Kapitel 9

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Pünktlich standen Jimin und ich vor der Universität von Seoul. Auf dem Schulhof wimmelte es schon von Schülern. Irgendwie bekam ich in diesem Moment Angst. Hier war alles neu, komplett anders als in unserem kleinen alten Dorf. Es gab hier an dieser Uni so viele talentierte Schüler...

Was passiert, wenn ich die Uni nicht schaffe?

Sofort schüttelte ich meinen Kopf, um diese Gedanken zu verdrängen. Ich werde es hinkriegen! Alles wird gut. Meine Angst vermischte sich mit meiner Nervosität. Eins konnte ich jetzt schon sagen, dass ist definitiv keine gute Kombo.

Jimin fiel wohl aufzufallen, dass ich mich leicht unwohl fühlte und drehte sich etwas besorgt zu mir um. Er legte einen Arm um meine Schulter und lächelte mich beruhigend an. Ich habe wirklich einen großartigen Bruder. Zusammen gingen wir auf das Gebäude zu. Die Uni war gross, aber auch sehr modern. Vor dem Gebäude gab es einen kleinen Park, auf welchem viele Schüler die Zeit zusammen genossen, bevor die Schule begann.

Dafür das die Uni so gross war, hatten wir nicht wirklich Probleme damit das Sekretariat zu finden. Es war alles wirklich gut angeschrieben. Zögerlich klopfte ich an der Tür. Als ein leises "Herein!" ertönte, betraten Jimin und ich das Büro.

Fast sofort kam eine ca. 40-50-jährige Frau auf uns zu und begrüsste uns freundlich. "Guten Morgen, wie kann ich euch beiden denn helfen?", fragte sie uns. "Ähm, wir sind Lee Taehyung und Lee Jimin und haben heute unseren ersten Tag an der Uni. Uns wurde gesagt, dass wir uns hier melden sollten.", antwortete Jimin auf ihre Frage.

Sie nickte uns und meinte, dass wir ihr folgen sollten. Sie führte uns in einen gegenüberliegenden Raum, zu einem Schreibtisch, welcher wahrscheinlich ihr gehörte. Die Frau kramte einen Moment in ihren Sachen herum. Auf dem Schreibtisch stand ein kleines Namenschild, auf welchem Miss Jung stand.

Nervös spielte ich mit meiner Kette, welche Jimin und ich damals auf dem Dachboden wiedergefunden hatten. Seitdem trugen wir sie beide. Irgendwie wurde mir die Kette sehr wichtig. Ich wollte sie gar nicht mehr abnehmen.

"Aha, jetzt habe ich eure Sachen gefunden. Es tut mir leid, dass ihr warten musstet, ich bin manchmal ein wenig verpeilt." Frau Jung reichte uns ein paar Blätter. Leicht musste ich wegen ihr schmunzeln. Nett war sie auf jeden Fall! "Auf diesen Blättern steht eigentlich alles was ihr Wissen müsst. Klassennamen, Stundenplan, Kästchennummer und Plan von der Uni, alles steht da drauf. Bei Fragen könnt ihr euch natürlich gerne an mich oder eine Lehrperson wenden!" Jimin und ich sahen uns kurz die Blätter an ehe wir nickten. Frau Jung sah auf ihre Armbanduhr.

"So, bald müsste eigentlich ein Schüler vorbeikommen, welcher euch die ganze Uni kurz zeigt. Für die erste Stunde seid ihr daher freigeschrieben, aber die Tour wird vermutlich nicht die ganze Lektion dauern. Begebt euch dann bitte einfach zu dieser Lektion, welche ihr gerade jetzt hättet. Der Lehrer weiss schon Bescheid."

Als Frau Jung alles fertig erklärt hatte, flog die Tür zum Sekretariat auf. Und wenn ich sagte sie flog auf, dann flog sie auf. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe in diesem Moment wirklich gedacht, dass die Tür nächstens aus den Angeln fliegen wird. Die Sekretärin lief sofort in das angegrenzte Zimmer, wahrscheinlich um den Schüler anzumeckern.

"Was fällt dir eigentlich ein meine Tür fast kaputt zu machen! Kim Namjoon! Wir wissen alle das du ein ziemlicher Tollpatsch bist, aber bitte reiss dich doch einmal zusammen! Meine arme Tür...", meckerte sie den Schüler an.

Jimin und ich mussten uns wirklich das Lachen verkneifen. Frau Jung klang überhaupt nicht wütend. Ich glaubte sie wäre gerne so rübergekommen, aber geschafft hat sie es definitiv nicht. Sie hörte sich eher liebevoll an, vielleicht ein bisschen sauer, aber liebevoll. Kurz stockte ich, hatte sie den Schüler vorhin wirklich vorhin Kim Namjoon genannt.

Vorsichtig sah ich um die Ecke... und tatsächlich da stand er! Niemals hätte ich erwartet diesen hier anzutreffen. Er stand ein eher zurückhaltend da und hatte sich eine Hand in den Nacken gelegt. Ich fing an ab ihm zu leicht zu schmunzeln. Schön, dass man sich hier wiedersieht!

"Namjoon", rief ich ihm glücklich zu und trat aus dem angegrenzten Raum.


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Da ich nicht wirklich weiss, wie es in einer Uni abläuft überlasse ich das einfach meiner Fantasie und meinem Gehirn. Keine Ahnung, ob dabei etwas gutes herauskommen wird. Wahrscheinlich wird es einfach ähnlich ablaufen, wie in einer normalen Schule.

Viel Spass beim Lesen!

The New Life / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt