Kapitel 16

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Nachdem Jimin und ich von der Uni nachhause kamen, assen wir noch kurz etwas zusammen und danach verschwand jeder sofort in sein eigenes Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und sah mich in meinem Zimmer um. Gedanklich war ich immer noch, beim heutigen Tag und desto mehr ich darüber nachdachte, desto verwirrter wurde ich.

Seufzend schüttelte ich meinen Kopf und lief zur Fensterbank, welche direkt gegenüber von der Tür lag. Ich setzte mich hin und stütze meinen Kopf am Fenster ab. Draussen wehte der Wind über den Boden und wirbelte die abgefallenen Blätter umher. Leicht schmunzelte ich, während ich die Kinder beobachtete, welche draussen im Garten spielten.

Desto länger ich ihnen zusah, desto schläfriger wurde ich. Am Anfang versuchte ich noch dagegen anzukämpfen, doch die Müdigkeit überrollte mich einfach. Langsam schloss ich meine Augen und eine Dunkelheit empfing mich.

"Appa! Appa!", rief ich nach meinem Vater. So schnell ich konnte hüpfte ich die Treppen hoch in den zweiten Stock, in welchem sich das Büro meines Vaters befand. Aufgeregt öffnete ich die Tür und sah meinen Vater hinter dem Schreibtisch. Sanft lächelte er mich an. "Was ist los mein grosser?", meinte er schmunzelnd zu mir.

Mit kleinen Schritten tapste ich auf ihn zu und krabbelte auf seinen Schoss. "TaeTae, möchte Drachenfliegen!" Der Mann vor mir strich mir einmal beruhigend durch die Haare, bevor er kurz nach draussen Blickte. Mit mir im Arm stand er auf und lief auf das grosse Fenster zu. In unserem Garten tanzten die Büsche wild hin und her, durch den vielen Wind.

"Na gut, ich hole den Drachen und du ziehst dich warm an, okay?" Sofort begann ich hibbelig mit meinem Kopf zu nicken. Mein Vater wuschelte mir noch einmal durch meine Haare, bevor er mich wieder absetzte. Hektisch sprang ich aus dem Zimmer, die Treppe runter in den Eingangsbereich. Ich setzte mich auf den Boden und so gut ich konnte schlüpfte ich in meine Schuhe. Schnappte mir meine Mütze und die Jacke.

Leider klemmte der Reisverschluss und ich bekam die Jacke nicht zu. Schmollend und mit verschränkten Armen, sass ich auf dem Boden. Während ich schmollte, bemerkte ich nicht wie mein älterer Bruder mich beobachtete und leicht kicherte.

"Hyungiie!", meckerte ich ihn an. "Meine Jacke geht nicht zu! Helfen? Bidde?" Mit einem liebevollen Blick sah er mich an, nickte schliesslich und setzte sich neben mich. Mein Hyung zog mir meine Schuhe richtig an und wendete sich schliesslich meiner Jacke zu. Vorsichtig löste er den Reisverschluss und schloss sie richtig. Meine Mütze zog er mir noch besser hinunter.

Stumm sah er mich an, bevor er doch noch zum Reden ansetzte, "Wo willst du hin?" Aufgeregt stand ich auf. "Appa und Tae gehen Drachen fliegen! Hyungie, kommst du mit?", leicht neugierig sah ich ihn an, hüpfte auf der Stelle auf und ab. Mein Bruder schüttelte mit seinem Kopf. "Ich schaue euch von draussen zu, ja?", meinte er zu mir. Etwas enttäuscht blickte ich ihn an, aber so bald unser Vater mit dem Drachen um die Ecke kam, verschwand sie. Glücklich sah ich ihn an und schnappte mir den Drachen, welcher ein bisschen grösser war als ich.

Zusammen mit meinem Appa betrat ich unseren Garten. Es windete ziemlich stark, so dass ich den Drachen ziemlich festhalten musste, damit er nicht davonflog. "Appa, du musst mir helfen!", meinte ich zu ihm. Sofort lief er zu mir, mit seinem Boxlächeln, welches ich so sehr an ihm liebte.

Er nahm mir den Drachen ab und lies ihn in die Luft steigen. Aufgeregt sah ich dem Drachen zu, wie er am Himmel schwebte. Mein Vater kniete sich zu mir hinunter, schlang seine Arme um mich und drückte mir die Schnur in die Hand. Zusammen steuerten wir den Drachen. Ich drückte mich so nah ich nur konnte an meinen Vater und genoss die Wärme, welche von ihm ausging.

Als ich meine Eomma und meinen Bruder am Fenster von unserem Wohnzimmer sah wank ich ihnen glücklich zu. Beide schenkten mir ein Lächeln. Ich drehte mich in Appas Umarmung, um in sein Gesicht zu Blicken. Er sah zu meiner Eomma und lächelte sie sanft an.

Und ab diesem Moment wusste ich, so ein Band welche meine Eltern besassen, möchte ich auch irgendwann haben und diese Person werde ich nie mehr loslassen.

Denn an ihren Blicken konnte man erkennen, dass er sich um wahre Liebe handelt und dies ist kostbarer als alles andere. 

The New Life / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt