Kapitel 11

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Hey, ich bin auch endlich wieder da! Tut mir leid, dass jetzt knapp 2 Wochen kein Kapitel kam aber ich habe irgendwie gar keine Motivation gehabt zu schreiben und war ständig unzufrieden mit mir.
Ich versuche aber im Anschluss gleich das nächste Kapitel fertig zu schreiben und auch noch hochzuladen.
Jetzt aber viel Spaß beim Lesen :)

"Ich kann verstehen, wie du dich fühlen musst. Es scheint ziemlich anspruchsvoll meinen Bruder zum  Reden zu bekommen. Er war schon immer der Verschlossenere von uns beiden", meint Thor mitfühlend.
"Kannst du mir vielleicht etwas über Lokis Vergangenheit erzählen? In den Büchern über euch steht nichts, was ich nicht schon weiß und er selbst will mir auch nichts sagen", fragt Maria nach, die durch die Ankunft des Donnergottes wieder neue Hoffnung geschöpft hat.
Vielleicht würde er ihr etwas erzählen können, dass sie wirklich weiterbringt und ihr hilft das Verhalten des jungen Gottes in der Zelle zu verstehen.
"Natürlich. Wenn es weiterhilft sehr gerne", antwortet der Blonde freundlich und beginnt dann zu erzählen.
"Als Kinder waren Loki und ich unzertrennlich. Wir haben gemeinsam gegessen, gemeinsam gespielt und gemeinsam gekämpft. Schon damals bestrebte ich, eines Tages den Thron meines Vaters zu besteigen. Als wir älter wurden, blühte ich auf und sprüht voller Energie wohingegen mein Bruder sich lieber zurückzog und entweder laß oder mit Frigga, unserer Mutter, seine Fähigkeiten trainierte. Während er oft in seinen Gemächern aufzufinden war, setzte ich alles daran mich beim Volk beliebt zu machen. Irgendwann wurde dann klar, dass ich der nächstes Herrscher über Asgard werden sollte und ich eiferte meiner Krönung Tag für Tag entgegen. Doch als der Zeitpunkt dann gekommen war, brachen Eisriesen, dunkle Kreaturen aus Jothunheim, eine der neun Welten, in die Schatzkammer ein und wollten ein Relikt stehlen, welches Odin ihnen vor vielen Jahren genommen hatte, als er sie im Kampf besiegte. Dieser Versuch scheiterte zwar, jedoch konnte meine Krönung nicht durchgeführt werden. Von Zorn und Rachegelüsten geblendet beschloss ich mit meinen Freunden und Loki einen Gegenschlag zu starten um Asgards Stärke unter Beweis zu stellen. Ohne die Erlaubnis meines Vaters begaben wir uns nach Jothunheim. Hätte Odin uns nicht gerettet wären wir vermutlich heute nicht mehr am Leben. Durch meine Dummheit habe ich den langanhaltenden Frieden zwischen Eisriesen und Asen stark gefährdet und wurde deshalb zur Strafe nach Midgard verbannt. Du hast bestimmt von diesen Ereignissen gehört."
Ich nicke als Zustimmung und höre dann weiter gespannt Thors Erzählungen zu.
"Jetzt wird es für dich vermutlich spannend. Während meiner Abwesenheit fiel mein Vater in den Odinschlaf, da er eine Auseinandersetzung mit Loki hatte. Dieser Schlaf ist sehr tief und es bedarf viel Kraft wieder daraus zu erwachen. Da ich auf der Erde verweilen musste wurde Loki nun der rechtmäßige König von Asgard."
"Aber wenn er König war, warum erzählt er dann nichts davon? Mir erscheint es so, als ob dein Bruder auf solche Dinge bestimmt sehr stolz sein würde", unterbricht Maria verwirrt.
Einen Moment schweigt der Donnergott und fährt dann mit deutlich ruhigerer und leiserer Stimme fort.
"Nun, ich muss wahrscheinlich noch ein wenig mehr ins Detail gehen. Eigentlich ist Loki nämlich gar nicht mein richtiger Bruder. Odin verschwieg uns die Wahrheit jedoch bis vor kurzem."
Jetzt wird Maria erst richtig hellhörig. Loki ist nichts Thors Bruder? Also sind die Dinge, die in einem der Bücher standen also wirklich wahr.
"Ich erzählte ja bereits von den Eisriesen", erklärt der Blonde dann weiter, "Nun, Loki ist einer von ihnen. Laufeys Sohn und somit der rechtmäßige Herrscher Jothunheims."
Die Psychologin muss schlucken und braucht einen Moment um das Gehörte zu verdauen. Langsam aber sicher legt sich über ihre bisherige Sicht über Loki ein Schleier aus Mitleid. Es muss schrecklich sein zu erfahren, dass man sein Leben lang angelogen wurde und eigentlich gar nicht richtig zur Familie gehört.
