Kapitel 34

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Am frühen Abend und nach einem kompletten Wohnungsputz lässt sich Maria erschöpft auf ihre Couch fallen und schließt für einen Moment ihre Augen.
Die Ruhe bleibt ihr jedoch nicht lange gegönnt, da plötzlich das Klingeln ihres Handys ertönt und die Frau sich mit einem genervten Stöhnen wieder von der Couch erhebt. Kann sie nicht einmal ein bisschen Ruhe bekommen ohne direkt wieder durch irgend etwas anderes gestört zu werden?
Als die Psychologin ihr Handy in die Hand nimmt, sieht sie die Nummer ihrer besten Freundin aufleuchten.
Bestimmt, denkt sie sich mit einem kleinen Grinsen auf dem Gesicht, während sie den Anruf annimmt, braucht Kim wieder jemanden, bei dem sie über Adam King schwärmen kann.
"Hey, was gibt's", fragt sie direkt.
Auf der anderen Seite der Leitung bleibt es für einen Moment still. Einen Moment zu lange für ihre beste Freundin, washalb Maria ein ungutes Gefühl beschleicht.
"Kim, bist du da?", will sie zögernd wissen.
"Ja, ich bin da! Die Frage ist nur, wo du warst?", ertönt dann die Stimme der Journalistin, doch klingt diese alles andere als freundlich, was die Erdbeerblonde noch mehr verunsichert.
"Was ist los?", fragt sie dann, da sie sich keiner Schuld bewusst ist, die das verärgerte Verhalten ihrer Freundin rechtfertigen würde.
"Ist das dein Ernst?! Du weiß wirklich nicht, was heute ist?", keift die Stimme am anderen Ende der Leitung.
Maria überlegt einen Moment angestrengt, was sie wohl vergessen haben soll. Ihr Geburtstag? Nein, der ist erst in drei Monaten. Ein Date mit Adam, nach welchem sie sich im Nachhinein nicht erkundigt hat? Auch nicht.
"Bitte klär mich auf, ich hab absolut keine Ahnung", gibt sie dann zu und lässt sich wider auf ihre Couch fallen, da sie ahnt, dass dieses Gespräch länger dauern könnte.
"Du willst mich doch verarschen Maria! Heute ist Dienstag, der Erste im Monat und ich muss dich doch wohl nicht daran erinnern, was das heißt oder?!", zischt Kim und scheint vor Wut fast zu kochen.
Doch im selben Moment fällt es auch der Psychologin wie Schuppen von den Augen und sie würde sich am liebsten selbst für ihre eigene Dummheit schlagen. Augenblicklich bekommt sie ein unglaublich schlechtes Gewissen und versteht den Grund für die Wut ihrer besten Freundin.
"Shit Kim, das habe ich komplett vergessen. Tut mir wahnsinnig leid, wirklich", entschuldigt sie sich sofort, doch erntet im Gegenzug nur ein wütendes Schnauben.
"Das sollte es auch! Wie kann es sein, dass du unseren Tag einfach so vergisst?! Wir machen das seit Jahren!", entgegnet die Journalistin aufgebracht.
Da hat sie allergings Recht. Maria kann sich selbst nicht erklären, wieso sie ausgerechnet diesen Termien, das Monatliche Shoppen mit ihrer besten Freundin, das schon zu etwas wie einem Ritual geworden ist, vergessen konnte. So etwas ist ihr zuvor noch nie passiert und mittlerweile ist der erste Dienstag im Monat in Kombination mit dieser Verabredung fast schon in ihren Kopf eingebrannt.
Wie genau das ganze vor all den Jahren eigentlich entstanden ist, weiß sie mittlerweile schon gar nicht mehr, doch das ist auch im Moment nicht wichtig, da die Frau erst einmal versuchen muss ihre Freundin wieder zu beruhigen.
"Ich weiß auch nicht, warum ich es vergessen habe aber es tut mir leid ok? Das muss an dem Stress in den letzten Tagen liegen und dass ich fast ausschließlich von einem Termien zum nächsten hetze", entschuldigt sich die Erdbeerblonde erneut und hofft Kim so wieder besänftigen zu können.
Doch diese scheint gar nicht erst daran zu denken, sondern nur noch wütender zu werden.
"Ja, ist klar. Du und dein verdammter Stress! Ich stand über eine Stunde wie ein vollkommener Idiot in der Stadt herum und hab versucht dich zu erreichen, aber jetzt bist zu dir anscheinend auch schon zu gut dafür, deine Telefonanrufe entgegenzunehmen!", wirft die Frau Maria dann an den Kopf, die aber nicht vorhat, das einfach so auf sich sitzen zu lassen.
"Jetzt beruhigt dich mal wieder ok! Ich hab es vergessen und es tut mir leid, aber das ist doch kein Grund um so auszurasten!", antwortet sie dann bemüht ruhig doch kann die Wut nicht unterdrücken, die jetzt auch in ihr hochsteigt. Ein einziges vergessenen Treffen kann doch wohl nicht die Rechtfertigung dafür sein so sehr auszurasten.
"Du hättest mir ja immerhin Bescheid sagen können, wenn du es nicht schaffst! Oder wenigstens meine Anrufe entgegennehmen!", keift Kim und scheint förmlich zu kochen.
"Ich habe mein Handy nicht gehört weil ich aufgeräumt habe! Was ist eigentlich los mit dir?", erwiedert die Psychologin gereizt, da sie nicht verstehen kann, wie eine so kleine Sache wie das einmalige Vergessen eines Treffens sie so wütend machen kann.
"Was mit mir los ist?! Das Gleiche könnte ich dich fragen!", ruft die Stimme am anderen Ende der Leitung aufgebracht aus.
"Was? Wieso? Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?", fragt Maria sichtlich verwirrt von der Aussage ihrer Freundin, da sie sich beim besten Willen keiner weiteren Schuld bewusst ist.
"Du merkst es also wirklich nicht", antwortet Kim und lacht trocken.
"Merke was?", will die Erdbeerblonde wissen, die mittlerweile gar nichts mehr versteht.
"Dass du in letzter Zeit nur noch Zeit für die Avengers und deinen Loki hast!"
Für ein paar Sekunden herrscht absolute Stille in der Leitung und Maria braucht einen Moment um das Gesagte zu verstehen.
"Bitte was?! Das stimmt doch überhaupt nicht!", ruft sie dann gleichermaßen verärgert und geschockt.
Dass Kim ihr so etwas an den Kopf werfen würde, hätte sie wirklich nicht erwartet und schon gar nicht,  dass sie es offensichtlich auch noch ernst meint. Sie arbeitet nun einmal und da es ihr Job ist, sich um Loki zu kümmern, ist es logisch, dass sie auch viel Zeit dort verbringt.
Von der Journalistin ist ein wütendes Schnauben zu hören.
"Ach nein und warum hast du sonst wohl unser Treffen heute vergessen?", fragt sie mit lauter Stimme.
"Das hat doch damit überhaupt nichts zu tun! Ich verstehe nicht, warum du dich so aufregst!", fragt Maria in den Hörer und steht dabei energisch von ihrer Couch auf.
"Natürlich hat es das! Seit du bei den Avengers arbeitest hast du nur noch Zeit für sie und nicht für Leute, die man Freude nennt!", erwiedert Kim und neben der Wut in ihrer Stimme meint die Frau auch eine verletzte Spur herauszuhören, was sie jedoch nicht davon abhält, sich weiterhin gegen die Anschuldigungen ihrer besten Freundin zur Wehr zu setzen.
"Das ist mein verdammter Job und ich dachte du wüsstest das! Ich habe eben viel zu tun! Außerdem ist es ja nicht so, als hätten wir uns seit Wochen nicht gesehen!", verteidigt sich die Erdbeerblonde.
"Das ist doch kein Argument um seine besten Freundin zu benachteiligen! Adam findet auch, dass du zu viel Zeit in deine Arbeit investierst!" antwortet Kim und die Tatsache, dass ihr toller Adam anscheinend bereits über alles Bescheid weiß und sie seine, in dieser Situation absolut unbedeutende Meinung als Argument verwendet bringt Maria vor Wut zum Kochen.
"Ach ja, findet er das?! Wenn das so ist, dann geh doch zu ihn! Ihr scheint euch in letzter Zeit ja blendend zu verstehen!", keift sie und ist drauf und dran einfach aufzulegen, da sie keine Lust hat sich die Anschuldigungen ihrer Freundin noch länger anzuhören.
"Weißt du was, genau das werde ich machen! Und dann kannst du mal sehen, wie es ist, wenn die beste Freundin einen vernachlässigt!", schreit Kim und im nächsten Moment hat sie auch schon aufgelegt.
Es kostet die Psychologin einiges an Überwindung ihr Handy nicht einmal quer durch ihr Wohnzimmer zu schleudern, weshalb sie wütend mit den Fuß aufstampft wie ein kleines Kind und geräuschvoll die Luft ausstößt.
Sie kann einfach nicht glauben, dass ihr Kim solche Dinge an den Kopf wirft und sie wie aus dem Nichts für so ziemlich alles, was sie tut, zu hassen scheint.
Klar, sie arbeitet viel, aber sie vernachlässigt dadurch doch nicht ihre Freundin! Außerdem hat sie nur ein einziges Mal ihre gottverdammte Verabredung vergessen und es ist ja nicht so, als ob Kim daran sterben würde. Immerhin hat sie ja noch ihren Adam, der anscheinend so viel besser und perfekter zu sein scheint als sie. Soll sie sich doch bei ihm ausheulen und Zeit mit ihm verbringen, wenn Maria ihr nicht mehr gut genug ist!

- I'm here for you - (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt