Evermore

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Auch wenn es jetzt klar ist, dass das Gen bei mir ausgelöst wurde, hat Simmons mich über Nacht wieder in die Zelle gesteckt.
Sie und Fitz wollten noch vereinzelte Tests machen und diese auswerten.
Geschlafen habe ich nicht wirklich und sobald ich meine Augen geschlossen habe, tauchten in der Nacht Bilder von Hydra auf. Kurz gesagt ist es im Moment unmöglich zu schlafen.
Dr.Grey wurde noch gestern Abend in eine Zelle zum Verhör gesteckt, hat aber nicht so viel preisgegeben wie erhofft und wird von daher noch länger festgehalten.
Neun ist heute morgen in den Kühlschrank gebracht worden, das ist eine geheime Shield Einrichtung. Er erhält dort eine Ausbildung und wird trainiert, um irgendwann bei Shield als Agent zu arbeiten. Das freut mich wirklich für ihn, denn er hat vor allen anderen eine zweite Chance verdient, sich zu beweisen und ausserdem ist er bei der ganzen Spionage wirklich gut und kann Shield in Zukunft viel helfen.
Gerade in diesem Moment kommt Fitz zu mir:,,Dr.Grey wird jetzt über deine Verletzungen verhört, ich dachte du wärst vielleicht gerne dabei."
Langsam nicke ich und habe ein wenig Angst, auf das was auf mich zukommt. Ich habe Jemma erlaubt, dass sie meine Krankenakte nutzen darf, wenn es hilft und genau das werden sie gleich tun.
Fitz führt mich zu einem der Konferenzräume, wo Maria und Fury, sowie die Avengers und Ruby sitzen. Ein wenig unbehaglich setze ich mich neben Bucky.
,,Wenn es dir zu viel wird, kannst du jederzeit raus.",spricht Fitz zu mir und begibt sich dann neben Jemma, um alles möglichst genau zu dokumentieren.
Anscheinend ist es wichtig, was in den ganzen Spritzen war und wie es zu den ganzen großen Narben gekommen ist und das wollen sie jetzt rausfinden.
Commander Hill übernimmt die Befragung:,,Also, wir haben hier eine Dokumentation von allen Verletzungen, die Sie ihr zugefügt haben.",fängt sie an und auf einem großen Bildschirm erscheint das Blatt mit den roten Markierungen.
Als die Blicke der anderen geschockt auf mich fallen, wäre ich am liebsten sofort wieder aus dem Raum gestürzt.
In ihrem Blicken liegt Mitleid und genau das will ich nicht.
Genau im richtigen Moment legt Bucky beschützerisch seinen Arm um mich und alle wenden sich wieder nach vorne.
Maria macht weiter:,,Was hat es mit diesen Narben auf sich und wie haben Sie das Gen ausgelöst?"
Ohne viel Widerstand erklärt er wie es zu jeder einzelnen Narbe kam und welche Flüssigkeiten er mir zugeführt hat.
Anscheinend hat auch er jetzt verstanden, dass er nicht mehr von hier weg kann und nur noch seine Haftbedingungen mildern kann.
Er antwortet nicht auf die letzte Frage, sondern setzt nur ein Lächeln auf und nicht mir zu:,,Warum fragt ihr sie nicht?!"
Wieder liegen die Blicke der anderen auf mir, ich schaue unsicher zu Bucky, der mir aufmunternd zunickt. Also fange dann auch ich an zu reden:,,Er hat mich in einen Behälter gesteckt, dort drinne gab es kaum genug Luft zum Atmen." Meine Stimme hallt ganz monoton durch den Raum, aber dieses mal würde ich nicht nachgeben, ich werde nicht verstummen um vor meiner Vergangenheit zu fliehen ,,Dann,ganz langsam, hat sich dieser Behälter mit eiskaltem Wasser gefüllt. Und es stieg immer höher-", mitten im Satz verstummt meine Stimme und ich muss mit einem mal gegen das Bedürfnis ankämpfen, den Raum zu verlassen und einfach wegzulaufen.
,,Es ist okay.",flüstert Bucky mir zu und wendet sich dann an die anderen:,,Ich denke, wir wissen, was passiert ist."
Einstimmig nicken alle und da mich jetzt nichts mehr aufhält, stürme ich aus dem Raum.
Es ist nicht so, als müsste ich weinen, aber doch ein ziemlich bedrückendes Gefühl. Als wäre jegliche Freude mit diesen Erinnerungen für immer aus mir verschwunden.
,,Ist alles gut?" Pietros Stimme reißt mich aus meinen Gedanken ,,Ja, klar. Alles gut.",antworte ich und setze meinen Weg fort.
,,Ist okay, wenn nicht. Ich komme mit dir.",beschließt er dann und holt mich innerhalb von einer Sekunde wieder ein. Warum auch immer, steuere ich auch jetzt wieder auf das obere Deck des Helicarriers zu - diese Aussicht von hier oben hat irgendwie etwas beruhigendes an sich.
,,Also bist du jetzt ein Gott?",fragt Pietro unschlüssig, worauf ich ihn nur zweifelnd angucke:,,Ich bin doch kein Gott."
Je mehr ich darüber nachdenke, desto absurder wird es und irgendwann muss ich unkontrolliert losprusten. Auch wenn Pietro nicht ganz versteht, warum lacht er mit mir.
Seine Anwesenheit ist wirklich angenehm, er hilft mir im Laufe des Nachmittags noch ein wenig mit meinen Kräften, was so viel bedeutet wie er sagt mir etwas das ich aus Wasser Formen soll und ich mache es.
,,Ich denke ich muss mal wieder rein.",verabschiedet er sich dann und ist innerhalb von einer Sekunde aus meinem Blickfeld verschwunden.
Er muss auch immer seine Schnelligkeit benutzen. Ich lächel ihm noch eine Weile hinterher, bis sich hinter mir jemand bemerkbar macht:,,Der Kleine gefällt dir, oder?"
Ruckartig drehe ich mich dann um und muss feststellen, dass niemand anderes als Loki hinter mir steht.
Ich schnaube:,,Er ist einfach nur nett und fragt nicht nach Hydra." Loki sieht mich stirnrunzelnd an:,,Ich frage auch nicht nach Hydra." Daraufhin muss ich schmunzeln, er hat Recht, aber es ist mit Loki trotzdem etwas anderes.
Als niemand mehr etwas sagt, wird mir das ganze doch ein wenig unangenehm, also drehe ich mich um. Nur im nächsten Moment steht genau vor meiner Nase - Loki.
Schnell drehe ich mich wieder zurück und auch dort steht Loki, der mich angrinst:,,Du kannst nicht weglaufen."
,,Na gut, aber dann bleib bitte eine Person.", entgegne ich, diese ganzen Lokis verwirren mich extrem.
,,Wann geht ihr wieder zurück nach Asgard?", in der Hoffnung irgendwie ein Gespräch zu starten, fange ich mal an.
Er sieht mich an:,,Bald, vielleicht schon morgen."
Auf eine merkwürdige Art und Weise versetzt mir dies einen kleinen Stich.
Warte mal- warum sollte das mir etwas ausmachen?
In Gedanken gebe ich mir eine Kopfnuss.
,,Oh.",antworte ich Loki und richte meinen Blick peinlich berührt wieder nach vorne, doch das hat auch Loki mitbekommen.
,,Wirst wohl den Donnergott vermissen.",neckte er mich. Wenn der wüsste, das es eben nicht um Thor geht...
Ich beeile mich zu sagen:,Ja, genau der Donnergott."
Allerdings scheint es, als würde er mitbekommen, dass ich nicht ganz die Wahrheit sage, also versuche ich mich aus dieser Situation zu befreien:,,Ich sollte wieder reingehen, ich muss noch so Dinge....machen und-" ,,Ich muss auch noch Dinge machen.",unterbricht er mich und entgegen meiner Hoffnungen folgt er mir wieder mit nach Innen.
Wir laufen gerade einen Flur entlang, als uns ein paar Agents mit Dr.Grey in ihrer Mitte entgegen kommen.
Ohne lange zu Fackeln, drücke ich Loki in den nächstbesten Raum, jetzt habe ich wirklich keine Nerven, um diesen Doktor zu treffen.
,,Du gehst aber ganz schön ran.",kommentiert Loki das ganze, weshalb ich einen Schritt von ihm weggehe.
Das wiederum lässt ihn wieder auflachen.
,,Ist gar nicht lustig.",nuschel ich und werfe vorsichtig einen Blick durch die Türe, wo immernoch die Gruppe steht.
Daraufhin drehe ich meinen Kopf zurück und schaue direkt in Lokis grün-blaue Augen.
Sie sind echt schön...
Auch er scheint ein wenig benommen über die Situation, somit löse ich sie schnell wieder auf, indem ich mich wegdrehe.

Wenn mich nicht alles täuscht, sind meine Wangen ein wenig rot geworden, ganz zu schweigen von dem angenehmen Kribbeln, das sich in meinem Bauch pausenlos abspielt, sobald ich in seiner Nähe bin.
Ich werde noch verrückt.
Auf gut Glück öffne ich die Türe, ohne zu schauen wer den Flur entlang läuft und renne direkt in Ruby rein, die unglücklicherweise Thor im Schlepptau hat.
Was für ein Zufall, schlimmer geht's immer, oder?
Natürlich bemerkt Ruby meinen Blick und als Thor laut anfängt loszulachen, geht mir auf, dass auch er mitbekommen hat was abging.
,,Wir sollten unbedingt mal...",flüstert Ruby und zieht mich schnell mit sich mit.
Wir kommen in einem anderen Flur an und sie sieht mich vielsagend an:,,Also du und-" Bevor sie den Satz beenden kann, halte ich dagegen:,,Loki?! Nein."
Wie erwartet lässt sie nicht locker:,,Ihr beide wart alleine in einem Raum und dein Blick sagt was anderes." Und als würde es ihr jetzt erst einfallen fügt sie aufgeregt hinzu:,,Und sein Blick erst! Hast du gesehen wie er gegrinst hat?"
Vor lauter Enthusiasmus muss ich erstmal wieder versuchen, sie zu stoppen:,,Mach mal langsam. Es ist nichts passiert."
Anscheinend glaubt sie mir, denn sie nickt.
,,Noch nicht.",murmelt sie dann und fängt an zu lachen.
Wir gehen weiter in den Flur entlang und bevor wir in die Kommandozentrale gehen, bleibt sie stehen.
,,Wenn da was läuft, dann sagst du es mir als erstes?" Sie sieht mich mahnend an und ich antworte lachend:,,Ja, natürlich!"
Sie spitzt ihre Lippen:,,Gut, sonst erzähle ich es nämlich Bucky."
,,Was erzählst du mir?", kommt dann ausgerechnet von ihm ,,Gar nichts, es ist nämlich alles perfekt.",beeile ich mich zu sagen, bevor Ruby noch die Fassung verliert.
Als er sie forschend anschaut, stupse ich sie mit meinem Ellebogen an und sie nickt heftig.
,,Ich werde nochmal über die Pläne rüberschauen.",beschließe ich dann und schnappe mir mein Tablet.

Nach Stunden vom Lesen und rechnen, erfasst mich ein Gedanke und ich laufe so schnell, wie ich kann in die Kommandozentrale.
Hier gibt es nirgends einen besseren Ort um das alles lebhaft zu erklären, also brauche ich die Technik von dort.
Als ich reingestürmt komme, schauen alle verwundert auf.
,,Ich brauche das große Interaktive Feld.",melde ich mich ausser Atem und gehe direkt dahin.
,,Gehts dir gut?", fragt Cap und mit richtig echter Hoffnung in meinen Augen, schaue ich ihn an:,,Ja, mir geht es mega gut."
Ich öffne das Board und verbinde es mit meinem Tablet.
,,Schau mal, als ihr Nat und Pietro zurück geholt habt, seid ihr in die Quantenebene eingedrungen, richtig?", wende ich mich an alle, die mittlerweile um mich herum stehen. Cap nickt und ich fahre fort:,,Die Quantenebene ist aber nur die oberste Ebene von einer ganzen Reihe, ihr könnt es euch wie eine Zwiebel vorstellen, die mehrere Schichten hat."
Ich lasse ein Modell in den Raum werden und kann es so noch besser erklären.
,,Ihr wart hier",erkläre ich und zeige auf die oberste Ebene ,,Dort ist es am einfachsten reinzukommen."
Als ich mich voller Euphorie wieder zu ihnen drehe, schauen mich alle verwirrt an.
,,Ist hier denn niemand der was von Quantenphysik versteht?!", rufe ich verzweifelt durch den Raum.
,,Doch,ich.", kommt es von Fitz und er starrt unentwegt auf meine Darstellung. Er scheint das alles zu verstehen, also erkläre ich weiter:,,Bei dem Tod von Pietro und Nat war jeweils nur ein Stein beteiligt, deswegen waren beide in der obersten Ebene."
Fitz versteht das wirklich und redet mit:,,Und bei Mr.Stark waren es-?" ,,Alle sechs.", verrät Cap und ich konzentriere mich weiter auf meine Zeichnung.
,,Das heißt er befindet sich in der letzten Ebene, am schwersten zu erreichen."
Ich nicke und ergänze:,,Allerdings sobald ein lebender Organismus diese Ebene betritt, erwacht dort alles wieder zum Leben und wir müssen schauen, dass nur mein Dad mitkommt."
Denn dort wird sich auch die Armee von Thanos befinden, die ebenfalls zerstört wurde.

A Star(k) returns ||  The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt