Allein lag ich in meinem Bett und starrte an die Zimmerdecke. Ich seufzte, schon wieder war ein langweiliger Tag vorbei. Ein Tag mit dem gleichen Tagesablauf, wie immer. Seit Wochen spürte ich eine Leere in mir. Sie nahm mir meine Motivation. Wie geht das weg? Immer wieder stellte ich mir diese Frage, aber fand keine Antwort darauf. Aufstehen, morgen essen, anziehen, fertig machen, zur Arbeit und wieder nachhause.
Daraus bestand mein Tag und so ging es weiter jede Woche und jeden Monat. Was konnte ich denn schon daran ändern? In diesem kleinen Kaff, mitten im nirgendwo von Südkorea, ist es einfach hoffnungslos. Mit der Zeit wurde mir klar, ich musste hier raus. Raus aus diesem kleinen Dorf, die Welt entdecken, etwas erleben. Doch wie sollte ich das hinkriegen, ich kann ihn nicht alleine lassen. Als wir noch kleiner waren, gaben wir uns das Versprechen immer füreinander dazu sein und den anderen nie allein zulassen.
Was wenn er nicht mitkommen möchte?
Plötzlich wurde die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen und ein wildes Jimin kam hereingesprungen. "TaeTae, ich bin zuhause", rief er und schmiss sich auf mich drauf. "Hab ich auch schon gemerkt.", gab ich monoton von mir. Leise seufzte er. "Was ist los mit dir, mhh? Ich bemerke doch, dass dich etwas bedrückt." Vorsichtig richtete er sich auf, um mir durch meine braunen Haare zu streichen. Stumm sah ich ihn an, zu gross war die Angst etwas zu sagen und ihn damit zu verletzen.
Als er merkte, dass ich ihm nicht antworten werde, erhob er sich von meinem Bett und lief zur Tür. Bevor er aus meinem Zimmer verschwand, drehte er sich noch einmal um. "Ich bin in der Küche und mache uns etwas zu essen." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in die Küche.
Unmotiviert wälzte ich mich in meinem Bett herum. Diese Leere in mir frisst mich auf, ich kann nicht mehr hierbleiben. Ich würde gerne nach Seoul gehen, da wo wir ursprünglich herkommen. Warum unsere Erzeuger überhaupt mit uns in dieses kleine scheiss Dorf gezogen sind, weiss kein Mensch. Aber Jimin hängt sehr an diesem Ort. Ich denke einfach, weil wir hier aufgewachsen sind.
Müde erhob ich mich von meinem Bett und lief aus meinem Zimmer, geradewegs in die Küche. Jimin stand am Herd und kochte. Wie immer riechte es köstlich. Auch er schien sehr in seinen Gedanken verschwunden zu sein. Er bemerkte mich nicht, als ich vorsichtig in die Küche trat. Langsam tapste ich in kleinen Schritten zu ihm und umarmte ihn von hinten. Dicht kuschelte ich mich an ihn, als hätte ich Angst, dass er plötzlich verschwindet.
Ich wusste, dass er das gerade braucht. Wahrscheinlich hat er sich schon die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrochen und sich gefragt ob, er etwas falsch gemacht hatte. Jimin ist sehr selbstkritisch mit sich selbst. Er macht sich oft selbst fertig und sucht den Fehler immer bei sich. Dies ist teilweise die Schuld unserer Eltern, nie konnten wir ihnen etwas richtig machen, nie waren sie zufrieden mit uns. Jimin litt damals besonders daran.
"Ich werde dir alles erklären, aber bitte hör auf dir solche Vorwürfe zu machen. Bitte, du bist einer der tollsten Menschen die ich kenne. Mein Lieblingsmensch. Mach dich bitte selbst nicht so kaputt." Ich löste mich von ihm und sah in ernst an. Ich versuchte immer mein bestmögliches, ihn irgendwie von diesen Gedanken zu befreien, damit er mit sich selbst zufrieden ist. Aber ich kriegte es nicht hin, egal was ich tat.
Leise hörte ich ihn seufzen. "Ist gut, könntest du bitte schon mal den Tisch decken? Das Essen ist gleich fertig." Pff, gar nichts ist gut und das wusste er auch. Trotzdem nickte ich und holte aus den Schubladen, Besteck und Teller. Gerade als ich fertig wurde, kam Jimin und stellte das Essen auf den Tisch.
Still assen wir unser Essen, jeder in seinen eigenen Gedanken verschwunden. Ich denke, wir waren noch nie so ruhig am Tisch. Eigentlich hatten wir immer etwas zum erzählen. Irgendwann lag er das Besteck weg und sah mich erwartungsvoll an.
"Also, dann erzähl mal."
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Hallo zusammen und herzlich willkommen zu meiner ersten Story. Ich hoffe sehr, dass die Story euch gefällt. Gebt mir doch gerne Bescheid, ob ich noch etwas verbessern kann oder wie euch die Geschichte allgemein gefällt.
Viel Spass beim Lesen! <3
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The New Life / KookV
FanfictionVerschiedene Erinnerungen flogen durch meinen Kopf, welche ich einfach nicht einordnen konnte. Menschen, welche mir gleichzeitig so vertraut aber auch auf eine Weise unendlich weit weg erschienen. Menschen, welche ich erst seit ein paar Tagen kannte...