Kapitel 53

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Wir verwickelten uns noch lange in Gespräche, doch irgendeinmal wurde uns langweilig. Da Jin unbedingt noch einen Film schauen wollte, beschlossen wir, dass er sich einen aussuchen konnte. Während wir den Film starteten, ging Jin in die Küche und besorgte uns ein paar Knabbereien.

Im Wohnzimmer hatte sich eine gemütliche Atmosphäre gebildet. Während es draussen schneite, hatten wir es schön warm. Vor ein paar Minuten hatte Jin den Kamin angemacht. Immer wieder hörte mein ein leises Knistern des Feuers, welches hin und her tanzte.

Langsam bemerkte man auch, wie müde Jimin und ich waren. Jimin kämpfte förmlich gegen die Müdigkeit, während er seinen Kopf auf Yoongis Beinen abgelegt hatte. Immer wieder konnte man beobachten wie ihm die Augen zu fielen, bis er nach einer Weile einschlief. Yoongi nahm seine Decke und legte sie über Jimin hinüber, welches mir ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.

Möglichst lautlos lief ich zu den Beiden hinüber und kniete mich vor der Couch hin. Vorsichtig, um Jimin nicht zu wecken, streichelte ich sanft seine Wangen und legte die Decke besser über ihn. "Danke...", flüsterte ich Yoongi zu und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Dies bestätigte er mit einem kleinen Nicken und strich Jimin immer wieder durch sein Haar.

Bevor ich aufstand, sah ich noch einmal zu Jimin, ehe ich aus dem warmen Wohnzimmer verschwand. Als ich durch die Flure des Hauses lief, überkam mich wieder ein mulmiges Gefühl. Es fühlte sich komisch an in dem Haus zu stehen, in welchem man aufgewachsen ist, aber fast keine Erinnerungen mehr daran zu besitzen.

So schnell wie möglich schnappte ich mir meine Tasche und zog daraus Jins Geschenk. Es war ein Kochbuch, welches wir bei Ausmisten gefunden hatten. Eigentlich wollten wir es für uns behalten, aber ich dachte Jin könnte es besser gebrauchen. Jimin und ich kochen eh nicht wirklich viel.

Gerade wollte ich zu Jin in die Küche, als mir ein Bild ins Sichtfeld fiel. Zögerlich lief ich auf die Kommode zu, welche sich im Flur befand. Das Bild zeigte zwei glückliche Familien mit ihren Kindern. Jin, Jimin und ich waren zu sehen, aber auch meine Eltern. Auch zeigte das Bild ein mir unbekanntes Paar, welches ich aber als Jimin Eltern vermutete. Damals waren noch alle glücklich. Es war schon traurig, wie schnell sich alles ändern kann.

Seufzend liess ich von dem Bild ab und lief zu Jin. Das Wohnzimmer war mit dem Esstisch und der Küche verbunden. Als ich die Küche betrat, stockte ich. Es war wirklich haargenau die gleiche Küche wie in meiner Erinnerung. Hier hatte meine Mutter mir damals meinen Geburtstagskuchen gebacken.

"Tae? Alles gut?", fragte mich Jin und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ein Nicken von meiner Seite aus bejahte seine Frage. "Jimin und ich haben noch ein kleines Geschenk für dich.", meinte ich zu ihm und überreichte Jin das verpackte Geschenk. "Das wäre nicht nötig gewesen aber Danke." Mit einem breiten Lächeln sah er zu mir und nahm mich in den Arm. "Wo ist Jimin?"

"Er ist vorhin eingeschlafen. Er hatte diese Nacht nicht wirklich viel Schlaf.", antwortete ich ihm und sah zu Jin hoch. Still musterte er mein Gesicht. "Du aber auch nicht. Du hast ganz müde Augen." Kurz seufzte ich. Nein ich hatte in dieser Nacht nicht wirklich viel Schlaf. Aber das Ganze lies mich nicht los. "Ich musste auf Jimin aufpassen.", gab ich ihm als Antwort. Man sah sofort, dass Jin sich Sorgen machte.

"Es geht uns gut, mach dir keine Sorgen.", versuchte ich ihn zu beruhigend. "Man hat nun mal Höhen und Tiefen im Leben, da gegen kann man nichts machen." Mit einem Lächeln löste ich mich von ihm.

"Jin wo ist euer Badezimmer?" Ich sollte nämlich dringend auf die Toilette. "Oben, die zweite Tür links.", antwortete er mir knapp und richtete sich den Snacks zu. "Wartet nicht auf mich mit dem Film. Ich komme gleich wieder." Als Jin mir sein okay gab, verschwand ich aus der Küche und atmete einfach tief durch.

Ich wusste nicht genau was es war, aber irgendetwas überforderte mich in diesem Moment. Mit langsamen Schritten lief ich wieder durch die Flure des Hauses. Ich wusste, dass sich die Treppe bei der Eingangstür befand. Diese erreichte ich auch ziemlich schnell. Immer wieder liess ich meinen Blick prüfend über die Sachen gleiten, in der Hoffnung auf irgendetwas zu stossen, was mir bekannt vorkommen könnte.

Oben angekommen stutze ich, war es nun die zweite Tür links oder rechts. Stöhnend schlug ich mir auf die Stirn. Warum war mein Gedächtnis so scheisse? Ich konnte mir nicht mal den kleinsten Scheiss merken. Auf gut Glück lief ich auf die rechte Tür zu, da mir rechts einfach sympathischer ist als Links. Bitte fragt euch nicht ab meiner Logik. Sie ist Taesensationell.

Unsicher öffnete ich die Tür, welche ein kleines Knarzen von sich gab.

The New Life / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt