Maria verlässt den Stark Tower ohne jemandem mitgeteilt zu haben, was sie heute erreicht hat, da dies zugegebenermaßen auf nichts hinausläuft. Dennoch ist sie nicht niedergeschlagen oder unzufrieden, da sie sich sicher ist, mit ihren klaren Worten irgend etwas bei Loki ausgelöst zu haben, er dies nur noch zu verstecken versucht. Mit ein wenig Zeit um darüber nachzudenken, wird der Halbgott bestimmt einsehen, dass die Psychologin Recht hat und er wirklich mit ihr reden kann und dies auch sollte.
Die Erdbeerblonde will gerade ein Taxi heranwinken, welches sie zu ihrem eigentlichen Arbeitsplatz bringen soll, als ihr Handy in ihrer Tasche zu klingeln beginnt und sie es zwischen all dem anderen Krams, der sich darin befindet, herausfischt.
Auf dem Display sieht sie die Nummer ihres Vaters und geht, ohne sich Gedanken über den Grund seines Anrufs zu machen, ran.
"Hey Dad, was gibt's?"
"Hallo Liebes, wie geht es dir?", fragt ihr Vater auf der anderen Seite der Leitung.
"Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Aber gibt es einen konkreten Grund, warum du anrufst? Ich habe nämlich eigentlich gar keine Zeit, meine Patienten warten", antwortet Maria und bringt jetzt doch ein Taxi durch eine winkende Handbewegung am Straßenrand vor ihr zum stehen.
Aus ihren Handy ist das ihr nur als zu bekannte, fröhliche Lachen zu hören.
"Ach, meine Tochter. Immer auf dem Sprung und nie hat sie Zeit. Genieß das Leben Kind, solange du noch so jung bist und arbeite nicht die ganze Zeit."
"Dad, du hörst dich an wie Mum, wenn sie sich mal wieder beschwert, dass wir uns viel zu wenig sehen", jammert die Frau, als sie die Tür des quitschgelben Autos öffnet und auf die Rückbank rutscht.
"Das stimmt ja auch, wir sehen uns mit Glück zwei Mal im Jahr. Manchmal auch nur an Weihnachten", gibt der Mann zurück und klingt dabei ganz so, als ob er seiner Tochter mit voller Absicht ein schlechtes Gewissen machen wolle.
"Ich habe eben viel zu tun und das Leben in New York ist nicht gerade billig. Wenn ich weniger arbeiten würde, dann könnte ich mir meine Wohnung bald nicht mehr leißten", verteidigt sich Maria, bevor sie dem bereits wartenden Taxifahrer die gewünschte Adresse nennt.
"Ich dachte du wärst bei der Arbeit", ist von ihrem Vater zu hören, der alles verstanden zu haben scheint.
"Da bin ich gerade auf dem Weg hin. Aber gibt es jetzt einen Grund für den Anruf?", fragt die Psychologin erneut.
"Oh ja, stimmt. Ich wollte nur noch einmal unsere genauen Flugzeiten durchgeben, wenn du vielleicht die Zeit findest uns vom Flughafen abzuholen."
Von einer auf die andere Sekunde rutscht der jungen Frau ihr Herz in die Hose und hindert sie daran zu antworten. Den angekündigten Besuch ihrer Eltern hat sie durch den ganzen Stress und Trubel vollkommen vergessen und hätte sich zu Tode erschrocken, wenn sie ohne noch ein Mal anzurufen plötzlich vor ihrer Tür gestanden hätten.
"Du hast es vergessen oder?"
Sie kann das Grinsen in der Stimme ihres Vaters eindeutig heraushören, dennoch lässt es sie sich nicht besser fühlen.
"Tut mir leid, ich hab nur so viel Stress in letzter Zeit und-", sprudelt es aus Marias Mund, doch sie wird von dem Mann am anderen Ende der Leitung mitten im Satz unterbrochen.
"Hey, entspann dich. Das kann doch jedem mal passieren und ich habe ja extra noch einmal angerufen."
Die Worte ihres Vaters, der alles andere als wütend oder wirklich enttäuscht wirkt, beruhigen die Erdbeerblonde zwar etwas, dennoch fühlt sie sich schrecklich, eine so wichtige Sache einfach vergessen zu haben. Sie sieht ihre Eltern und auch den Rest ihrer Familie sowieso schon viel zu selten und kann sich dann nicht einmal im Gedächnis behalten, wann sie kommen wollen.
Dennoch weiß Maria sehr genau, dass es jetzt keinen Sinn machen würde, mit ihrem Vater zu diskutieren und auf seine Enttäuschung zu bestehen, weshalb sie das Thema wohl oder übel einfach abhaken muss. Sie würde schon noch eine Möglichkeit finden sich zu entschuldigen.
"In Ordnung, trotzdem tut es mir leid. Wann kommt ihr denn?", fragt sie deshalb um zum eigentlichen Punkt zu kommen.
"Wir fliegen am Mittwoch und werden um 15:30 Uhr landen. Wenn sich noch etwas ändern sollte, dann sage ich dir natürlich schnellstmöglich Bescheid", verkündet die Stimme durch den Hörer.
"Alles klar, ich denke da kann ich euch sogar abholen. Zur Not nehme ich mir den Nachmittag frei", sagt die Frau und trägt sich den Termine umgehend in ihren Kalender ein, um ihn ja nicht noch einmal zu vergessen.
"Hast du nicht vor zwei Minuten noch gesagt, dass du so viel zu tun hast und arbeiten musst?", fragt dann ihre Vater.
"Einen halben Tag wird das schon gehen. Sehe es als Entschuldigung dafür, dass ich euch vergessen habe", gibt die Psychologin nur schulterzuckend zurück.
Wieder ist das leichte Lachen auf der anderen Seite der Leitung zu hören.
"Na gut, wenn du meinst. Dann will ich dich jetzt aber nicht von der Arbeit abhalten, bis Mittwoch."
"Bis Mittwoch, hab dich lieb Dad."
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- I'm here for you - (Loki FF)
FanfictionMaria Robertson, eine junge Psychologin aus New York, erhält eines Tages einen merkwürdigen Brief, in dem sie aufgefordert wird für die Avengers zu arbeiten. Trotz anfänglichen Zweifeln entschließt sie sich dazu das Angebot anzunehmen. Was diese Ent...