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[Taehyung]

„Das kann nicht dein Ernst sein!", schrie Jungkook beinahe schon und schaute mich schockiert mit großen Augen an, den Mund weit geöffnet und zuvor die Luft tief und dramatisch eingezogen, wobei er sich verschluckte und auch hustete, während ich weiterhin das kleine, schwarze Kästchen vor mir hielt, dabei ein schwaches Lächeln auf den Lippen tragen.

„Ich meine es ernst, wirklich. Nimm es bitte an", meinte ich und hielt die Schachtel weiterhin vor meinen Freund, der ein leuchten in seinen Augen hatte, während er sich das glänzende Teil in der kleinen Schachtel anschaute, wo es in einem schwarzen, kleinen Kissen aus Samt lag. „Ehrlich gesagt habe ich wirklich viel und auch sehr lang darüber nachgedacht, weil ich noch nicht sicher war, ob ich damit zu früh oder es vielleicht noch keine so gute Idee sei, aber ich habe vertrauen in dich und möchte daher, dass du es annimmst."

„Aber Tae! Ich habe mein Führerschein erst letzte Woche gemacht! Wie kann ich jetzt schon ein so teures Auto fahren?", fragte Jungkook mit und nahm nun endlich den Autoschlüssel in die Hand. „Das ist so unglaublich, wie viel musstest du dafür bezahlen?"

„Ach komm schon, sonst schauen wir doch auch nicht auf die Preise", erwiderte ich lachend und wuschelte einmal durch sein seidig weiches, braunes Haare, während ich ihn einfach nur anschaute. Lange konnte ich das nicht tun, denn sofort küsste er mich einfach, mit seinen noch immer zierlichen Händen an meinem Gesicht, sein eines Bein dabei halb auf meinem Schoß. „Und mach dir gar keine Sorgen, du weißt ja ich bin versichert und selbst wenn etwas passieren sollte, wird es kein Problem sein. Naja, natürlich außer dir passiert etwas, weshalb ich in den ersten Wochen, in denen du dich noch an das Auto gewöhnen musst, mit dir fahren werde als Beifahrer wie du sonst bei mir."

Einige Zeit lang lag der Junge einfach so in meinen Armen, da ich ihn einfach ganz auf meinen Schoß nahm. Es fiel mir von Jahr zu Jahr noch schwerer, über seine Schulter zu schauen, aber das störte mich nicht, denn so hatte ich ganz einfach meine Arme fest um seinen Oberkörper geschlungen und meinen Kopf auf seinem Rücken abgelegt, genoss die Wärme und Nähe, die ich dabei fühlte. Es zählte für mich nicht, dass er etwas hatte, mit dem er angeben konnte und auch nicht, dass er mit meinem Geld prahlen sollte, nein, für mich war es lediglich wichtig, ein Lächeln auf seinen so schönen Lippen zu sehen, dieses Strahlen in seinen Augen und die unglaublich liebevolle Reaktion auf so ziemlich alles, was ich ihm gab.

„Das war dein erstes Geschenk, einiges folgt noch, wobei etwas auch ein Geschenk für uns beide ist, wenn man es so sehen mag", erzählte ich. „Also bleib gespannt."

So vergaßen wir die Zeit vollkommen und als es irgendwann kurz vor Mitternacht war, schaute einer von uns zufällig auf die Uhr, sodass wir uns dafür entschieden Nachhause zu fahren, schließlich sollte Jungkook seine Geschenke noch vor Ende seines Geburtstages bekommen. Waren wir also erst bei unserem Appartement angekommen, wurde der junge Mann natürlich von Ballons, Konfetti und vielen anderen Party-Krachern überrascht, die ich vorbereitet hatte, bevor ich von Zuhause losgefahren war.

„Du hast dir so viel Mühe für mich gegeben, ich fühle mich allmählich sogar schon schlecht dafür, wie viel Zeit und Geld du wohl für mich investiert hast", meinte Jungkook, der sichtlich erschöpft war, aber noch bereit war durchzuhalten. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen, schließlich war er heute um sieben aufgewacht und hatte den halben Tag lang Vorlesungen in der Uni. Dennoch musste er noch ein wenig länger wach bleiben, schließlich hatte ich einiges geplant, was noch folgen sollte, wofür wir tatsächlich auch, unabhängig von der Zeit, noch aus Seoul raus mussten, die Fahrt dauerte aber bei viel Verkehr maximal nur eine halbe Stunde.

