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[Jungkook]

„Mir ist ja schon bewusst, dass ich einen sehr reizenden Effekt auf dich habe, aber beim Frühstück? Das habe ich ja nicht einmal in meinen jungen Jahren hinbekommen", sagte Taehyung und fing an zu lachen. Für einen Augenblick fühlte es sich wie an dem Tag an, an dem er mich bei der Selbstbefriedigung erwischt hatte, wobei es dieses Mal aber eher nicht so wirkte, als würde er mich auslachen. „Du kannst in dein Zimmer, ich werde dieses Mal auch nicht einfach so reinplatzen und dich dabei stören."

Er sagte diese Worte einfach so heraus als seien sie Nichts, zwinkerte mit noch zu, bevor er mit seinem Teller zur direkt anliegenden Küche ging und diesen wohl in die Spülmaschine einräumte. Mein Kopf war bereits heiß angelaufen, somit wahrscheinlich auch knallrot, und ich wollte am liebsten einfach im Erdboden versinken, wären wir nicht im doppelten Zahlenbereich des Stockwerks. Fast ganz oben.

„Taehyung?", fragte ich leise, denn ich schämte mich gerade immer mehr dafür, überhaupt nur mit dem Mann zu sprechen. Zu meinem Pech hörte er mich sogar und stand nun in der Tür der Küche, lehnte am Rahmen, die Arme vor seiner Brust verschränkt und mich mit einem leichten Grinsen auf seinen Lippen musternd. „Kannst du mir vielleicht eine Decke geben? Ich möchte nicht aufstehen, man sieht es ganz genau", murmelte ich und schaute einmal auf meinen Schritt hinunter, wo ich meine Hände drüber hielt. Er zuckte die Schultern.

„Und was ist, wenn ich es sehe? Wäre nicht das erste Mal und schließlich habe ich das gleiche dort unten, wie du auch", meinte der Blondhaarige und biss sich einmal auf die Unterlippe. „Weißt du, in deinem Alter immer mal wieder erregt zu sein, ist völlig normal, schließlich hat man in der Pubertät dauerhaft einen Überschuss der Hormone. Von mir aus kannst du einfach so durch das Appartement laufen, ich guck auch nicht hin."

Er drehte sich zwar um, aber ich fühlte mich dennoch, als würde mir zwanzig Augenpaare beobachten. „Und ich dachte das alles kann nicht noch unangenehmer werden, aber ich hab auch vergessen, mit wem ich hier gerade spreche", sagte ich leise und sprang fast schon auf, bevor ich dann mit der Geschwindigkeit einer Rakete nach oben rannte in mein Zimmer, welches ich abschloss. Dann auch ins Bad, dessen Tür ich ebenfalls abschloss, bevor ich mich einfach unter die eiskalte Dusche stellte, um meinen Körper zu beruhigen und diese verdammt nervige Erregung loszuwerden.

-

Den restlichen Tag über verbrachte ich in meinem Zimmer, hatte die Tür weiterhin abgeschlossen, weil ich Taehyung einfach nicht sehen oder begegnen wollte, schaute die ganze Zeit lang nur Modern Family auf Netflix oder hörte zwischendurch mal Musik. Chungha, eine Sängerin die ich nun schon seit längerem verfolge, wovon auch jeder wusste, würde heute Abend hier in Seoul auftreten und es gab auch noch Karten dafür, weshalb ich mich mehr oder weniger dazu gezwungen sah, mit Tae zu reden.

Weil er mich aber noch nicht hören sollte, versuchte ich so leise wie nur möglich zu sein, während ich durch die Räume ging und nach ihm suchte, dabei die ganze Zeit auf Zehenspitzen, Türen schloss ich schon gar nicht mehr, aber ich fand ihn nirgends. Wäre er gegangen, hätte ich die Haustür gehört, aber dem war nicht so, weshalb ich verwirrt nach unten ging. Er hatte heute keine Arbeit, daher war es eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, dass er in seinem Büro sein würde.

Komischerweise war er auch nicht dort, weshalb ich mich weiter unten umschaute. Als ich gestern ein wenig herumgeschnuppert hatte, war ich nur oben durch die Zimmer gegangen und wusste daher gar nicht, was es hier unten gab und tatsächlich fand ich Taehyung dann auch in einem dieser Zimmer, es lief dort auch noch leise Musik.

„Ich hab dich überall gesucht", meinte ich nur und schaute den man an, der hinter einer Staffelei saß. Mir war nie bewusst, dass Taehyung malte und wunderte mich deswegen tatsächlich auch, jedoch hatte ich gerade andere Prioritäten und beschäftige mich deswegen damit nicht länger. „Du weißt ja Chungha, also du kennst sie natürlich, weil jeder sie kennt, hat heute hier in Seoul in Konzert und ich dachte mir, wenn ich schon hier wohne, kann ich das nun auch vollkommen ausnutzen. Da ich sowieso nichts vorhabe und es noch Tickets zu kaufen gibt, wollte ich fragen, ob du mir schnell eins kaufst und mich hinfährst, damit ich sie endlich sehen kann! Du weißt wie lang ich schon darauf warte!"

„Nein", antwortete der ältere nur und schaute weiterhin fokussiert auf sein Gemälde, welches ich aber nicht sehen konnte, da mir die Rückseite zugewandt war. „Wieso nicht? Es ist ja nicht einmal so, als wäre es teuer und selbst wenn! Schau mal wo du lebst und was du arbeitest! Ein bisschen Geld wirst du doch wohl für mich haben!"

Er fing an zu lachen. „Es geht mir nicht um das Geld, jedenfalls nicht direkt", sagte Taehyung und zuckte die Schultern. Ihm schien es wohl kein bisschen zu interessieren, denn er schaute nicht einmal zu mir, weshalb ich es einfach aufgab und wieder hinaus ging.

Sobald der Gedanke zum Konzert dann auch schon verflogen war, packte mich die Neugier auf dieses Gemälde, das wichtiger als ich zu sein schien. Sofort ging ich zurück und stellte mich direkt neben ihn, nur um zu sehen, dass er mich gemalt hatte. Mich, in der peinlichen Situation in der ich mich heute Morgen befand, mit roten Wangen und einer Beule in meiner Hose, die ich versuchte mit meinen Händen zu verstecken.

„Gefällt es dir?", fragte er mich und schaute zu mir hoch, da er gerade saß. Etwas überfordert, dass er mich überhaupt gemalt hatte und das auch noch so gut konnte, schluckte ich einmal laut und wusste nicht, was ich sagen sollte. „Ich nehme das Schweigen einfach mal als ein Ja."

Es war tatsächlich so gut gemalt, dass ich die ganze Situation aus Taehyungs Augen sah und mich nur noch unwohler damit fühlte, was da geschehen war, gleichzeitig aber kriegte ich den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass es ein wenig zu komisch war, dass er mich in genau diesem Moment malte.

„Ich hänge mir das ins Schlafzimmer", sagte er und zog an meinem Handgelenk, wodurch ich stolperte und auf seinem Schoß landete. Ohne zu zögern schlang Taehyung seine Arme um meinen dünnen Körper und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, wobei seine Hände ziemlich tief auf meinem Bauch lagen. Zu tief. So tief, dass mir sofort das Blut in Kopf und untere Gegend schoss.

Ich versuchte mich aus dieser Position zu lösen, sobald ich merkte, dass sich allmählich wieder eine Beule in meiner hose aufbellte, jedoch drückte Taehyung mich somit nur umso fester.

„Weißt du, ich würde dich gerne nochmal malen, dieses Mal aber ohne all das", hauchte er ganz leise und zeigte dabei auf das Gemälde. Ich sah seine Hände waren voller Farbe.

„Was meinst du?", fragte ich ganz leise, aber er gab keine Antwort und ließ seine eine Hand nur etwas weiter runterrutschen, sodass sie meine Erregung stricht. Ich zog die Luft scharf ein und hielt sie an, mein Herz setzte für einen Moment aus.

„Siehst du den Sessel dort in der Ecke? Seit ich den gekauft habe, wollte ich jemanden darin malen, aber keiner schien mir gut genug dazu zu sein, aber wo ich mir nun das Bild anschaue, sehe ich, dass du perfekt dafür bist", erzählte Taehyung mir. „Also wenn du nichts dagegen hast, dich dorthin zu setzen und für mich zu posen, können wir das auch jetzt noch machen."

Weil er mich noch nicht losließ, ging ich davon aus, dass er noch etwas sagen wollte, was auch stimmte, da er letztendlich in mein Ohr flüsterte.

„Natürlich ohne all das", sagte er und zeigte nochmal auf das Gemälde. „Ich will nur dich malen, keine Kleidung."

Wieder schluckte ich laut.

„Nur dich, in diesem Sessel, sodass ich jede Einzelheit deines Körpers sehe", meinte Tae ganz leise. „Genauso wie es jetzt ist", und legte seine Hand nun tatsächlich auch auf meine Beule. „Natürlich bezahle ich dich nachher auch, schließlich belohne ich harte Arbeit nur zu gern."

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Wow ich bin echt aufs Ganze gegangen in diesem Kapitel, aber I mean es gibt sicherlich kaum jemanden, der sich darüber beschweren wird 😘

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt