Die Arme fest um ihren Oberkörper geschlungen, steht Maria vor dem Stark-Tower und blickt die hohe Fassade empor bis in den Nachthimmel, an dem durch die hellen Lichter des Stadt so gut wie kein Stern zu sehen ist.
Sie weiß nicht genau warum sie ihr Unterbewusstsein hierher geführt hat, aber als die Frau irgendwann zu erschöpft war um weiter zu laufen, hat sie sich genau hier wiedergefunden.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass hier so gut wie die einzigen Personen sind, die Maria noch kennt und mit denen sie nicht aufgrund irgendwelcher Dinge im Streit liegt.
Als eine weitere kühle Windböhe durch die Straßen fegt, bildet sich eine Gänsehaut auf dem Körper der Frau und sie schlingt ihre Arme noch ein wenig fester um ihren Oberkörper. Auf ihrer überstürzen Flucht aus ihrer eigenen Wohnung hat sie dummerweise vergessen eine Jacke mitzunehmen und hat sich gerade einmal die Zeit genommen sich Schuhe anzuziehen und ihr Handy von der Kommode zu fischen.
Jetzt steht die Psychologin schon seit Minuten an genau dieser Stelle und überlegt fieberhaft was sie tun soll.
Zurück zu ihren Eltern zu gehen will sie nicht. Zumindest nicht so schnell und bevor sich alle Gemüter wieder beruhigt haben.
Zu Kim kann sie auch nicht gehen, da diese sie vermutlich nicht einmal in ihre Wohnung lassen würde ohne erneut auf sie loszugehen, und damit gehen Maria langsam schon die Optionen aus.
Die Einzige, die noch bleibt und der Erdbeerblonden mit Abstand am besten gefällt, liegt in Form einer abgeschlossenen und vermutlich mit unzähligen aktiven Sicherheitssystemen austegestatteten Tür des Stark-Towers.
Die Frau würde es definitiv nicht schaffen dort einzubrechen, ohne dass in weniger als 10 Minuten das halbe NYPD vor ihr stehen würde, und hat eigentlich auch nicht vor gleich eine Straftat zu begehen nur weil sie ihre eigene Wohnung nicht mehr betreten will.
Für einen kurzen Moment hat sie überlegt Stark persönlich anzurufen, da er der einzige ist, dessen Nummer sie in ihrem Handy gespeichert hat. Doch wer weiß, ob der Milliardär überhaupt zuhause ist, geschweige denn, was er sagen würde, wenn Maria plötzlich vor seiner Tür stehen und um Obdach bitten würde.
Wahrscheinlich würde er sie nur auslachen, ihr sagen sie solle nach Hause gehen und auflegen.Dann kommt der Psychologin plötzlich eine Idee, von der sie zwar nicht vollkommen überzeugt ist, die aber zugegebenermaßen ihre einzige und somit beste Möglichkeit darstellt doch noch irgendwie in das vor ihr liegende Gebäude zu kommen.
Die Frau geht bis vor die Tür und sieht dann hoch zu einer der Sicherheitskameras.
"Hallo? Jarvis? Irgendjemand?" fragt sie dann ins Nichts und winkt in die Kamera.
Jeder, der sie gerade sieht, muss sich auch fragen, aus welches Psychatrie sie gerade entflohen ist, doch Maria versucht so schnell wie möglich diesen peinlichen Gedanken zu verdrängen.
"Guten Abend Ms. Robertson, was machen Sie denn zu so später Stunde noch hier", meldet sich dann nach ein paar endlos langen Sekunden tatsächlich die Stimme von Tony Stark KI aus einem Lautsprecher in der Tür.
Die Erdbeerblonde atmet erleichtert aus und ein kleines Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, da sie wirklich nicht damit gerechnet hat mit diesem spontanen Einfall Erfolg zu haben.
"Oh Gott sei Dank. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gerade freue deine Stimme zu hören", lächelt sie.
"Ich fühle mich geschmeichelt. Aber Sie kommen um diese Zeit doch mit Sicherheit nicht um mir einen Besuch abzustatten und an verschlossener Tür zu plaudern oder?", will Jarvis dann wissen, "Gibt es ein Problem?"
"Du sagst es. Wobei Problem vielleicht sogar noch ein bisschen harmlos ausgedrückt ist", nickt die Frau daraufhin.
"Und wie genau stellen Sie sich vor, dass ich Ihnen dabei behilflich sein kann?", fragt die KI dann, woraufhin Maria zu zögern beginnt.
Sie hat bisher nur theoretisch darüber nachgedacht was sie vorhat, sich aber noch keine Gedanken darüber, wie sie es Jarvis oder Stark beibringen will.
"Ähm... Also... Es ist so, dass ich... ähm, ich habe da so ein kleines Problem, das eigentlich gar nicht so klein ist, aber das ist auch gar nicht relevant, sondern ich wollte nur fragen, ob ich vielleicht reinkommen darf weil ich nicht weiß wohin und die Nacht nur ungern hier draußen verbringen will", sprudelt es dann nur so aus der Psychologin heraus und sie ist sich nicht einmal sicher, ob Jarvis bei dieser Geschwindigkeit überhaupt noch mithalten kann.
Auf jeden Fall ist es daraufhin erst einmal ein paar Sekunden still, was der Frau ein ungutes Gefühl verleiht.
"So leid es mit tut aber ich fürchte das geht nicht. Mr. Stark ist momentan außer Haus und ich kann ihn nicht erreichen", verkündet die mechanische Stimme aus dem Lautsprecher dann schließlich.
"Ach komm schon, ich bitte dich. Ich weiß wirklich nicht wohin und Mr. Stark würde doch mit Sicherheit nicht wollen, dass ich die ganze Nacht ihr auf der Straße verbringen muss", versucht Maria Jarvis zu überreden, da sie sonst wirklich langsam nicht mehr weiter wüsste.
"Wie schon gesagt, ich kann ihn leider nicht erreichen und ohne Mr. Starks Erlaubnis darf ich zu dieser Zeit absolut niemanden in den Tower lassen", entschuldigt sich die KI.
"Aber ich bin doch keine Fremde. Du kennst mich, die Avengers kennen mich. Außerdem wurde mir am Anfang gesagt, dass es auch die Möglichkeit gäbe hier zu übernachten", beharrt die Psychologin und sieht mit flehemdem Blick in die Kamera, ganz so als würde das irgendetwas ändern.
Wieder herrscht für eine bedrückend lange Zeit Stille, bis sich Jarvis wieder zu Wort meldet.
"Also gut, ich denke in dieser speziellen Situation lässt sich eine Außnahme machen. Aber ich werde Mr. Stark schnellstmöglichst über Ihren Aufenthalt informieren", gibt sich die KI dann geschlagen und wieder breitet sich ein Lächeln auf Marias Lippen aus.
"Danke und tu, was auch immer du für richtig hälst."
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- I'm here for you - (Loki FF)
FanfictionMaria Robertson, eine junge Psychologin aus New York, erhält eines Tages einen merkwürdigen Brief, in dem sie aufgefordert wird für die Avengers zu arbeiten. Trotz anfänglichen Zweifeln entschließt sie sich dazu das Angebot anzunehmen. Was diese Ent...