„Nimm erst einmal das hier an", sagte ich und holte ein relativ großes Paket hervor. „Ich denke, dass ist nicht ganz so besonders, denn es sind nur so Kleinigkeiten, die du dir hin und wieder mal gewünscht hattest. Darunter befindet sich auch das neue iPhone, ich konnte es bei einem Händler schon vor dem offiziellen Verkauf bekommen, also bist du somit einer der ersten, natürlich zusammen mit mir, die es haben werden!"

Natürlich waren es nicht nur Kleinigkeiten, denn innerhalb dieses Paketes befanden sich zwei Dinge, von denen ich Jungkook nichts erzählte, da er, einfach nur weil ich sein überraschtes Gesicht sehen wollte, sie selbst finden sollte. Weil ich da aber so viele kleine Dinge hineingetan hatte, wie zum Beispiel zehn verschiedenfarbige Handyhüllen, da der Jüngere sie immer gern farblich an sein Outfit anpasste, fand Jungkook einen Schlüssel und eine weitere Schachtel nicht einfach so. Viel lieber beschäftigte er sich mit seinem neuen Handy, aber damit kam ich klar, schließlich hatten wir die ganze Nacht noch Zeit.

Dennoch half ich der ganzen Sache ein wenig auf die Sprünge und auch wenn ich wusste, dass er vielleicht zu alt dafür war, sprach ich in einem Ton mit ihm, als sei er noch ein Kind. Es passte, fand ich.

„Na schau! Was ist das denn?", fragte ich und tat ganz überrascht, während ich auf eine kleine, schwarze Schachtel zeigte. Ich hatte wohl einige zu viel davon bestellt, denn ich benutzte sie wirklich für alles mögliche. Da ich aber stand und Jungkook auf den Knien war, um in dem Paket wühlen zu können, verstand er gar nicht, worauf ich denn wirklich zeigte, weshalb er plötzlich etwas Pinkes in der Hand hielt, beinahe so pink wie seine Lippen, die an Farbe verloren, da die Röte ihm in die Wangen stieg.

„Eh, also Taehyung", sagte er und ließ das Ding in seiner Hand etwas umher wackeln. „Wofür brauche ich das? Ich habe doch dich!"

Mit einem leichten Grinsen kniete ich mich ebenfalls zu dem Jüngeren, der das Spielzeug in der Hand hielt, legte meine Arme von hinten um ihn, meine Hand absichtlich tief an seinen Bauch. „Naja, wenn ich mal nicht da bin, kannst du es ganz einfach damit machen", hauchte ich leise in sein Ohr, da mir sehr wohl bewusst war, dass bei Jungkook gerade wohl alle Sicherung durchbrannten. Ich wollte ihn nur necken, das wirkliche Schauspiel würde sich nachher nämlich erst abspielen. „Das meinte ich aber nicht."

Ohne weiteres setzte ich mich in den Schneidersitz und zog den Jungen auf meinen Schoß, jedoch so, dass er eher zwischen meinen Beinen saß und zu mir hoch schauen konnte, griff dann die kleine Schachtel, dazu auch noch das zweite Teil, was er eigentlich alleine finden sollte, aber ich hatte nun eine bessere Idee dafür.

„Mach es auf", sagte ich und schaute dem Dunkelhaarigen dann dabei zu, wie er erst die Schlaufe öffnete und dann die kleine Schachtel, in der sich ein Schlüssel befand. Ohne ihn großartig raten zu lassen, flüsterte ich ihm die Antwort ins Ohr. „Was denkst du? Sollten wir rüberfahren und unser neues Haus einweihen?"

———
Ein Geschenk steht noch offen, genauso wie der von Taehyung, nicht mir, versprochene Smut! Es wird spannend Leute 🌚

tempted ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt