Dank der ziemlich genauen Beschreibung findet Maria den Zellentrackt schnell. Kurz bevor sie vor seine Zelle und somit in Lokis Blickfeld tritt, atmet die junge Frau noch einmal tief durch und macht dann die letzten Schritte.
Der Schwarzhaarige sitzt auf seinem Bett und scheint sie zu ignorieren, da er einfach weiter an die weiße Wand starrt.
"Hallo Loki", begrüßt die Psychologin ihn und setzt sich auf den Stuhl, der vor der Zelle steht.
Jedoch antwortet Loki nicht und macht sich nicht einmal die Mühe Maria anzusehen. Die Rot-Blonde seufzt.
"Wenn du mich ignorierst, kann ich dir nicht helfen", versucht sie direkt zum Punkt zu kommen.
"Wer sagt denn, dass ich Hilfe will?", antwortet der Halbgott monoton immer noch an die Wand starrend. Aber immerhin, eine Reaktion.
"Niemand. Aber es würde die ganze Sache für uns und vorallem für dich deutlich erleichtern, wenn du einfach mitmachst", erklärt die Frau.
"Das ist doch nur eine Lüge um mich zum Reden zu bewegen", stellt Loki fest und hat zu Marias Leidwesen sogar ziemlich Recht damit. Denn auch eine unfassende Aussage würde keinerlei Schuld von den Schultern des jungen Gottes nehmen.
Also muss sich die Psychologin etwas anderes ausdenken.
"Ich frage dich das jetzt noch ein weiteres Mal: Warum hast du New York angegriffen?", versucht sie es jetzt mit einer direkten Herangehensweise.
"Darauf habe ich gestern bereits eine Antwort gegeben, wenn ich mich recht entsinne", erwiedert Loki schlicht.
"Ich weiß. Aber "Erweiterungen des Herrschaftsbereiches" ist mir ein bischen ungenau. Außerdem ist das doch kein richtiger Grund. Dir kann ja schlecht einfach langweilig gewesen sein", rechtfertigt Maria ihr erneutes Nachfragen.
"Warum nicht?", hinterfragt der Halbgott jedoch wieder.
"Niemand greift aus Langeweile einfach so eine Großstadt an und versucht sie zu unterwerfen", antworte die Psychologin trocken.
"Ach nein? Und wie nennt ihr Menschen dann euer stumpfsinniges Bekriegen auf dieser Welt?", fragt Loki nach.
Am liebsten würde die Rot-Blonde laut aufgestöhnen. Dieser Mann muss auch jede Frage noch viel komplizierter machen. Jetzt muss sie sich etwas Gutes einfallen lassen um nicht gegen ihn zu verlieren und wieder ganz von vorne anfangen zu müssen.
"Mag sein. Aber so weit ich weiß, ist Asgard eine friedliche Welt, die keineswegs den Krieg sucht", kontert Maria dann. Jetzt sieht Loki sie das erst mal an.
"Daher habe ja auch ich angegriffen und nicht dieses friedenssüchtige Asgard. Zudem, hat dir mein Bruder schon von seiner jugendlichen Dummheit und seinem Drang nach einem Kampf erzählt?", gibt der Schwarzhaarige zurück. In seiner Stimme liegt ein derart gelangweiler und gleichgültiger Ton, dass er seine Gesprächspartnerin damit beinahe zum durchdrehen bring.
"Hat ja aber nicht so sonderlich gut funktioniert", erwiedert die Psychologin jetzt genauso gleichgültig.
Daraufhin bekommt sie von dem jungen Gott keine Antwort und beschließt daher noch eins draufzusetzen.
"Hast du etwa nicht gründlich genug geplant? War dein Angriff eine spontane, von Emotionen getriebene, Tat?"
Loki steht energisch auf und kommt ein paar Schritte an die Trennwand heran.
"Mir wurde eine starke Armee versprochen und nicht diese Versager!", zischt er und versucht sich so zu rechtfertigen.
"Also wurdest du hintergangen und getäuscht?", fragt Maria scheinbar scheinheilig nach. Jetzt ist sie sich sicher, welche Hebel sie bei dem Schwarzhaarige bedienen muss um an Antworten kommen.
Mit ihrem letzten Satz scheint sie jedoch das Maß zu überspannen denn der Halbgott tritt blitzschnell an die Laiserwand heran und funkelt die Frau aus seinen grünen Augen zornig an.
Von dieser Reaktion überrascht rutscht die Psychologin etwas auf ihrem Stuhl zurück.
"Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden!" schreit er dann und schlägt mit seiner vor Wut zur Faust geballten Hand gegen die Wand. Augenblicklich geht ein lautes Zischen von ihr aus und von Loki ist ein schmerzerfüllter Schrei zu hören. Maria schreckt auf und stolpert mehrere Schritte zurück. Mit vor Schreck viel zu schneller Atmung steht sie mitten in Gang und starrt abwechselnd zwischen der Wand und dem Halbgott hin und her, der sich seinen verletzten Arm angewinkelt vor der Brust hält und so etwas selbst nicht erwartet zu haben scheint. Noch bevor die Frau etwas unternehmen kann wird die Tür des Zellentrackt aufgerissen und Thor stürzt gefolgt von Mr. Stark herein.
"Der Alarm ist angegangen. Alles in Ordnung?", fragt der Donnergott besorgt.
Mr. Stark kommt auf Maria zu und stützt sie etwas, da er anscheinend Angst hat, sie könnte ihr Bewusstsein verlieren.
"Geht es Ihnen gut?", fragt auch er noch einmal in einem sanften Ton nach, den man gar nicht von ihm erwartet.
"J-Ja. M-Mir geht es..... g-gut", stottert die Psychologin bei dem Versuch einen geraden Satz herauszubringen.
"Kommen Sie. Ich bringe Sie erst mal hier raus damit Sie sich wieder etwas beruhigen können", beschließt der Milliardär und begleitet Maria nach draußen. Thor bleibt mit seinem Bruder alleine zurück.Mr. Stark bring die aufgewühlt Frau auf die große Couch auf der sie auch gestern schon saßen. Danach holt er ihr noch ein Glas Wasser und setzt sich zu ihn.
Dankend nimmt Maria das Glas an und trinkt einen großen Schluck daraus.
"So, jetzt erzählen Sie mir doch mal was passiert ist", fordert der Braunhaarige sie dann auf.
Die Psychologin atmet einmal tief durch und beginnt dann zu erklähren.
"Also ich bin ganz normal zu Loki gegangen. Da er mich aber ignoriert hat habe ich es mit einer etwas aggressiverenn Herangehensweise versucht und konkretere Fragen gestellt. Daraufhin ist er dann zwar leicht aggressiv geworden, hat aber angefangen zu erzählen. Das habe ich aus genutzt und weiter gemacht. Dann ist er aber plötzlich richtig wütend geworden und hat gegen die Laiserwand geschlgen", berichtet Maria und ungreift das Glas in ihren Händen etwas fester.
Stark neben ihr atmet laut aus. Dann spührt Maria eine Hand auf ihrer Schulter und sieht zu dem Milliardär auf.
"Zum Glück ist ja nichts passiert. Aber jetzt wissen Sie wenigstens, wie weit sie bei Loki gehen dürfen", beruhigt der Braunhaarige die Frau mit sanfter Stimme und ohne jeglichen Sarkasmus darin. Der Mann, der in der Öffentlichkeit stehts locker und lustig wirkt, hat also auch seine ruhigen und einfühlsamen Seiten.
"Haben Sie denn etwas herausgefunden, was uns weiterhelfen könnte?", hakte Stark dann nach.
"Naja, leider nicht wirklich viel. So weit bin ich nicht mehr gekommen", gibt die Rot-Blonde etwas niedergeschlagen zu bedenken, fügt dann aber, um nicht ganz und gar nutzlos zu wirken, noch hinzu, "Aber Loki scheint sehr sensibel zu reagieren, wenn es um Asgard oder generell seine Vergangenheit geht. Das muss ein ziemlich wunder Punkt bei ihm sein."
"Ja, Thor hat erwähnt, dass seine Jugend nicht gerade rosig verlaufen ist", stimmt der Milliardär ihr zu.
Dann schweigen die Beiden eine Weile. Niemals scheint wirklich zu wissen, was er sagen soll.
"Ich glaube Sie sollten jetzt nach Hause gehen. Für heute war das für Loki und Sie genug denke ich", bricht Stark schließlich die Stille und erhebt sich wieder von der Couch.
"Das ist wohl das beste, ja", stimmt auch die Psychologin zu und steht ebenfalls auf.
"Also dann, bis Morgen", verabschiedet jene sich und dreht sich um, um in Richtung Fahrstuhl zu gehen.
"Bis Morgen Ms. Robertson", ruft ihr der Milliardär hinterher.
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- I'm here for you - (Loki FF)
FanfictionMaria Robertson, eine junge Psychologin aus New York, erhält eines Tages einen merkwürdigen Brief, in dem sie aufgefordert wird für die Avengers zu arbeiten. Trotz anfänglichen Zweifeln entschließt sie sich dazu das Angebot anzunehmen. Was diese Ent...