Kapitel 1

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Ich wache mit einem kribbeln auf der Nase auf.
Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich musste blinzeln.

Ich sah hoch und stieß mir den Kopf.
"Scheiße" murmelte ich vor mich hin.
Ich hatte mir mal wieder den Kopf an unserem Hochbett gestoßen.

Ein Kopf guckte von der Seite auf mich herab .
"Och Sina, hast du dir wieder mal den Kopf am Bett gestoßen?" Es war Kim die mich auslachte.

"Ja was kann ich denn dafür wenn diese Scheiße so niedrig ist?"-Das Hochbett ist nicht grade groß und ich habe mir schon oft den Kopf daran gestoßen.

"Komm jetzt zieh dich an und beeil dich wir haben gleich 10 Uhr."-Sagte Kim und zog mich förmlich aus dem Bett.

"Ja und? Das Frühstück haben wir so oder so schon verpasst."-Sprach ich mit meiner Morgenstimme immer noch komplett verschlafen.

"Hat da jemand vergessen welcher Tag heute ist?"-Sie sah mich erwartungsvoll an und
ich klatschte mir mit der flachen Hand auf die Stirn.

"Scheiße"-Ich sprang vom Bett runter und lief ins Bad.

Heute war wieder 'Tag der offenen Tür' oder anders 'Adoptionstag'. Es kommen immer einige Paare die gerne ein Kind adoptieren möchten.

Ich wurde schon oft mitgenommen, jedoch immer wieder zurück gegeben, da ich
>>nicht deren Vorstellungen entspreche<<

Die Erzieher hier sagen den Paaren am Anfang welche Kinder gut sind und welche man am besten meiden sollte.

Ich gehöre zu den schwierigen Kindern. Eher gesagt bin ich die einzige in dieser Gruppe.

Alle Erzieher hassen mich. Ich hab eben meinen eigenen Kopf und lasse mir keine Befehle erteilen.

Frisch geduscht kam ich aus dem Bad und zog mir noch schnell eine Jeans mit einem roten Top an. Darüber zog ich eine Jeansjacke, da man nicht auf Anhieb mein Tattoo sehen soll was meinen rechten Oberarm schmückte.

"Komm jetzt."-rief mir Kim zu und lief aus der Tür. Ich tat es ihr gleich und wir gingen zusammen runter.

Auf dem Weg nach unten kam uns eine Betreuerin entgegen. Es war die strengste von allen.
Frau Koch!

Wie ich diese verklemmte Bitch hasse und Sie mich.

"Ihr braucht garnicht runtergehen. Euch will so oder so keiner."- Sagte sie und sah uns kalt an.

"Das beruht auf Gegenseitigkeit.... meinen sie nicht? Auf sie wartet wohl auch keiner."

Boom das hätte gesessen, sie guckt mich fassungslos an und ging weiter.

"Bitch! Der hast du's gegeben."-Kim guckte mich Stolz an und wir schlugen ein.

"Die hats nicht anders verdient"-Wir liefen noch schnell an der der Küche vorbei und nahmen uns jeweils ein Apfel.

Kim öffnete die Tür zur 'Mensa' wo schon alle Kinder des Heims sahßen. Plötzlichen guckten sie alle zu uns rüber.

"Was glozt ihr so."-Rief Kim und wie auf Kommando sahen alle gleichzeitig weg.

Wir setzten uns an unseren Stammtisch der noch unberührt war, da jeder weiß dass er sich nicht dort hinsetzen durfte.

Die Türen gingen auf und Frau Sommer trat mit mehreren Erwachsenen herrein.

Frau Sommer ist die netteste hier und ich glaube sie ist die einzige Betreuerin, die ich wirklich mag.

"Also Kinder, zeigt euch von eurer besten Seite." Sprach sie und die Paare gingen im Raum herum. Ein Paar blieb vor mir und Kim sehen.

"Hallo, darf ich fragen wie du heißt?"-Fragte die Frau mit einem großen Lächeln.

bevor ich was sagen konnte kam Frau Koch und musste natürlich was sagen. "Die wollen sie nicht! Sie ist unser Problem Kind."

Ich war wütend sehr wütend. Sie wollte sich anscheinend für meinen Spruch von gerade eben rechen.

"Das ist uns bewusst." Sagte der Mann nun und zwinkerte mir zu. Ich musste ein wenig Lächeln.
Kim sah mich ungläubig an.

"Warum guckst du so?"-Flüsterte ich ihr zu. "Du hast gelächelt. Du hast wirklich gelächelt. Das ist selten Mädchen."-Flüsterte sie mir zu.

Aber nicht leise genug. Die Frau drehte sich zum Mann um und entfernte sich ein wenig.

"Toll jetzt denken die ich bin depressive und wollen mich sicher nicht." Sagte ich, und war etwas niedergeschlagen.

Ich wollte aufstehen und nur noch in mein Bett. Kim hielt mich zurück und sah mich ernst an. "Du bleibst hier! Es gibt noch mehr Paare hier." Sagt sie streng.

"Bleib du ruhig hier, mir ist die Lust vergangen." Ohne auf ihre Antwort zu warten drehte ich mich um und ging.

Als ich fasst an der Treppe angekommen bin wurde ich am Handgelenk zurück gehalten. Ich drehte mich um und sah niemand anderes als Frau Koch.

"Na will dich keiner? Ist doch verständlich ,so wie du dich verhältst." Ich sah sie mit einem hasserfüllten Blick an und mir stiegen ein paar Tränen in die Augen.

"Ganz im Gegenteil!"-Sagte eine Stimme hinter mir. Wir drehten uns beide um und ich sah in das Gesicht der jungen Frau von vorhin.

"Mein Mann unterschreibt grade die Papiere und wir adoptieren dich, es sei denn du möchtest das nicht." Sagte sie und ich Lächelte.

"Natürlich möchte ich das!" Sagte ich und lief auf sie und umarmte sie. Ich war noch nie so glücklich.

Als ich jedoch bemerkte was ich grade tat entfernte ich mich sofort und sah zu Boden. "Entschuldigung"-flüsterte ich ihr zu. Sie sah mich an "du brauchst dich nicht zu entschuldigen..., ach übrigens ich bin Miriam"-und umarmte mich erneut. Ich erwiderte die Umarmung.

Wir lösten uns und ich sah Kim auf mich zukommen.

Ich schrie zu ihr "Ich werde adoptiert!"-Sie lief auf mich zu und wir umarmten uns so stark, dass wir umkippen und auf den Boden gefallen sind.

"Dann komm wir packen deine Sachen." Sagte sie und lief schon vor. Mit einem kurzen Blick zu Miriam, diese nickte nur und ich lief ihr hinterher.

Im Zimmer angekommen schreien wir beide vor Freude und sie half mir meine Sachen zu packen.
Zum Schluss öffnete ich noch unseren Safe und nahm die wichtigsten Sachen heraus.

Sprich, mein Geld von den ganzen Kämpfen, meine drei Autoschlüssel von meinen Autos die an unserer Ganghalle standen und ja ich darf Autofahren,da dass mit 16 schon erlaubt ist und zu guter letzt meine Waffe.

Sie ist für den Notfall und zum Glück erst einmal verwendet worden.

Vollbepackt machten wir uns auf den Weg nach unten wo Miriam uns ihr Mann schon auf mich warteten.

"Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen." Sagte ich und mir lief eine Träne über die Wange.
"Es ist kein Abschied, eher ein Aufwiedersehen."-Sagte sie und und zog mich in eine Umarmung.

Kim haut immer solche Sprüche raus.
Uns ist bewusst, dass wir uns spätestens in 2 Tage wiedersehen aber wir müssen eine Show hinlegen und das taten wir auch.

Ich umarmte sie nochmal und Miriam, ihr Mann und ich gingen durch die Tür.

Ich blickte nochmal zurück bevor die Tür sich schloss... Auf in ein neues Leben.

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Meine Lieben, dieses Kapitel war mein aller Erstes. Es ist schon mehr als 1 Jahr her, dass ich es geschrieben habe. Mein Schreibstyle hatte ein deutliches Update und ich würde mich freuen wenn ihr dem Ganzen eine Chance gebt~bsgt💕

𝐆𝐚𝐧𝐠-𝐠𝐢𝐫𝐥 𝐚𝐝𝐨𝐩𝐭𝐢𝐞𝐫𝐭         „𝐆𝐚𝐧𝐠𝐬&quot;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt