...tomorrow is a mystery...

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Eine weitere Woche vergeht, bevor Peter und ich gezwungenermaßen in das Internat müssen.
Meine Mom ist total begeistert und Peter auch, ich aber eher weniger.
Gestern Abend war Peter noch bei mir und er war total aufgeregt und glücklich.
Aufgeregt bin ich auch aber glücklich?
Ich weiß nicht, was an dieser Situation irgendwas mit Glück zu tun hat.
Die Nacht bevor habe ich mein Sicherheitssystem für meine Werkstatt noch verstärkt, mit Fingerabdrücken und einer Dna Verschlüsselung, so das niemand rein kommen kann.
Sobald ich den Aufzug betrete,kippt meine Stimmung.
Auf eine unbestimmte Zeit muss ich mein zu Hause verlassen und alle die mir wichtig sind und mit fremden Leuten wohnen und gerade das macht meinen Gewissen echt zu schaffen.
Langsam gehe ich Richtung Wohnzimmer, wo schon alle auf mich warten.
Als ich sie alle so sehe, bildet sich ein dicker Kloß in meinem Hals, den ich unmöglich hinunter schlucken kann.
Nacheinander umarme ich alle, ausser Bucky, denn er wird mich noch fahren.
Als ich Wanda umarme kann ich meine Tränen nicht mehr zurück halten und lasse sie einfach laufen.
,,Mach keine Dummheiten.", mahnt Sam mich und ich grinse ihn an:,,Wie auch, ihr seid doch alle hier."
Einmal noch atme ich tief durch,bevor ich in das Foyer gehe.
Am Eingang wartet meine Mom und als sie mein Tränen überströmtes Gesicht sieht, verzieht sie ihres.
,,Es ist doch nicht für immer.", versucht sie mich zu trösten, aber ich würdige sie kaum eines Blickes.
Im nächsten Moment fährt Bucky mit dem Wagen vor und ich verpacke meinen Koffer in dem Kofferraum und steige dank ein.
Die Fahrt über versucht Bucky mich abzulenken und wie so oft reden wir über Gott und Die Welt.
,,Hier.", sagt er irgendwann und hält mir ein Satellitenhandy hin.
Als ich ihn verwirrt anschaue, schaut er mich an und erklärt:,,Damit kannst du mich anrufen und niemand kann uns abhören. Ausserdem kann es nicht geortet werden, also nur für den Fall, dass dir da drinnen alles zu viel wird.", er macht eine kurze Pause und erzählt mir dann noch den Grund dafür:,,Du bist wie meine kleine Schwester und ich fühle mich irgendwo verantwortlich, dass es dir gut geht. Also falls du auf eine dumme Idee kommst, wäre es super, wenn du mich vorher anrufst."
Ich nicke ihn an und in mir drin,heftet Bucky sich noch ein kleines Stück mehr an mein Herz.
Ich glaube deswegen mag ich ihn so sehr. Er ist nicht wie die anderen, nicht wie Cap oder Vision. Es geht ihm nicht um Vernunft sondern darum, dass es mir gut geht, egal wo. Und genau dafür liebe ich ihn.

Einige Zeit später kommen wir an der großen Gebirgskette an und dort steht schon Peter mit seiner Tante May mit Agent Winters.
,,Ms.Stark, schön, dass sie auch hier sind.", begrüßt sie mich angestrengt freundlich und schüttelt meine Hand ein wenig zu lang.
Dann mustert sie Bucky und bleibt an seinem Metallarm hängen:,,Und Sie sind?"
,,Bucky Barnes.", antwortet er freundlich,aber auch ein wenig vorsichtig.
,,Sind Sie ihr Erziehungberechtigter?"
Verschmitzt schaut er sie an:,,Nein,das ist Mrs.Stark, aber ich bin der Ansprechpartner."
Er geht einen Schritt näher auf sie zu:,,Ich werde informiert, wenn ihr etwas passiert.", erwähnt er und Agent Winters sieht aus, als würde sie sich gleich in die Hose machen.
Zugegeben kann Bucky am Anfang etwas bedrohlich wirken, aber Winters so zu sehen ist schon amüsant.
,,Dann verabschieden Sie sich jetzt besser,das Schulgelände darf nur von Schülern oder Lehrkräften betreten werden.", beeilt sie sich zu sagen.
Bedrückt drehe ich mich zu Bucky um und er zieht mich in eine feste Umarmung.
,,Ich schaffe das nicht ohne dich.", flüster ich zu ihm und er flüstert zurück:,,Wenn du mich brauchst werde ich da sein. Und die anderen würden auch alles für dich tun."
Wir halten unsere Umarmung noch ein wenig, bevor Winters sich bemerkbar macht.
Als wir lösen gibt mir Bucky noch etwas mit auf den Weg:,,Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut."
Ich nicke ihm zu und laufe dann mit Peter und der Schulleitung Richtung Gebäude. Neben uns wird getuschelt und die Blicke verfolgen uns wie unsere eigenen Schatten.
Zwei Schüler stehen im Gebäude und warten auf der Treppe auf uns.
Die Schülerin stellt sich als niemand anderes als Liz heraus und der Schüler ist jemand Namens James heraus.
Liz deutet mir, dass ich ihr folgen soll, also begleite ich sie in den dritten Stock.
Wir kommen im Dachgeschoss an und sie führt mich herum:,,Das sind die Schlafräume der Mädchen des dritten Semsters. Du hast Glück, dass du direkt aufsteigen darfst. Dank deinem Namen natürlich."
,,Ja, natürlich nur wegen meinem Namen.", nuschel ich und äffe sie nach.
,,Hier ist das Badezimmer.", wir gehen in ein großes Modernes Badezimmer herein. Es gibt fünf Stück davon und sie sind alle sehr ordentlich eingerichtet.
Wir gehen noch ein paar Meter weiter bis zum Zimmer 3000.
Wenn das mal kein Zufall ist...
,,Hier ist dein Zimmer. Den restlichen Nachmittag hast du frei, morgen um sieben Uhr wirst du beim Frühstück erwartet. Du hast eine Uniform im Schrank und die musst du während dem Unterricht tragen. Es ist dir verboten die Schlafsääle der Jungs aufzusuchen, auch nicht von deinem Freund. Links das Zimmer neben dir ist frei und rechts wohnt jemand, den du lieber nicht kennenlernen willst."
,,Danke.", sage ich widerspenstig.
Ich denke ich kann mir meine Freunde immer noch selbst aussuchen.
Bevor Liz mein Zimmer verlässt, mustert sie mich arrogant und geht dann endlich raus.
Zuerst öffne ich das Fenster, der stickigen Geruch muss erstmal verfliegen, bevor man hier wohnen kann.
Danach räume ich meinen Koffer aus.
Entgegen der Regeln habe ich meinen Anzugschmuck mitgenommen und ein paar andere Sachen. Diese verstecke ich gut in dem Schrank und werde dann einen Blick auf die Uniform. Sie ist dunkelblau und aus einem dünnen Stoff mit einem Adler drauf. Die dazugehörigen Schuhe sind ebenfalls schwarz und augenscheinlich zum laufen gedacht.
Für den Rest meiner Kleidung ist im Schrank noch genug Platz.
Nachdem ich meine Gedanken in Ruhe geordnet habe, suche ich Peter.
,,Alles klar?", frage ich ihn, als ich ihn finde. Ich versuche selbstbewusst vor ihm zu stehen und grinse ihn an, um meine Unsicherheit zu überdecken.
,,Es ist klasse hier, oder?",freut er sich und so aufgeregt wie er ist, kann er kaum stehen bleiben.
Zugegeben steckt seine Freude auch mich ein wenig an und wir gehen zusammen nach draußen.
Wir versuchen in der kurzen Zeit, die uns vor dem Abendessen bleibt das weitläufige Gelände ein wenig zu erkunden.
Vor dem Gebäude erstreckt sich eine große Wiese. Hinter dem Gebäude führt ein Pfad einen Berg hoch und der Rest wird von einem riesigen Wald umgeben.
Viele der Schüler haben sich auf der Wiese verteilt und aus einer Gruppe winkt uns jemand zu.
Es ist Liz und sie winkt nicht uns sondern Peter zu.
Er lächelt und winkt zurück.
Mein Herz rutscht ein kleines bisschen nach unten, denn dieses Lächeln kenne ich nur zu gut.
Es ist nicht nur ein Lächeln, es ist ,,dieses" Lächeln.
Am Anfang unserer Beziehung hat er immer mich so angesehen, mit dem leuchten in den Augen, den Grübchen und den Lachfalten die sich um seine Augen bilden.
Eine unerwartete Rettung ereilt mich; die große Uhr schlägt Punkt sechs Uhr.
Mit einem mal lösen sich alle Gruppen auf und strömen nach innen.
Agent Winters steht an der Treppe und ruft mich zu sich.
,,Ich würde mich gerne mit dir unterhalten."
Was ich wohl jetzt schon wieder angestellt habe?
Ich folge ihr zu ihrem Büro und nehme dann auf dem bequemen Sessel.
Sie räuspert sich kurz und setzt dann diesen besorgten Blick auf, der typisch für Erwachsene ist.
,,Wir haben von allen Schülern hier eine komplette Akte, voll und ausgefüllt.Nur von dir nicht.", sie macht eine beträchtliche Pause und spricht dann weiter:,,Wir haben keine Blutgruppe und sonst keine Infos, nur deinen Namen. Noch nicht mal dein Geburtsdatum."
,,Mein Geburtstag ist am zweiten März.", beantwortet auch ihre Frage und höre ihr dann weiter zu.
,,Wir haben hier auch ein Forschungsteam, die könnten dein Blut abnehmen und untersuchen, genauso wie Einzelheiten zu deiner Dna."
Augenblicklich schüttel ich den Kopf:,,Das geht nicht. Keine Chance."
,,Ich kann auch Mr.Barnes anrufen, wenn du das vorziehst.", versucht sie mir zu drohen.
Wenn die wüsste...
,,Das können Sie gerne machen, aber sie bekommen keinen Tropfen Blut von mir."
Einmal atmet sie ruhig durch und setzt dann ein Lächeln auf:,,Also gut. Gute Nacht."
Mit diesen Worten gehe ich aus dem Büro.
Die meisten Schüler haben sich noch in Gemeinschaftsräumen versammelt und unterhalten sich, weil ich aber Peter nirgendswo sehe, gehe ich direkt in mein Zimmer und bleibe dort.
Auf dem Weg dorthin läuft ein Mädchen in mich hinein.
,,Pass doch auf!", fährt sie mich an, bevor sie in das Nebenzimmer stürzt.
,,Sorry.", murmel ich und gehe dann kopfschüttelnd meinen Weg weiter.

A Star(k) returns ||  The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt