Aufgeregt warteten Jimin und ich vor der Polizeistation auf unsere Eltern. Wir hatten heute alle zusammen ein Gespräch mit ein paar Polizisten, welchen unseren Fall schon vor ein paar Jahren untersucht haben. Dadurch, dass wir nun wiederaufgetaucht sind, nimmt dies natürlich eine ziemlich grosse Wendung.
Leicht frierend warteten wir draussen in der Kälte, während kleine Schneeflocken den Weg nach unten fanden. Die Strassen wurden mit einem leichten Schaum bedeckt, während die restliche Umgebung schon im weissen Glanz verziert war. Jimin und ich waren eigentlich viel zu früh dran, aber wir waren ziemlich aufgeregt und wollten nicht mehr in unserer Wohnung bleiben.
Nach ein paar Minuten kamen schliesslich fünf Gestallten um die Ecke, welche dick eingemummelt waren. Sofort schlich sich ein breites Lächeln auf meine Lippen und ich zog mir meine Mütze tiefer ins Gesicht, bevor ich auf die kleine Gruppe zulief.
"Hey! Wie geht es euch?", wurden wir auch sofort begrüsst und in eine riesige Gruppenumarmung gezogen. Kichernd drückte ich mich an meinen Vater, welcher dicht hinter mir stand. "Gut und euch so?", fragte Jimin sie, während er von seinen Eltern umarmt wurde. Man sah ihnen an, wie sehr sie Jimin vermisst hatten...
"Jinnie...", kichernd lief ich auf ihn zu und zog auch ihn in eine liebevolle Umarmung. Zwar hatten wir uns schon heute Morgen gesehen, da wir noch für unseren Auftritt geprobt hatten. Doch Umarmungen schadeten ja nie und ausserdem konnte ich nicht genug von seinen Umarmungen bekommen.
"Ich bin ein wenig aufgeregt...", nuschelte ich in seine Winterjacke hinein. Ein kleines Lachen ertönte, was auch mich ein wenig zum Schmunzeln brachte. "Das wird schon. Wir müssen einfach mit der Polizei ein paar Sachen abklären, dann können wir schon wieder gehen.", erklärte er mir mit sanfter Tonlage und schob mich leicht von sich.
Bestätigend nickte ich ihm zu. "Tae, wir wollen euch nachher noch etwas fragen." Verwundert sah ich zu Jimin, welcher genauso verwirrt zu Jin blickte. "Was denn?" Neugierig kam er auf uns zu und stellte sich neben Jin. Dieser winkte jedoch schmunzelnd ab. "Nachher, zuerst bringen wir das Ganze hinter uns."
Schmollend schob ich meine Unterlippen nach vorne. "Na gut. Bringen wir das ganze schnell hinter uns..." Leicht zuckte ich mit den Schulten, bevor ich Jimin und Jin an der Hand nahm und ins Innere des Gebäudes führen wollte. "Tae! Warte noch kurz.", rief mir Yeeun, Jimins Mutter zu.
Verwirrt drehte ich mich zu den Erwachsenen um, welche sich suchend umsahen. "Was ist denn?", fragte ich sie mit runzelnder Stirn. Haben wir irgendetwas vergessen...? "Ah! Da ist er!", verdutzt folgte ich dem Blick meiner Mutter. Wer fehlt den noch? Neugierig sah hinter Jin hervor, welcher einen Schritt zu Seite ging.
Als ich Jungkook erblickte, breitete sich sofort mein allbekanntes Lächeln auf dem Gesicht aus. Mit strahlenden Augen lief sah ich zu ihm. Er hatte seine Hände tief in seiner Winterjacke vergraben und lief lässig auf uns zu. Die Haare, welcher von einer Mütze bedeckt wurden, fielen ihm verwuschelt die Augen.
Glücklich hüpfte ich auf ihn zu und wurde auch sofort an seinen warmen Körper gepresst. "Hey Tae...", flüsterte er mir ins Ohr und schenkte mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Leicht löste ich mich von ihm, damit ich in sein Gesicht blicken konnte. "Was machst du denn hier?", fragte ich ihn leicht überrascht, aber dennoch glücklich.
"Ich kann dich doch nicht alleine lassen, oder?", fragte er mich leicht schmunzeln und zwinkerte mir einmal zu. Leicht kicherte ich und nickte. Verliebt betrachtete ich sein Gesicht. Jungkooks Augen funkelten mich an, während auf seinen Wangen einen leichten Rotton zierten. Lächelnd schnappte ich mir seine Hand, welche ich mit meiner verschränkte.
Ich zog Jungkook zu den anderen, welche unter dem Vordach der Polizeistation standen. Es entstand eine kurze Begrüssung, in welchem sich alle kurz umarmten. Mir war schon ziemlich früh aufgefallen, dass Jungkook einen grossen Platz in unserer Familie besass.
Meine Mutter erzählte mir, wie er manchmal tagelang in meinem alten Zimmer war und sich darin versteckte. Jedes Mal, wenn er sich darin befand, wusste sie, dass irgendetwas an ihm nagte. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, erzählte sie mir davon, wie sie ihm immer eine warme Schokolade und ein paar Kekse vorbeigebracht hatte.
Als ich an diese Erinnerung zurückdachte musste ich leicht Lächeln, was anscheinend auch Jungkook bemerkte, welcher mich fragend ansah. Besänftigend drückte ich seine Hand. Nach ein paar kleinen Gesprächen beschlossen wir schliesslich endlich hineinzugehen. Jungkook und ich betraten zu Letzt das grosse Gebäude, vorauf uns sofort die warme Luft entgegenschlug.
Ich löste meine Hand aus Jungkooks Griff und zog meine Handschuhe ab. Den Reissverschluss meiner Jacke öffnete ich, damit ich nicht gleich vor Hitze sterben werde. Neugierig sah ich mich um. Links an der Wand befanden sich ein paar Stühle und einen Automaten, aus welchem man sich etwas zu trinken oder zu essen holen konnten.
Zu unserer Rechten befand sich ein Tresen, hinter welchem zwei Leute sassen, umrandet von mehreren überfüllten Akten. Nach einer Weile spürte ich wieder eine andere Hand an meiner, welche meine sanft umschloss. Lächelnd sah ich zu Jungkook, welcher sich auch im Eingangsbereich umsah.
Auch er hatte seien Handschuhe und Mütze ausgezogen, so dass ihm seine Haare nun wirr, aber dennoch flauschig vor der Stirn hingen. Kichernd trat ich einen Schritt auf ihn zu und richtete ihm mit einer Hand seine Haare. Fasziniert betrachtete ich mit schiefgelegenem Kopf sein wunderschönes Lächeln und das Glitzern in seinen braunen Augen.
Meine starrerei wurde aber von meinem Vater unterbrochen, welcher sich mit einem der Polizisten unterhielt. Ich bekam nur noch mit, dass der Polizist uns mitteilte einen Augenblick zu warten und dass er kurz jemanden holen würde. Aufgeregt sah ich zu meinen Eltern, welche verstehend nickten und sich dann wieder zu uns wandten. Jetzt ging es wohl bald los...
DU LIEST GERADE
The New Life / KookV
FanfictionVerschiedene Erinnerungen flogen durch meinen Kopf, welche ich einfach nicht einordnen konnte. Menschen, welche mir gleichzeitig so vertraut aber auch auf eine Weise unendlich weit weg erschienen. Menschen, welche ich erst seit ein paar Tagen kannte...