Als Maria nach ihrem Gespräch mit Loki, welches zu Abwechslung einmal angenehm entspannt und ohne wütende Wortgefechte ausgefallen ist, wieder zu Thor und Tony Stark zurückkehrt, wird sie von den beiden Männern mit jeweils einem Grinsen empfangen, welches unterschiedlicher nicht sein könnte.
Der Donnergott scheint sich ganz einfach nur zu freuen, dass sie wieder da ist und sich so überraschend gut mit seinem Bruder versteht, während die Frau den Grund des Lächeln des Dunkelhaarigen nicht verstehen kann, welches definitiv nicht den gleichen Ursprung wie Thor's hat.
Verwirrt sieht die Psychologin den Kleineren der beiden an und hofft so auf eine Antwort, die sie auch prompt bekommt.
"Mein Gott, allein dafür hat es sich schon gelohnt Sie wieder hier her zu holen", grinst der Milliardär, während er mit einer Hand in die Richtung von Lokis Zelle deutet und jetzt sogar von dem Blonden neben sich mit vor Verwirrung triefendem Blick angesehen wird, da seine Aussage die Situation nicht im geringsten durchsichtlicher gemacht hat.
Das scheint Stark auch schnell zu bemerken, da er mit den Augen rollt und dann zu einer ausführlicheren Erklärung ansetzt.
"Robertson, so gefallen Sie mir richtig gut. Diese lockere Art passt um einiges besser zu Ihnen als diese 'Ich-bin-eine-Psychologin-und-bleibe-immer-ernst-Nummer', die Sie sonst abgezogen haben. Der Sarkasmus und die Ironie stehen Ihnen, wirklich das macht Sie mir sympathisch."
Maria ist überhaupt nicht aufgefallen, dass sie sich angeblich so anders verhalten hat als sonst, doch es scheint gut angekommen zu sein, dass sie im Laufe des Gespräches mit dem schwarzhaarigen Halbgott immer weniger darüber nachgedacht hat eine möglichst professionelle Antwort auf jede Aussage der Mannes zu geben, sondern einfach das gesagt hat, was ihr in den Kopf gekommen ist. Jeder andere Psychologe würde die Frau dafür vermutlich steinigen, da diese Art von spontanen Aussagen eigentlich genau das ist, was man ihn diesem Job vermeiden sollte, doch wenn die Rot-Blonde in den letzten Jahren eines gelernt hat, dann, dass man seine Methoden an jeden einzelnen Patienten speziell anpassen muss und bei Loki scheint dieses lockerer Verhalten deutlich besser anzukommen, als die professionellen Antworten. Zumindest konnten die Beiden heute fast schon etwas wie ein normales Gespräch unter Bekannten führen und nicht den üblichen Wortaustausch, der bisher nur wenige Erfolge mit sich gebracht hat.
Als sich Maria wieder auf Stark konzentriert, der von ihr steht und anscheinend auf eine Antwort zu warten scheint, merkt sie, dass schon einige Sekunden vergangen zu sein scheinen, in denen niemand etwas gesagt hat.
"D-Danke", schiebt die Frau deshalb schnell auf die Aussage des Dunkelhaarigen hinterher und lächelt leicht.
"Wie dem auch sei, ich glaube wir haben mit den Anderen noch ein paar Dingen zu besprechen, um in Zukunft sicher zu stellen, dass alles glatt läuft und es keine Missverständnisse mehr gibt", sagt der Milliardär dann und winkt die Psychologin und Thor hinter sich her bevor einer von ihnen überhaupt etwas sagen kann.
Ohne es verhindern zu können steigt in der Erdbeerblonden wieder ein mulmiges Gefühl auf, als sie daran denkt, dass sie gleich wieder allen sechs Avengers gegenübersitzen und mit ihnen über das weitere Vorgehen sprechen wird. Zwar gibt es eigentlich keinen Grund mehr dafür, nervös zu sein, da sie ja offensichtlich weiter zu Loki kommen darf und ihr niemand mehr ganz so feindselig gegenüber zu sein scheint, doch dennoch beginnt das Herz der jungen Frau mit jedem Schritt, mit dem sie sich dem Gemeinschaftsraum weiter nähert, etwas schneller in ihrer Brust zu schlagen.
Maria wird bereits von vier Augenpaaren erwartet, als sie den großen Raum mit der Couch in der Mitte erneut betritt.
"Und, wie ist es gelaufen?", erkundigt sich Rogers noch bevor alle richtig angekommen sind und mustert dir Frau mit neugierigem Blick.
"Besser als erwartet, ehrlich gesagt. Unsere gute Psychologin ist richtig aus sich heraus gekommen", antwortet Stark auf die Frage, die offensichtlich nicht an ihn gestellt war und lässt sich auf den weichen Stoff der Couch neben Dr. Banner fallen.
"Was heißt 'Aus sich herausgekommen'?" fragt nun der Bogenschütze skeptisch, da er noch nicht voll und ganz hinter dem zu stehen scheint, was gerade abläuft.
"Naja, mit ist klar geworden, dass hinter der professionellen Fassade, auch ein bisschen Sarkasmus steckt, der mir wirklich gut gefällt", plappert der Milliardär munter und es scheint ihm überhaupt nicht aufzufallen, dass er nicht derjenige ist, an den alle Fragen in erste Linien gerichtet werden. Vielleicht, und das ist eigentlich viel wahrscheinlicher, ignoriert er diese Tatsache auch einfach.
"War ja klar, dass Sie das mögen", brummt der Captain augenrollend und wendet sich dann wieder Maria zu, die immer noch etwas unschlüssig mitten im Raum steht.
"Setzen Sie sich ruhig. Wir haben uns gerade schon mal Gedanken darüber gemacht, welche grundlegenden Regeln und Bedingungen Sie noch zu Ihrer List hinzufügen sollten", sagt er und deutet auf einen freien Platz.
"Als aller erstes sollten wir einführen, dass Sie uns über alles unterrichten, was Sie geschafft haben oder was Ihnen auffält, alles klar", beginnt die Rothaarige in der Runde.
Die Psychologin hat nur die Gelegenheit schnell zu nicken, da Barton im nächsten Moment schon übernimmt und weiterspricht.
"Die Regel mit dem Betreten der Zelle bleibt bestehen. Also um es noch einmal klar zu machen, Sie dürfen sie nur betreten, wenn jemand darüber Bescheid weiß und entweder die Kamera im Auge hat oder unmittelbar anwesend ist! Haben Sie das verstanden?"
Wieder ein verstehendes Nicken der Frau.
"Außerdem hab ich Jarvis ausdrücklich verboten, sich noch einmal von Ihnen weichkochen zu lassen. Ein zweites Mal wir so eine Aktion also nicht funktionieren", fügt Stark hinzu.
"Dann müssen wir jetzt noch darüber sprechen, wie Sie gedenken in Zukunft weiter vorzugehen und ich für meinen Teil wüsste gerne einmal im Deteil, was Sie über Loki wissen und welche Vermutungen Sie ihm bezüglich haben, damit wir in diesem Punkt alle auf dem gleichen Stand sind", sagt Dr. Banner und erntet zustimmend Nicken von den Anderen, die daraufhin alle erwartungsvoll zu der Psychologin hinübersehen.
Diese lässt sich trotz der Blicke einen Moment Zeit, um über ihre Antwort nachzudenken und sich auf die Schnelle wenigstens einen groben Plan auszudenken.
"Naja, da es heute im Gegensatz zu den meißten anderen Tagen ziemlich gut lief, werde ich aufhören meine Professionellität weiterhin mit allen Mitteln aufrecht erhalten zu wollen, da das in letzter Zeit ja sowieso nicht so besonders gut funktioniert hat. Ich werde anfangen mit Loki zu reden, wie mit einem Freund, da er meiner Ansicht nach genau so etwas im Moment am meißten braucht und ich so deutlich mehr Informationen aus ihm herausbekommen werde als bisher. Ich glaube, dass Loki unheimlich einsam ist und da er niemanden hat, dem er vertraut, auch nicht anfangen wir zu reden, wenn ihn jeder als den Bösewicht sieht, der gewissenlos und kalt ist und mit dem man nicht sprechen kann. Meiner Meinung nach braucht er jemanden, der ihn nicht auf Anhieb für das verurteilt, was er getan hat sondern jemanden, dem er sich öffnen kann, wie eine Bezugsperson."
Maria ist selbst etwas überrascht, wie klar ihr ihre Strategie plötzlich zu sein scheint und wie leicht ihr diese Sätze über die Lippen kommen, da sie den Avengers gerade sagt, dass sie in Zukunft auf all ihre psychologische Professionellität pfeifen und vollkommen anderes vorgehen will.
"Und lassen Sie mich raten, Sie werden diese Bezugsperson sein", wirft der Milliadär in den Raum.
Die Erdbeerblonde nickt.
"Ganz genau. Ich hoffe, dass ich so viel Vertrauen zu Loki aufbauen kann, dass er mit von sich erzählt ohne dass ich ihn dazu drängen muss und ihn dadurch wieder unter Druck setze."
Einen Moment ist es still und die Avengers scheinen über die Worte der Frau nachzudenken.
"Gibt es sonst noch irgendetwas, was Sie uns über Loki sagen können?", will Steve Rogers dann wissen.
"Nein, so weit mir gerade nichts entgeht, weiß ich nicht wirklich viel mehr bedeutendes über Loki als das, was Sie bereits auch schon kennen: Er hatte eine schwere Vergangenheit, die höchstwahrscheinlich auch für seinen Angriff verantwortlich war aber das ist grob gesagt auch so gut wie das Einzige, was wir über ihn wissen", antwortet die Psychologin und ihr wird selber erst in diesem Moment klar, wie wenig sie in der Zeit, in der sie bereits hier ist, erst über den Schwarzhaarigen erfahren hat.
Im Grunde ist sie bisher nicht schlauer als das, was Thor und diverse Bücher über die nordische Mythologie sie gelehrt haben. Fast schon jämmerlich, wenn man bedenkt, dass es ihr Job ist, Menschen zu verstehen und Dinge über sie herauszufinden, die sie dabei unterstützen, ihnen zu helfen. Loki hat offensichtlich ganze Arbeit geleistet, wenn es darum geht zu reden und gleichzeitig nichts zu sagen.
Das jedoch wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen ändern.
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- I'm here for you - (Loki FF)
FanfictionMaria Robertson, eine junge Psychologin aus New York, erhält eines Tages einen merkwürdigen Brief, in dem sie aufgefordert wird für die Avengers zu arbeiten. Trotz anfänglichen Zweifeln entschließt sie sich dazu das Angebot anzunehmen. Was diese Ent...