Kapitel 48

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Auf das Drängen ihrer Eltern hin, ist Maria direkt direkt wieder in den Stark-Tower zurück gefahren, nachdem die drei sich ausgesprochen und sie in ihrer Wohnung eilig die wichtigsten Dinge zusammengepackt hatte.
Eigentlich würde die Frau am liebsten noch etwas mehr Zeit mit ihnen Verbringen, da ihr Vater ihr mitgeteilt hat, dass ihr Flug bereits am späten Abend gehen wird, da sie laut ihm ungestört ihrer Arbeit nachgehen soll, die im Moment eindeutig Vorrang habe. Und er hat recht, in letzter Zeit hat die Psychologin viel zu oft zugelassen, dass ihre Arbeit von privaten Dingen gestört wurde.
Sie fragt sich schon die ganze Zeit, woher der plötzliche Sinneswandel ihrer Eltern, sie doch wieder zu unterstützen und sogar dazu zu drängen schnellstmöglichst wieder zu Loki zu gehen, gekommen ist.
Denn auch wenn sie sich ausgesprochen und wieder vertragen haben, hätte die Erdbeerblonde niemals damit gerechnet, dass sie im Endeffekt doch so positiv auf die ganze Sache reagieren. Sie hatte zumindest damit gerechnet, dass vorallem ihre Mutter weiterhin versuchen würde sie vom Stark-Tower fernzuhalten, da sie ganze einfach Angst hat, es könne etwas passieren.
Anscheinend haben ihre überstürzte Flucht und ihr darauffolgendes Verschwinden dazu geführt, dass die beiden noch einmal genau darüber nachgedacht haben und dadurch zu dem Schluss gekommen sein müssen, deutlich überregagiert zu haben.
Da sie heute schon das zweite Mal auftaucht, ist Stark, mit dem sie in einem Gang fast zusammenstößt, sichtlich verwundet sie zu sehen, doch scheint auch kein sonderliches Problem damit zu haben, da auch ihm eine baldige Klärung der Lage am Herzen zu liegen scheint.
"Bist du jetzt schon hier eingezogen? Es vergehen ja kaum noch mehr als ein paar Stunden, in denen ich eine Pause von dir und deine vielen nervigen Fragen bekomme", wird Maria von Loki kurz darauf begrüßt, sobald sie vor die Zelle und in sein Sichtfeld tritt.
"Ha ha, sehr lustig", entgegnet die Psychologin mit einem ironischen Lachen, als sie in die Zelle tritt und sich auf den dort stehenden Stuhl fallen lässt.
Der Schwarzhaarige blickt ihr mit einem schelmischen Grinsen entgegen.
"Vielleicht sollte ich aber wirklich hier einziehen. Dann kann ich den ganzen Tag mit nichts anderem verbringen, als mit dir zusammen in dieser tristen Zelle zu hocken", fügt die Frau dann hoch hinzu und ist dieses Mal diejenige mit dem verschmietzten Grinsen, während ihrem Gegenüber eben jenes augenblicklich aus dem Gesicht weicht und er eine überdramatisch geschockte Miene an den Tag legt.
"Jetzt übertreibst du aber. Ich weiß ganz genau, dass du lügst, wenn du sagst, ich würde dich nerven. Das Thema hatten wir erst", beginnt die Frau dann wieder und kramt dabei in der Tasche herum, die sie zuvor neben ihrem Stuhl abgestellt hat.
"Gegen die triste Zelle kann ich aber Abhilfe schaffen. Tada!", sie zieht zwei der Bücher hervor, die sie am gestrigen Tag in dem kleinen Laden gefunden hat.
Sofort hellt sich Lokis Miene wieder auf und ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen, als er die Bücher beinahe schon andächtig entgegennimmt und über den weichen Samt und das Leder streicht, das den Buchrücken säumt.
"Danke", haucht er, ohne den Blick zu heben und wirkt auf die Erdbeerblonde fast schon so, als hätte sie ihm das beste Geschenk in seinem ganzen Leben gemacht.
Doch vermutlich liegt es einfach nur daran, dass er sich in den letzten Wochen in dieser Zelle unheimlich gelangweilt haben muss und deshalb eine Ablenkung, egal wie klein sie auch ist, ein kostbares Geschenk sein kann.
"Dann hast du jetzt wenigstens was zu tun, wenn ich mal nicht hier bin", sagt Maria, doch ist sich sicher, dass ihr ihr Gegenüber nur noch mit halben Ohr zuhört, da er bereits begonnen hat in dem obstersten Buch zu blättern.
Einen Moment sieht sie ihm einfach nur dabei zu und erfreut sich im Stillen an dem Anblick des jungen Gottes, dem sie in dieser Situation wahrscheinlich mit wenig anderem eine größere Freute hätte machen können. Er zeigt es zwar nicht so, wie es die meißten Menschen tun würden, doch die Psychologin kennt ihn mittlerweile gut genug, um zu erkennen, wie viel ihm diese kleine Aufmerksamkeit bedeutet.
"Ich will dich ja nur ungern gleich wieder von deinen Büchern trennen, doch deswegen bin ich eigentlich gar nicht primär hierher gekommen. Es gib noch einige ungeklärte Fragen, die ich dir stellen muss", durchbricht die Frau dann schließlich doch wieder die Stille und die Finger des Schwarzhaarigen bleiben abrupt mitten auf einer der Seiten stehen.
"Ich weiß, dass du nicht darüber reden willst aber es muss sein. Ich brauche diese Information um meinen Job hier beenden und der Welt endlich die Wahrheit sagen zu können", fährt Maria mit sanfter Stimme fort und wirft Loki einen ermutigend Blick zu, den dieser jedoch gar nicht sehen kann, da er seinen Kopf noch immer starr auf die Seiten in dem Buch gerichtet hat, das auf seinem Schoß ruht.
Gerade als die Frau einen weiteren Versuch starten will, ihn zu überzeugen endlich mit der ganzen Geschichte herauszurücken, kommt er ihr zuvor und beginnt zu sprechen.
"Ich weiß, dass du meine wahren Beweggründe erfahren willst. Sie alle wollen das. Ich weiß, dass es, so viel wie du schon für mich getan hast, nur fair wäre, wenn ich dir im Gegenzug all das erzähle, was du wissen willst", er hält kurz inne und atmet tief durch, da ihm das, was er als nächstes zu sagen hat, alles andere als leicht über die Lippen zu gehen scheint," Aber ich kann es dir nicht sagen. Ich kann es einfach nicht."
Die Frau braucht einen Moment um zu verarbeiten, was sie da gerade gehört hat und noch mindestens einmal genauso lange um es zu verstehen.
Dennoch will sie, egal wie sehr der Schwarzhaarige es sich auch wünschte, nicht so leicht aufgeben.
Was sollte sie den Avengers sagen?
Oh tschudigung, ich hab keine Informationen, weil Loki es mir nicht sagen wollte?
Das kann sie nach all den Chancen, die sie schon bekommen hat nicht auch noch sagen.
"Kommt schon, wie schlimm kann es denn schon sein? Doch eigentlich nur besser für dich, schließlich bin ich überzeugt, dass du New York nicht einfach so angegriffen hast", versucht Maria es dann erneut ihren Gegenüber davon zu überzeugen, endlich mit der Wahrheit herauszurücken.
"Nein, ich kann es nicht. Ich hab Angst vor dem, was dann mit mir passiert", entgegnet der Schwarzhaarige mit immer leiser werdender Stimme, sodass ihn die Psychologin am Ende kaum noch verstehen kann.
"Wovor hast du Angst Loki? Ich bin Psychologin, du kannst mit mir über alles sprechen. Wir werden schon eine Lösung finden", beschwichtigt sie ihn, doch schafft es einfach nicht aus seinen Worten schlau zu werden.
"Für so etwas kannst du keine Lösung finden", murmelt dieser und knetet nervös seine Hände ineinander. Ein Verhalten, was sie bei ihm so gut wie nie beobachten kann, was bedeutet, dass das, was er ihr zu sagen hat tatsächlich eine ziemliche Belastung für ihn sein muss.
"Hey, wir kriegen das schon hin. Du muss mir nur-", beginnt die Frau erneut, doch wird von Loki unterbrochen, der wie aus dem Nichts doch den Kopf hebt und ihr mitten im Satz ins Wort fällt.
"Du kannst mir nicht helfen, ok?! Denn das alles ist viel Schlimmer als das, was du bereits weißt! Also tu nicht so, als würdest du mich verstehen!", brüllt er in so wütendem Ton, dass die Erdbeerblonde von seiner plötzlichen Reaktion vor Schreck zusammenzucken und ein Stück auf ihrem Stuhl zurückrutscht.
Als sie jedoch in das Gesicht ihres Gegenübers blickt, in dem sich so viel mehr Emotionen widerspiegeln als nur Wut, stockt ihr der Alten und sie ist einen Moment wie versteinert.
In Lokis Augen glänzen Tränen und seine Gesichtszüge sind angespannt und verzweifelt.
"Hey tut mir leid, ich wollte nicht-", beginnt sie dann, doch bricht sofort ab, als sie die Träne sieht, die sich löst und langsam über seine Wange rollt.
Relexartig lehnt sie sich wieder auf ihrem Stuhl nach vorne und nimmt die freie Hand des Schwarzhaarigen, die noch immer auf der Buchseiten ruht.
"Loki, was ist los?", will sie wissen, doch bekommt auf ihre Frage statt einer Antwort nur einen Gesichtsausdruck zu sehen, der jedoch schon mehr als tausend Worte sagt.
"Hör zu, ich weiß, dass es dir nicht gut geht mit dem, was auch immer du mir da verheimlichst und ich will mir auch gar nicht vorstellen, wie du dich fühlen muss, da es wirklich schlimmer als schlimm sein muss, wenn du, um dieses Geheimnis zu wahren, einen lebenslangen Aufenthalt in Asgard Kerker in Kauf nimmst. Doch vertrau mir, wenn ich dir sage, dass Reden hilft. Es wird dir gut tun, wenn du mir alles erzählst und deine Sorgen mit jemandem teilen kannst", redet Maria dann beruhigend auf den jungen Gott ein, der daraufhin nach kurzem Überlegen jedoch nur den Kopf schüttelt.
"Du verstehst es nicht. Ich kann nicht. Jede Strafe auf dieser Welt ist besser als das, was mich erwartet, wenn er herausfindet, was ich getan habe."
Seine Stimme klingt so verzweifelt und verängstigt zugleich, dass es der Frau fast das Herz bricht ihn so erleben zu müssen und anscheinend nichts dagegen tun zu können.
Auf der einen Seite will sie Loki nicht zwingen etwas zu erzählen, was ihm offensichtlich so viel Angst bereitet, doch auf der anderen Seite gibt es keinen anderen Weg als diesen, um an die benötigten Informationen zu kommen. Außerdem wird diese Sache ihn für immer verfolgen, wenn er jetzt mit niemandem darüber spricht, dass weiß sie sicher.
"Wer ist er Loki? Ich bitte dich, sprich mit mir. Was hat er getan, um dir so eine Angst einzujagen?", fragt die Psychologin mit flehender Stimme.
"Unvorstellbares. Und es wird sich wiederholen, wenn ich nicht jedes kleinste Detail für mich behalten werde", sagt der Schwarzhaarige in jetzt fast schon trockenem Ton.
"Dann zeig es mir! So, wie du es schon einmal getan hast!", versucht es Maria mit der letzten Idee, die ihr noch einfällt.
"Das ist es ja, du verstehst es einfach nicht! Auch wenn ich es dir zeige, wird sich alles wiederholen, das ist die einzige Sicherheit, die er mir gegeben hat!", knurrt der Mann.
"Außerdem kann ich dir diese Bilder nicht antun", fügt er dann noch deutlich leiser hinzu.

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Hey!
Dieses Kapitel hat doch länger auf sich warten lassen, als ursprünglich geplant, da ich in dieser Woche ziemlich viel Stress hatte und wenig  Zeit, um zu schreiben.
Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt!

- I'm here for you - (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt