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[Jungkook]

Ich konnte mir nur denken, wie Taehyung sich gerade wohl fühlen musste, weshalb ich ihn nicht noch mit meiner Anwesenheit belästigen wollte, so dachte ich. Am Nachmittag aber schrieb er mir noch, dass er mich gern abhole, wenn ich mich bei meiner Mutter nicht länger wohl fühlen würde. Dem stimmte ich natürlich sofort zu, denn obwohl auch er mich angelogen hatte, war er nicht derjenige, der was mit einem Schulfreund von früher angefangen hatte.

Nichts desto trotz war ich wütend auf ihn, denn er hatte sich darauf eingelassen, Yoongi zu bezahlen, damit dieser mich nicht länger kontaktieren würde. Heute war aber nicht mehr der richtige Tag dazu, um es zu besprechen.

„Für wie lang bleiben wir weg? Ich will sie erst einmal nicht mehr sehen", fragte ich leise und schaute kurz zu Taehyung, der sich auf mein Bett gesetzt hatte, da er mir half, einiges einzupacken, was ich dann mitnehmen würde, um nicht immer wieder hierher kommen zu müssen.

„Je nachdem. Wenn deine Mutter nicht wieder zu Sinnen kommt, bleibe ich weg, auch wenn ich mich wirklich glücklich mit dieser Familie gefühlt habe. Du bist da ja eher offen, da du immer bei deiner Mutter sein kannst, aber auch bei mir lasse ich dir immer die Tür offen", antwortete der Ältere und kam zu mir. Er schaute in meinen Schrank hinein und fing an zu lachen, weil darin ein einziges Chaos herrschte. „Nimm einfach was für zwei bis drei Wochen mit und wenn du noch was brauchst, können wir einkaufen gehen."

„Wohin gehen wir überhaupt? Das Haus am Strand ist für diese Zeit ja ziemlich unpassend", stellte ich fest und fing an zu überlegen.

„Nach Seoul. Ich möchte so weit wie nur möglich weg, aber du weißt ja, das wird schwer mit der Arbeit. In Seoul haben wir eine zweite Stelle und dort habe ich ebenfalls ein Büro. Einige meiner Assistenten im jetzigen Büro arbeiten schon fleißig daran, alles rüber zu bringen, damit ich problemlos von dort aus meine Arbeit machen kann. Ich habe dort zum Glück ein Appartement, es hat auch genügend Zimmer, dann hast du dort dein eigenes", erzählte er mir. Ich lächelte nur nickend und packte schnell alles wichtige zusammen, bevor wir uns dann auf den Weg nach draußen zum Auto machten, ein Glück auch unbemerkt. Ehrlich gesagt war ich mir nicht einmal sicher, ob meine Mutter überhaupt noch Zuhause war.

Die Fahrt verlief ruhig, ich schlief ein und wachte erst auf, als wir uns in einer Tiefgarage befanden. Laut gähnend streckte ich mich und hatte wirklich damit zu kämpfen, aufzustehen, da ich mich so wohl in diesem Sitz fühlte und wusste, dass es außerhalb des Auto so kalt sein würde.

„So schön warm es hier drin auch sein mag, ich würde mich wirklich sehr darüber freuen, wenn wir nach oben gehen. Ich bin auch müde", sagte Taehyung und schaute mich schmunzelnd an. Ihn nickend abwinkend, machte ich es mir noch einmal gemütlich, schloss die Augen und war auch kurz davor wieder einzuschlafen, hätte mir der Mann nicht in die Seiten gepickt, wo ich sehr kitzelig war, weshalb ich augenblicklich aufsprang und ihn mit einem tötenden Blick anschaute.

„Gib mir deine Jacke! Mir ist kalt!", meinte ich. Ohne weiter zu zögern, griff er einmal nach hinten, wobei der Geruch seines Parfüms an mir vorbeizog, der mich für einen kurzen Moment wieder träumen ließ. Mit meiner Jacke und auch seiner um meinen Schultern, stieg ich aus dem Auto aus und machte nur ganz kleine Schritte in die Richtung Taehyungs. Ein Glück trug er meine Taschen, sodass ich einfach nur so neben ihm her gehen konnte, bis wir letztendlich oben waren. Auf dem Stockwerk waren nur ein weiteres Appartement, was mich ziemlich wunderte, denn das Gebäude schien dann doch relativ groß zu sein.

Als wir das Appartement dann betraten, erkannte ich auch, wieso nur zwei Türen im Flur waren.

„Das stand die ganze Zeit leer und es gehört dir?", fragte ich staunend und schaute mich dabei um

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„Das stand die ganze Zeit leer und es gehört dir?", fragte ich staunend und schaute mich dabei um. Ich konnte mir schon denken, dass Taehyung relativ stolz war, denn er grinste die ganze Zeit über leicht vor sich hin. Immerhin hatte er viel und hart dafür gearbeitet, um sich so etwas leisten zu können.

„Ich weiß du bist müde und es ist auch schon relativ spät, aber möchtest du was essen gehen? Noch kann ich uns in einem Restaurant einen Tisch reservieren, wenn du damit kein Problem hast", schlug der Mann vor und hielt dabei sein Handy hoch, mit dem er letztendlich anrufen würde.

„Klingt gut. Aber wenn's geht nichts exotisches, sonst kann ich die ganze Nacht nicht schlafen. Ganz einfach koreanische Küche", meinte ich nur. Mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen nickte er.

Dann ließ er mich auch schon nach oben, ich durfte herumlaufen und alles ein wenig erkunden, während er die Reservierung machte und noch im Büro anrufen musste. Es gab insgesamt drei Schlafzimmer, zwei davon waren ein wenig kleiner. In dem großen schlief Taehyung wohl, hier waren die meisten Sachen, die darauf hinwiesen, dass hier jemand lebte, also nahm ich mir die Freiheit und schnupperte ein wenig in seinen Sachen herum.

Die Neugier trieb mich und ich schaute in jede der Schubladen, bis ich in dem Nachttisch Kondome fand, die ich in die Hand nahm und mir ganz genau anschaute. Größe L. Ich konnte mir darunter nichts vorstellen, weshalb ich es aufmachte und mir das Gummi genauer anguckte.

„Wow", sagte ich leise und staunte.

„Das Gefällt dir, hm?", hörte ich den Älteren plötzlich sagen. Er stand im Türrahmen, daran gelehnt, und schaute mich mit einem Grinsen auf seinen so perfekten Lippen an. Sein Blick wanderte an mir herab und ich konnte genau erkennen, wie er meinen ganzen Körper musterte, weshalb ich einmal laut schlucken musste. Dann zwinkerte er mir einmal zu, bevor er wieder ging.

„I-Ich kann das erklären", murmelte ich ganz leise und versuchte die Kondome noch hinter meinem Rücken zu verstecken, obwohl er sie bereits gesehen hatte und es sowieso seine waren. Außerdem war er ohnehin schon weg, aber mein Gehirn reagiert einfach zu langsam.

Wieso musste sowas jetzt schon passieren? Wir waren keine zehn Minuten hier.

———
Nun, da sie alleine leben, steht ja eigentlich nichts mehr im Weg, oder?

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt