The New Life / KookV

Kapitel 39

Zitternd betrat ich mit den restlichen Sechs, die Wohnung von Jimin und mir. Wir waren gerade noch kurz einkaufen und hatten uns noch die benötigten Zutaten besorgt, welche wir fürs Backen brauchten. Möglicherweise... aber wirklich nur möglicherweise haben wir viel zu viel gekauft. Na ja, dann machen wir eben ganz viele Kekse. Spielt mir eigentlich eher weniger eine Rolle, mehr Kekse für mich.

Mühsam zog ich mir meine Schuhe und meine Jacke ab. Die Temperaturen waren heute auf das bodenlose Gefallen. Meine Finger waren arschkalt. Eigentlich liebte ich den Winter, aber mir wurde immer so schnell kalt und ich hasste das. Schnell schnappte ich mir unsere Einkäufe und brachte sie in die Küche.

"Leute! Möchtet ihr auch einen Tee?!", schrie ich fragend durch die ganze Wohnung. Zurück bekam ich ein mehrfaches Ja. Ich griff nach dem Wasserkocher, in welchen ich Wasser füllte und in schliesslich anschaltete. Summend nahm ich mir sieben Tassen aus dem Schrank und fügte zu jeder einen Teebeutel hinzu. Bis das gekochte Wasser fertig war, beschloss ich noch kurz etwas anderes anzuziehen.

Ich sprintete an den anderen vorbei, welche sich im Wohnzimmer bequem gemacht hatten und flitzte in mein Zimmer. Aus meinem Schrank holte ich mir eine Jogginghose und den flauschigsten Pullover, welchen ich auf Lager hatte. Als ich mich umgezogen hatte, gesellte ich mich wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. Sobald ich dies betrat, wurde ich schon unter Beschlag genommen.

"Omo! Du siehst aus wie ein kleiner, süsser Bär.", quietschte Jin und sprang auf mich zu. Leicht lachte ich, während Jin mich in eine Umarmung zog. Fest zog er mich an sich, so dass ich bald das Gefühl hatte zu ersticken. "Jin... Luft!", ächzte ich ein wenig überfordert und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

Den Anschein sich zu lösen machte Jin nicht. Erst als Namjoon ihn sanft von hinten umarmte und ihm etwas ins Ohr flüsterte, lies er nach einem beleidigten Brummen von mir ab. Schmollend sass Jin nun auf Joonies Beinen und ich stand einfach nur lachend daneben.

Als ich sah, dass das Wasser fertig war, füllte ich das heisse Wasser in die Tassen. Auf einem Tablett balancierte ich alles ins Wohnzimmer und stellte es auf dem Couchtisch ab. Bevor die anderen sich eine Tasse schnappen konnten, nahm ich mir meine Lieblingstasse und setzte mich zu Jin und Namjoon auf die Couch.

Vorsichtig versuchte ich ein paar Schlucke vom Tee zu trinken. Zischend liess ich aber von der Tasse ab, da der Tee noch viel zu heiss war. Scheisse... dass war meine Zunge. Das passiert mir aber auch jedes Mal, warum kann ich nicht einfach warten bis er nicht mehr so warm ist. Plötzlich hörte ich ein Lachen von meiner Linken. Mit einem mörderischen Blick sah ich zu Jin, welcher sich neben mir schlapp lachte.

Beleidigt rutschte ich mehr in die Couch hinein und zog einen Schmollmund. "Lach nicht!", schnauzte ich ihn an und versuchte wirklich, ihn mit meinem Blick umzubringen. Doch leider brachte es rein gar nichts. Nur leider war Jins Lache manchmal so ansteckend, dass ich Mühe hatte noch wirklich ernst zu bleiben.

"Kommt jetzt! Wir müssen backen!", meinte ich zu den anderen, ehe ich aufstand und in die Küche flüchtete. Amüsiert liefen sie mir nach in die Küche und ich schenkte ihnen einen strafenden Blick. Scheisse Agent V! Mission Abbruch! Sie haben dich durchschaut!

Wir haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die, die kochen können werden noch andere Teige selbst machen, während die, die nicht kochen können sich an den gekauften Teig machten. Ich wollte unbedingt Spitzbuben machen, da dies meine Lieblingsplätzchen sind. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht machte ich mich an den Teig.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Jin Namjoon immer wieder einen prüfenden Blick zuwarf. Zu meinem Erstaunen stellte sich Joonie gar nicht mal so schlecht an, bis ihm der Mehlsack aus der Hand fiel. Erstaunt betrachtete ich das ganze Spektakel, es sah aus als hätte es geschneit... Im ersten Moment freute ich mich voll darüber, bis mir klar wurde, dass wir das alles putzen dürfen...

Seufzend sah ich die anderen an, warum hatte Namjoon überhaupt den Mehlsack in der Hand. Mich darüber beschweren konnte ich mich nicht mehr, da mein Handywecker klingelte. Schnell schaltete ich ihn aus und lief zum Backofen, um die Plätzchen hin auszuholen. Das Blech stellte ich auf eine Ablage im Wohnzimmer, auf welchem sie erst mal abkühlen konnten.

Auf dem Weg in die Küche lief ich an unserem Fenster vorbei. Fast wäre ich daran vorbeigelaufen, stoppte aber sofort, als ich sah das es schneite. Sofort rannte ich zum Fenster und klebte wortwörtlich an der Scheibe. Mein Gesicht hatte ich ganz nah an die Scheibe gepresst, während ich draussen alles aus grossen Augen betrachtete.

Eine leichte Schneeschicht lag auf dem Boden und immer wie mehr Schneeflocken fanden ihren Weg nach unten. Egal wie oft ich dieses Ereignis schon gesehen hatte, verzauberte es mich jedes Mal aufs Neue.

Schnell rannte ich zu unserer Balkontür und öffnete sie. "Jiminie! Es schneit!", rief ich wieder einmal durch die ganze Wohnung, bis ich auch schon auf den Balkon lief. Eine Kälte überrollte mich, was mir aber nicht wirklich etwas ausmachte. Viel zu sehr war ich auf das Schauspiel vor mir konzentriert. Mehrere Schneeflocken verfingen sich in meinem Haar.

Begeistert sah ich eine Schneeflocke an, welche auf meiner Hand gelandet war. Es war so faszinierend, wie jede einzelne Schneekorn eine andere Form hatte. Keine war gleich. Ich war schon so gespannt auf morgen, denn wenn es weiter so schneit, werden wir auf jeden Fall mehr als genug Schnee haben.

Wirklich nichts und niemand konnte mir diesen Abend jetzt noch verderben.