vor uns schauten nur perplex zu mir, ich erkannte, dass sie aber nicht gerade begeistert von dem waren, was sie hörten.

Im Büro dann aber nutzte ich die Möglichkeit aus, um ungestört darüber reden zu können.

„Taehyung! Die werden mich jetzt alle hassen!", meinte ich sofort und gerade heraus, weil einfach kaum ein Mensch jemanden mochte, der gleich am ersten Tag so vom Chef unter den Arm genommen wurde. Vor allem nicht jemand, der weder Erfahrung, noch die nötige Ausbildung für diesen Beruf hatte. „Geh da sofort wieder raus und nimm alles wieder zurück!"

„Warum sollte ich? Du bist mein Freund und trägst in dieser Firma somit also eine hohe Stellung", meinte der Braunhaarige, aber das konnte ich nicht akzeptieren. „Findest du das etwas nicht gut? All die anderen mussten sich hocharbeiten, aber du bist schon ganz oben."

„Natürlich mag ich das nicht!", entgegnete ich. „Ich bin nicht so unfair."

„Also möchtest auch du ganz unten anfangen? Genauso wie die anderen?", fragte mich der Ältere und ich nickte hastig. „Weißt du denn überhaupt, was ganz unten in einem Büro bedeutet?", fragt er wieder, aber ich schüttelte den Kopf. Ein leises Seufzen seinerseits zu vermerken. „Also gut, dann wirst auch du, wie die anderen, bei Null starten."

Hätte ich aber gewusst, dass ich dadurch zum Laufbursche des ganzen Büros, selbst des Praktikanten, werden würde, hätte ich niemals darauf bestanden, in solch niedriger Position zu starten.

———
Und somit beginnt ein neuer Abschnitt in Jungkooks Leben, an der Seite eines Mannes, den er liebt und von dem er geliebt wird, nun auch mit einem Job. Schön, oder? 🌚

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt