Nach einer gefühlten halben Ewigkeit bekam ich einfach keine Antwort und es machte mich leicht wütend, dass er einfach nicht mit mir redete. "Jungkookie rede mit mir.", versuchte ich es noch einmal. Bittend sah ich ihm in die Augen. "Rede mit mir, bitte!" Seufzend schmiss ich den Waschlappen weg und wollte gehen. Soll er es doch selbst machen, er ist schliesslich kein Kind mehr.
Bevor ich aber auch nur einen Schritt machen konnte, zog er mich an seine Brust zurück. "Nicht gehen...", war alles, was ich von ihm bekam. Tief atmete ich aus, dieser Junge verwirrte mich so sehr. "Dann rede mit mir", war meine Antwort darauf. Er soll mir doch nur sagen, was ihn so bedrückt.
Doch schon wieder kam nichts von ihm. Er biss sich unsicher auf den Lippen herum und seine Augen huschten im ganzen Raum herum, ausser bei mir waren sie nicht. Mehrere Minuten standen wir einfach nur da und ich beobachtete ihn. Nach einer gewissen Zeit reichte es mir aber langsam. "Wenn du doch eh nicht mit mir redest kann ich ja jetzt gehen!", mit diesen Worten löste ich mich aus seinem Griff. Langsam wurde ich wirklich ungeduldig.
Erwartungsvoll sah ich ihn noch einmal an, ehe ich seufzend aus der Badewanne stieg. Ich schnappte mir meine Sachen und wollte gerade das Badezimmer verlassen, als ich an der Hüfte gepackt und an eine Wand gedrückt wurde. Vor Schreck hatte ich meine Augen zusammengekniffen und kurz die Luft angehalten. Zögerlich öffnete ich meine Augen und blickte in das Gesicht von Jungkook.
"Nicht gehen...", flüsterte er mir noch einmal zu. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Warum? Was ist los mit dir? Ignorier mich doch nicht!", fuhr ich ihn an. Ich wusste, dass ich ihm vielleicht ein wenig Zeit lassen sollte. Aber er brachte mich so durcheinander. Seine ganze Anwesenheit verwirrte mich so sehr.
Starr sah ich ihm in die Augen. "Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst was gerade in dir vorgeht.", meinte ich doch noch eine Spur leiser zu ihm und fuhr ihm durch die Haare, in welchen sich immer noch ein bisschen Mehl befand. "Verdammt! Du verwirrst mich!", meinte er nun doch aufgebracht zu mir.
Irritiert sah ich ihn an. Was meinte er damit? "Du bist wie er... Ihr beide seid euch so verdammt ähnlich, aber ich will nicht, dass du ein Ersatz für ihn wirst! Er ist tot und selbst wenn ihr euch so ähnlich seid, seid ihr nicht dieselben Menschen.", erklärte er mir und lief vor mir wütend auf und ab.
"Als er gestorben ist, habe ich mir selbst versprochen nie mehr einen Menschen so nah an mich heranzulassen, wie ihn damals!" Jungkook stellte sich vor mich und kesselte mich mit seinen Armen ein. "Und dann... und dann kommst du einfach und wirst mich komplett aus der Bahn. Du bringst alles durcheinander. Diese scheiss Maske, welche ich mir seit Jahren aufgesetzt habe, kriegst du hin in ein paar Minuten einfach zu zerstören."
Stumm sah ich ihn an und hörte ihm einfach zu. Ich wusste gerade nicht wirklich, was ich sagen sollte. "Du schaffst es, dass mein Körper in deiner Anwesenheit nicht mehr auf mich hört. Ich kann einfach nichts mehr machen. Es ist, als ob ich gesteuert werde und das macht mir Angst."
Sanft legte ich meine Hand auf seiner Wange ab und strich vorsichtig über die kleine Narbe, welche er hatte. Langsam stiess ich mich von der Wand ab und lief mit kleinen, aber bestimmten Schritten auf ihn zu. Tief blickte ich in seine wunderschönen braunen Augen.
"Du... du denkst zu viel... Manchmal ist es besser, sich einfach fallen zu lassen... Sich in die Arme der Menschen fallen zu lassen, welche sich um dich sorgen und du auch weisst... dass du bei ihnen sicher bist...", hauchte ich ihm zu, während ich mich in seinen Augen verfing. Seine Augen strahlten Unsicherheit und auch einen Funken Traurigkeit aus. Trotzdem wusste ich, dass sich hinter diesen Gefühlen immer noch dieselben strahlenden Augen versteckten.
Vorsichtig wichen seine Augen immer wieder zu meinen Lippen hinunter, welches ich ihm mit einem sanften Lächeln gleichtat. Sein Gesicht kam meinem immer wie näher, bis uns nur noch ein paar Millimeter trennten. In meiner Bauchgegend begann es zu kribbeln und ich spürte, wie nervös ich wurde. Ein letztes Mal sah ich prüfend in seine Augen und ohne Vorwarnung legte er seine Lippen auf meine.
Geniessend schloss ich meine Augen, als er begann seine Lippen gegen meine zu bewegen. Seine Hände lagen fest auf meiner Taille, während meine Hände in seinem Nacken lagen. Sanft bewegte auch ich meine Lippen im Takt von seinen. Unsere Lippen passten perfekt aufeinander. Der Kuss war ruhig und liebevoll und wir beide genossen die Nähe des jeweils anderen.
Für mich fühlte sich alles an wie ein Traum. Wir waren in diesem Moment in unserer eigenen kleinen Welt und ich hoffte, dass dieser Moment nie enden wird. Doch plötzlich schmeckte ich etwas Salziges, bis ich begriff das Jungkook weinte. Abrupt löste er sich und entfernte sich einige Schritte von mir und somit platzte mein kleiner Traum, schneller als ich dachte.
Atemlos sah ich zu Jungkook hinauf. Dieser stand regungslos ein paar Schritte von mir weg. Sein Blick war konstant auf den Boden gerichtet. Als er seinen Blick schliesslich hob, erkannte ich seine gläsernen Augen.
"E-es tut mir leid...", hauchte er so leise, dass ich es fast nicht hörte und verschwand aus dem Zimmer. Alles was ich noch hörte, war das zuknallen der Haustür und die besorgten Stimmen der anderen.
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Hey, ich hoffe es geht euch gut! Ich wollte mal fragen, wie ihr dieses Jahr Weihnachten feiern werdet? Wir würden eigentlich gerne alle zusammen feiern, aber wir sind zu viele😔 Thanks to Corona!
Passt bitte auf euch auf!😊
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The New Life / KookV
FanficVerschiedene Erinnerungen flogen durch meinen Kopf, welche ich einfach nicht einordnen konnte. Menschen, welche mir gleichzeitig so vertraut aber auch auf eine Weise unendlich weit weg erschienen. Menschen, welche ich erst seit ein paar Tagen kannte...