Nachdenklich sah ich mein noch leeres Blatt an. Lyrics schreiben, dass ist manchmal schwieriger als man denkt. Um was soll es überhaupt in unserem Lied gehen? Ich hob meinen Blick von meinem Blatt und sah nachdenklich zu Jin und Jungkook. Meistens möchte man mit dem Song etwas ausdrücken, den anderen etwas mitteilen.
"Über was sollen wir überhaupt schreiben?", fragte ich sie kurzer Hand und lehnte meinen Kopf an die Wand. Neugierig blickte ich zu ihnen. "Schreib doch einfach mal auf, was dir gerade so im Kopf herumschwirrt.", antwortete mir Seokjin meine Frage, ohne seinen Blick von seinem Schreibblock zu nehmen. Er hatte anscheinend ziemlich viele Ideen, da er sein Blatt schon ziemlich vollbekritzelt hatte.
Mein Blick schweifte zu Jungkook, welcher seinen Blick auf den Boden gerichtete hatte. "Jungkook, was meinst du?" Irritiert sah er mich an. Wo war der Junge nur mit seinen Gedanken. "Über was sollen wir schreiben?", fragte ich ihn seufzend. Kurz schien er nachzudenken, bis er schliesslich nur ein Wort raushaute.
"Gefühle"
Einen Moment blickte ich ihn einfach an, ehe ich zögerlich nickte und mich wieder meinem Blatt zuwendete. Gefühle also... Was denn genau? Freude, Liebe, Wut, Angst, Traurigkeit. Ich denke am meisten wird über die Liebe geschrieben, da damit allein schon so viele Emotionen verbunden sind.
Liebe... damit könnte man ja schon ziemlich viel anfangen. Es muss ja nicht immer die Liebe zwischen festen Partnern sein. Es gab doch noch die Liebe, welche dir deine Familie, deine Freunde und Tiere schenken können. Liebe ist etwas Einzigartiges, welches sich Menschen teilen. Doch genau so wie es dir Freude bringen kann, bringt es dir auch Schmerz. Dieser kann dich zerstören, mehr als man vielleicht manchmal denken könnte.
Irgendwann fing ich einfach an zu schreiben, ich setzte meinen Stift an und schrieb einfach drauf los. Plötzlich schwirrten viele Ideen in meinem Kopf herum, welche ich nur richtig zusammensetzen musste, damit ich auf ein Ergebnis kam, welches mir gefiel. Manchmal war es erstaunlich, was ein paar Wörter alles anrichten können. Man kann aus ihnen wunderschöne Sätze bilden, aber auch das Gegenteil mit ihnen bewirken. Teilweise vergessen wir einfach, was bestimmte Worte alles mit uns anrichten können.
Als ich endlich einen kleinen Entwurf auf das Blatt gebracht hatte, grinste ich. Dieser Absatz fand ich gar nicht mal so schlecht.
Für dich könnte ich so tun als sei ich glücklich, wenn ich traurig bin
Für dich könnte ich so tun als sei ich stark, wenn ich traurig bin
Ich wünschte Liebe wäre perfekt wie die Liebe selbst
Ich wünschte alle meine Schwächen könnten versteckt sein
Ich glaube dies war das Beste, welches ich je auf Blatt bringen konnte. Wie ich jetzt bemerkt hatte, machte es mir von Zeit, zu Zeit immer wie mehr Spass zu schreiben. Es war so als wäre meine Blockade, welche ich hatte, komplett verschwunden. Stolz auf mich selbst, wollte ich den Text den anderen zeigen.
Jungkook und Jin sassen ein wenig entfernt von mir, wahrscheinlich um mich nicht zu stören. Am Schreiben waren sie nämlich nicht mehr, viel mehr alberten sie rum. Anscheinend waren wir allein, denn die anderen konnte ich nirgends erblicken. Ich musste mir mein Lachen zurückhalten, da sich Jins Lachen so unglaublich lustig anhörte und nur dazu einlud mit zu lachen. Fasziniert blickte ich Jungkook an, welcher plötzlich komplett ausgewechselt schien.
Anstatt einen emotionslosen, lustlosen jungen Mann vor mir zu haben, sah ich einen glücklichen, süssen und schüchternen Jungen vor mir. Liebevoll musterte ich die beiden. Jungkook hatte seinen Kopf auf Jins Beinen abgelegt, während Jin ihm durch die Haare fuhr. Es machte mich glücklich, die beiden so zu sehen. Selbst wenn ich sie erst seit gestern kenne, war ich so unglaublich vertraut mit ihnen und so schnell werde ich diese Idioten bestimmt nicht gehen lassen.
Amüsiert sah ich die beiden weiterhin an. Jungkook hatte leicht rotschimmernde Wangen, seine braunen Augen glänzten. Aber trotzdem lag noch einen Funken Traurigkeit in ihnen, welchen er wohl gekonnt überspielte. Trotzdem lag ein bezauberndes Lächeln auf seinen Lippen, welches mich komplett umhaute. Sein Lächeln erinnerte mich an einen Hasen, da er leichte Hasenzähne hatte, dies machte ihn aber irgendwie nur noch niedlicher.
Eigentlich bräuchte ich für ihn auch noch einen Spitznamen. Überlegend sah ich ihn sein Gesicht. Ein Hase... ein kleiner Hase. Bunny, diesen Namen fand ich gar nicht mal so schlecht.
Bunny...
Auf einmal schoss ein Wahnsinns Schmerz durch meinen Kopf, welcher mir Tränen in die Augen rieb. Zischend hielt ich mir meinen Kopf und hoffte irgendwie, dass die Schmerzen damit verschwanden. Schützend zog ich meine Beine an und versuchte mich so klein wie möglich zu machen. Panisch blickte ich auf und suchte nach Jin und Jungkook, da ich ihre Blicke auf mir spüren konnte.
Automatisch suchten meine Augen Jungkooks. Als ich diesen gefunden hatte, verhakte sich mein Blick fast sofort mit seinem. Auf seinem Gesicht, auf welchem vor ein paar Minuten noch ein wunderschönes Lächeln lag, war nun ein besorgter Gesichtsausdruck zu sehen.
Mehrere Bilder schwebten vor meinem inneren Auge herum, welche ich nicht einordnen konnte. Ich hörte ein Kinderlachen in der Ferne, mehrere Kinder, welche im Garten spielten.
Bunny...
Irgendeinmal hatte wohl auch mein Körper genug. Ich merkte wie ich immer wie schwächer wurde und immer wie mehr, schwarze Punkte vor meinem Auge auftraten. Mit meiner abnehmenden Sicht, verschwanden auch die Kopfschmerzen leicht, bis alles in eine Dunkelheit eingehüllt wurde.
DU LIEST GERADE
The New Life / KookV
FanfictionVerschiedene Erinnerungen flogen durch meinen Kopf, welche ich einfach nicht einordnen konnte. Menschen, welche mir gleichzeitig so vertraut aber auch auf eine Weise unendlich weit weg erschienen. Menschen, welche ich erst seit ein paar Tagen kannte...