"Wie ging es dann weiter? Was ist passiert? Loki war doch König und selbst wenn er nicht hätte über Asgard herrschen können, dann stünde ihm doch noch der Thron Jothunheims zu oder nicht?", fragt Maria dann weiter und spricht einfach alles aus, was ihr im Kopf herumschwirrt, was im Moment zugegebenermaßen ziemlich viel auf einmal ist.
"Dazu komme ich jetzt. Odin hat uns immerzu erzählt, dass die Eisriesen böse Wesen und gefährliche Monster sind. Damals haben wir uns darüber keine Sorgen gemacht aber als Loki von seiner wahren Herkunft erfuhr fühlte er sich ebenfalls wie eines dieser schrecklichen Wesen."
Wieder ist Maria sprachlos. Langsam aber sicher setze sich in ihrem Kopf ein ganz neues Bild von dem schwarzhaarigen Halbgott in der Zelle zusammen. Vielleicht ist er doch gar nicht so böse wie er es vermuten lässt und versucht mit dieser Fassade nur sein gebrochenes Inneres zu verbergen. Wenn dem so ist, dann macht er seinem Namen, der Gott der Lügen, auf jeden Fall alle Ehre.
"Ich muss nun aber gewiss noch das Ende der Geschichte erzählen", reißt Thors Stimme die junge Frau wieder aus ihren Gedanken,"Ich weiß nicht warum er dies tat aber Loki kam zu mir auf die Erde und sagte mir, dass unser Vater tot sei und er nun der König Asgards ist. Danach schickte er noch den Destroyer, den eigentlichen Wächter der königlichen Schatzkammer, nach Midgard um mich zu töten. Ich vermute mit dieser Tat entlud er all den Zorn auf mich, der sich über die Jahre in ihm angestaut hatte. Zum Glück wurde ich wieder meines Hammers würdig und konnte den Destroyer besiegen. Daraufhin reiste ich zurück nach Asgard um Loki aufzuhalten. Ich kam gerade noch rechtzeitig, da er versuchte Jothunheim zu zerstören um alle Eisriesen zu vernichten."
Diese paar Sätze schafften es Marias neues Bild von Loki in Sekunden wieder einzureißen und dem alten Platz zu machen. Wie wütend muss man denn bitte sein um seinen eigenen Bruder umbringen zu wollen?! Thor hat ihm doch nie etwas getan!
"Zudem erwachte Odin wieder aus seinem Schlaf. Loki versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es notwendig sei, alle Eisriesen zu vernichten doch Vater war, genauso wie ich, dagegen", einen Moment schweigt Thor wieder. Was es auch ist, das als nächstes kommt, scheint anscheinend sehr schwer auszusprechen zu sein und lässt mich nichts gutes befürchten.
"Von all der Trauer und Enttäuschung übermannt stürzte sich Loki dann schließlich in den Abgrund. Wir alle dachten er sei tot."
Nachdem der Donnergott geendet hat ist es lange still. Beide Anwesenden scheinen erst einmal ihre Gedanken ordnen zu müssen und Maria ist hin und her gerissen, was sie von Loki halten soll.
Auf der einen Seite tut er ihr leid, da er Thors Erzählungen zufolge ziemlich schwere Zeiten durchlebt hat. Auf der andere Seite aber, hat er versucht seinen Bruder zu töten, eine ganze Welt zu zerstören und die Weltherrschaft an sich zu reißen, wobei er Zivilopfer auch nicht scheute.
Da muss noch mehr sein, von dem ihr Thor auch nichts erzählen kann, da er es vermutlich selbster nicht weiß. Denn wie kann ein, anscheinend so zurückhaltender und im Herzen guter Mann zu so etwas fähig sein?
"Wow ok. Ich glaube ich muss das alles erst einmal verarbeiten. Danke, dass du mir alles erzählt hast, das hilft mir wirklich sehr weiter", bedankt sich die Frau schließlich bei ihren Gegenüber, der ihr daraufhin ein freundliches Lächeln schenkt.
"Ich werde jetzt nach Hause gehen aber wir sehen uns in den nächsten Tagen bestimmt noch", fügt sie dann noch hinzu, während sie sich von der Couch erhebt.
"Auf Wiedersehen", ruft ihr Thor noch hinterher als sie sich auf den Weg zum Fahrstuhl macht um auf direktem Wege den Tower zu verlassen. Noch einmal zu Loki zu gehen hält sie heute für wenig sinnvoll. Es wird in den nächten Tagen schon schwer genug werden wieder etwas Vertrauen zu ihm aufzubauen und hoffentlich endlich  größere Vortschritte zu machen. Aber erst einmal muss sie selber mit all den neuen Informationen klar kommen, die sie von dem Donnergott erhalten hat und die ihr Bild über den Schwarzhaarigen immer wieder aufs Neue verändern.

- I'm here for you - (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt