Kapitel 7

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Draußen ist es bereits lange dunkel. Maria jedoch sitzt immer noch mit einer Tasse Tee auf ihrer gemütlichen Couch in ihrem kleinen Wohnzimmer. Sie kann nicht schlafen. Der Grund dafür ist niemand anderes als ihr neuer Patient in der Zelle im Stark-Tower. Die junge Frau kann sich selbst nicht einmal genau erklären, warum dieser Mann sie so lange wachhält. Vermutlich hängt es mit dem Vorfall am Nachmittag zusammen. Jedoch scheint es nicht nur das zu sein. Maria hat lange darüber nachgedacht und irgendetwas an Loki fasziniert sie unheimlich. Sie spührt, dass hinher diese jungen Gott weit mehr steckt als ein abgrundtief böser Verbrecher. Irgendetwas an ihm lässt sie stutzig werden und je länger die Psychologin darüber nachdenkt, desto dringender will sie es herausfinden. Das Geheimnis des mysteriösen Gottes lüften.
Dafür braucht sie aber dringen Schlaf und der will ihr nicht gegönnt werden. Egal was Maria versucht, an diesem Abend scheint es wie verhext. Ein weiteres Mal blickt sie auf die tickende Uhr an der Wand. 1:35 Uhr.
Dann fällt der Blick der Frau auf ihr Handy, das auf dem Wohnzimmertischchen liegt. Soll sie Kim anrufen? Mit Sicherheit schläft ihre Freundin schon und sie würde sie mit ihrem Anruf wecken. Auf der anderen Seite wurde sie von der Rothaarigen letztes Jahr auch mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, da ihr Freund schluss gemacht hat. Und Maria muss einfach mit irgendjemandem reden und alles erzählen.
Als schnappt sie sich ihr Handy und wählt die Nummer ihrer besten Freundin. Es tutet. Ein mal. Zwei mal. Drei mal.
Nach dem 9. Mal klingeln will die Rot-Blonde gerade auflegen, da sie denkt, dass Kim ihr Handy wohl nicht hört, als sich eine verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung meldet.
"Hey Kim. Ich muss dir was erzählen",  beginnt Maria direkt.
"Das muss aber was verdammt wichtiges sein. Es ist mitten in der Nacht", murrt es am anderen Ende der Leitung.
"Tut mir wirklich leid aber ich muss es einfach jemandem erzählen. Sonst kann ich nie schafen" entschuldigt sich die Psychologin.
Und dann beginnt sie zu erzählen. Sie erzählt wirklich alles. Von der ersten Begegnung mit Loki und dem anschließenden Gespräch mit den Avengers. Vom heutigen Tag, dem mehr als misslungenen Gespräche und dem eigenartigen Gefühl, dass sie bei dem jungen Gott hat.
Ihre Freundin hört gespannt zu, unterbricht die Erzählung ab und zu um eine Zwischenfrage zu stellen und lautsch dann wieder.
Als Maria schließlich fertig ist atmet sie einmal tief durch. Jetzt, da sie ihre Probleme ausgesprochen hat scheinen sie gleich viel kleiner und die junge Frau fühlt sich deutlich besser als vorher. Dann fällt ihr plötzlich etwas auf. Kim ist komplett still und gibt keinen Ton von sich, was äußerst ungewöhnlich für sie ist.
"Bis du noch da?", fragt Maria vorsichtig nach.
"J-Ja. Ich bin noch da. Ich muss nur gerade erst einmal realisieren was du da gesagt hast. Und OH MEIN GOTT! Du arbeitest für die Avengers! Du kennst Tony Stark und Captain America! Wie krass ist das denn bitte! Sehen die alle so gut aus, wie in den Nachrichten?"
Die Psychologin muss sich ein Lachen verkneifen. Da ist sie wieder, ihre Freundin, wie sie sie kennt.
"Ziemlich cool, ich weiß. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das Ganze hier schon richtig begriffen habe. Aber trotz alledem zerbrechen ich mir immer noch den Kopf über Loki", antwortet Maria und wird zum Ende hin ernst, wobei sie die Frage ihrer Freundin gekonnt ignoriert um nicht vom eigentlichen Thema abzuweichen und in Schwärmereien zu verfallen.
"Da hast du natürlich Recht. Ich würde einfach die nächsten Tage abwarten. Bestimmt kommst du dann zu neuen Erkenntnissen", antwortet Kim ebenso ernst.
"Ich kann aber wirklich nicht verstehen, wie du diesem Psychophat helfen wollen kannst. Hast du denn gar keine Angst vor ihm? Er hat schließlich ziemlich viele Menschen auf dem Gewissen und wollte die Weltherrschaft an sich reißen", fügt sie dann nach einigen Sekunden der Stille noch hinzu.
"Naja, ganz geheuer ist mir das Ganze auch noch nicht. Aber wenn ich Loki nicht betreue und Informationen aus ihm herausbekomme, wer will sich denn dann bitte sonst noch freiwillig dafür melden? Außerdem ist er in einer Zelle und eine Laiserwand trennt uns", spricht die junge Frau ihre Gedanken aus.
"Stimmt auch wieder. Wenn du es nicht schaffst, ihn zum Reden zu bekommen-", Kim unterbricht such selbst durch ein herzhaftes Gähnen, "dann bekommt es auch niemand anders hin."
"Das ist nett von dir", bedanke Maria sich mit einem Lächeln auf den Lippen und muss selbst ein Gähnen unterdrücken.
"Ich glaube wir sollten beide ins Bett gehen und schlafen", fügt sie dann noch hinzu und erntet sofortige Bestätigung von ihrer Freundin.
"Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Das bedeutet mir wirklich viel", sagte Maria zum Abschluss noch.
"Klar, kein Ding. Dafür sind Freundinnen doch da. Also halt mich auf dem Laufenden und Schlaf gut", antwortet Kim.
"Gute Nacht."

Maria legt auf und legt ihr Handy zur Seite. Um ehrlich zu sein hat das Telefonat mit Kim zwar gut getan sie aber nicht wirklich weiter gebracht. Aber ihre Freundin hat Recht. Sie sollte einfach abwarten und sehen, was sie nächsten Tage bringen. Bestimmt ergeben sich bald neue Möglichkeiten und das Bild setzt sich langsam zusammen. Und bis dahin sollte sie einfach versuchen das Beste zu geben um die Avengers, und eigentlich die ganze Welt, nicht zu enttäuschen.

- I'm here for you - (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt