deflection

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,,Wir sind gleich da.",kommt eine Durchsage von Sienna durch das ganze Flugzeug hindurch.
Wir haben vor Loki für eine Weile im Bus mitzunehmen. Das liegt einerseits daran, dass ich ihn unglaublich vermisse, gerade im Moment ist es für uns alle sehr schwer und ich könnte ihn an meiner Seite gebrauchen. Andererseits ist wohl vorallem mein Dad kein Freund mehr von ihm, nachdem er mich einfach gehen lassen hat aus dieser Schiffabasis.
Gerade bereite ich mich darauf vor die Laderampe zu öffnen - das muss gleich wirklich schnell gehen, denn mit diesen Friedenswächtern ist nicht zu spaßen, das haben wir in den letzten Wochen gelernt.
Schon nach wenigen Wochen ist die Situation unübersichtlich und vorallem für die Bewohner kaum zumutbar. Auch wir hetzen von einem Ort zum anderen, denn es gibt immer wieder Ausschreitungen.
Bei diesen Ausschreitungen sind schon Menschen gestorben und seitdem der erste Todesfall in den Nachrichten war, hat sich die komplette Bevölkerung in zwei Gruppen aufgeteilt; die Gruppe der Regierung und die Gruppe, die auf unserer Seite ist. Dazu gehören vorallem junge Leute, die ebenfalls bemerken, dass in dieser Welt hier etwas nicht stimmt. Das ist nichts Neues, aber Hydra wird immer auffälliger, das Gegenteil von dem was wir erreichen wollten.
Die Gruppe der Regierung unterstützt die Friedenswächter und ist nicht unbedingt unschuldig bei den Gewalttaten in Bezug auf unsere Unterstützer.
Unsere Gruppe hingegen malt und sprüht überall einen Kreis mit einem K innen drin hin, das steht für uns; das Overkill Kommando.
Der Name geht auf, in aller Welt und die Bilder die täglich in den Nachrichten auftauchen, mit unseren Unterstützern bringt ein bisschen Aufmunterung.
Allerdings scheint es, als wäre unsere Motivation verloren gegangen.
Jeder Tag sieht gleich aus, über den Tag verhalten wir uns ruhig, weil logischerweise alle Sondereinheiten der Regierung und auch Shield hinter uns her ist, Nachts hingegen versuchen wir so gut es geht den Menschen auf den Straßen zu helfen. Was so viel bedeutet wie, wir treten Friedenswächtern in den Arsch. Schließlich können wir keinen von ihnen töten, sonst wären wir nicht besser und die Regierung hätte wirklich was gegen uns in der Hand.
Kurz gesagt; wir sind müde.
Müde vom Helfen, Kämpfen, Diskutieren. Vielleicht sogar ein klein wenig müde von unserem Leben?
Vielleicht wäre es besser, wenn ich niemals einen Anzug gebaut hätte, dann würde ich jetzt noch mit meiner Mom in unserem riesigen Haus sitzen. Allerdings hätte sie dann nicht meinen Dad und wäre ganz alleine.
Doch vermutlich wäre ohne meinen Einfluss dieser Aufstand niemals geschehen und all diese Leute die schon ihr Leben dafür gelassen haben wären jetzt noch hier.
Jeder Tag fühlt sich nur noch an wie Krieg;
Die Straßen sind verschuttet, es wurden bereits Bomben außerhalb der Städte abgeworfen als Warnung, die Regierung strahlt jeden Freitag sogenannte Propos aus, auf denen gesagt wird warum wir und unsere Bewegung so schlecht ist.
Wir sind keine Helden in dieser Welt, wir sind Rebellen.
Aber wir geben den Menschen einen Grund sich selbst zu erheben und mit uns zu kämpfen, weil wir vorangegangen sind, den Mut hatten Geheimnisse aufzudecken, die vor und verborgen wurden. Auch wenn diese Motivation uns langsam, aber sicher selber verlässt.

Unter viel Luftdruck schleiche ich die Laderampe runter und nehme in Gedanken versunken Lokis Hand entgegen. Er wäre auch alleine hochgekommen, nur bin ich unsicher und habe Angst, dass ich das Gleichgewicht verliere.
Er muss mich ein wenig mit hinein ziehen, damit ich nicht auf der Rampe bleibe, die gerade wieder zugeht.
,,Hörst du überhaupt zu?",witzelt Loki. Ich blinke ein paar mal, bevor ich ihn verwirrt anschaue:,,Hast du was gesagt?",frage ich.
Ich blicke vorsichtig an ihm vorbei, die Laderampe ist noch nicht geschlossen und uns alle quält die Paranoia, dass bei jedem noch so kleinem Fehler irgendwas in unseren Bus reinfliegt und der Bus im nächsten Moment um unsere Ohren fliegt. Als ich das nächste zu ihm gucke, schüttelt er den Kopf und nimmt im nächsten Moment mein Gesicht in die Hand und küsst mich Leidenschaftlich.
Jedes mal wenn er mich küsst, kann ich den Alltag für eine kurze Zeit hinter mir lassen.
Alles in mir kribbelt und ich stelle mich verlangend auf meine Zehenspitzen, um ihm noch näher zu sein.
Seine Hände fahren an meiner Taille herunter, was mich in den Kuss hinein grinsen lässt.
Ohne weiter zu überlegen ziehe ich ihn an seiner Hand in das obere Stockwerk, wo sich mein Bett befindet und schließe mit einem geschickten Handgriff die Türe ab.
Langsam schiebe ich ihn in Richtung des Bettes und setze mich direkt neben ihn.
Drängend liegen seine Lippen immer wieder auf meinen, mit einem mal legt er seine Hände direkt unter meine Oberschenkel und zieht mich auf seinen Schoß, als wäre ich so leicht wie eine Feder.
Kaum berühren mich seine Hände fühle ich an meinem ganzen Körper ein Kribbeln, das mich in den Wahnsinn treibt.
Ein Seufzen verlässt ausversehen meinen Mund, deswegen unterbreche ich geschockt den Kuss und beiße mir auf meine Lippe.
Ist das hier richtig, was ich tue? Gerade zu diesem Zeitpunkt?
Doch bevor ich noch mehr nachdenken kann, findet seine Zunge wieder den Weg in meinen Mund. Eine unbekannte Wärme überkommt mich und aus Reflex Kralle ich meine Hände in seinen Rücken hinein.
Ihm scheint das zu gefallen, denn er fängt an zu grinsen, das ganze lässt auch mich grinsen.
Es tut gut mal ein  wenig aus diesem Alltag heraus zu kommen, im Endeffekt habe ich mir das bestimmt verdient.
Seine Hände fahren wieder unter meine Beine, hebt mich hoch und trägt mich auf das Bett. Mit dem Rücken liege ich vor ihm und an seinem Gesichtsausdruck erkenne ich genau, was er als nächstes vorhat.
Selbst in mir schien es zu brennen, die Lust übernimmt meinen Instinkt.
Er beugt sich zu mir herunter und küsst mich, doch dann wandert er mit seiner Zunge an meinem Hals entlang bis runter  zu meinem Schlüsselbein, bis mir ein angestrengtes Keuchen entwischt.
Blitzschnell entledigen wir uns unserer Kleidung und machen genau da weiter, wo wir aufgehört haben.
Seine Hände fangen an meinen Körper zu erkunden und seine Fingerspitzen fahren immer weiter Abwärts. Ich schließe genüsslich meine Augen um diese Moment in vollen Zügen zu genießen.
Über meinen ganzen Körper verteilt er Knutschflecke, dabei ist er rau und intensiv.

Müde und verschwitzt liege ich nah an Loki gekuschelt. Mein Kopf liegt auf seiner Brust, während seine Hand unaufhörlich über meinen Rücken streicht.
Plötzlich hält er inne und ich spüre seinen Blick auf mir liegen. Also drehe ich mich zu ihm um, sein Gesicht ist jetzt nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt.
,,Ich liebe dich.",flüstert er mir zu.
Mein Blick erstarrt, meine Augenbrauen ziehen sich zusammen und ich schlucke.
Das letzte mal, als jemand das zu mir gesagt hat, wurde ich kurz danach betrogen.
Aber ich bin doch nicht in einer Zeitschleife gefangen?!
Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin das zu sagen. Obwohl wir schon acht Monate zusammen sind, habe ich es noch nie zu ihm gesagt.
Ich weiß, dass ich ihn liebe - von ganzem Herzen - mehr, als ich je irgendjemanden geliebt habe.
Doch manchmal muss man über seinen eigenen Schatten springen, diesen Sprung sollte ich einfach machen.
,,Ich...ich liebe dich auch.",flüster ich ihm zu. Er grinst beinahe erleichtert und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Wir beide werden von einem Piependen Ton von meinem Handy gestört.
Ich seufze:,,Das ist Sienna." Dann stehe ich auf und sammle meine Klamotten vom Boden auf.
Lokis Blick verfolgt mich:,,Spanner!",grinse ich und werfe ihm mit seinem schwarzen Hoodie ab.
,,Ist doch meins, ich darf schauen.", entgegnet er und ich stehe da mit einem offenen Mund.
Nachdem ich mich wieder in mein Kampfoutfit reingequetscht habe, gehe ich noch einmal langsam zu Loki und gebe ihm einen langen Kuss. Bei jedem Schritt verziehe ich schmerzhaft mein Gesicht, das bringt ihm nur noch mehr zum grinsen. An der Türe drehe ich mich noch einmal zu ihm um:,,Weißt du, ich hasse dich eigentlich."
,,Du liebst mich.",entgegnet er. Ich verdrehe meine Augen und gehe fröhlich mit schmerzhaften Schritten aus dem Raum.

Um bis ins Cockpit zu kommen, habe ich viel länger gebraucht, als sonst.
Als ich schließlich dort ankomme, finde ich Sienna und Nic dort vor:,,Was gibt's?",frage ich unschuldig.
Sienna grinst mich an:,,Habe ich gestört?"
Ich verdrehe meine Augen und verscheuche Nic von dem zweiten Sitz des Cockpits:,,Ich muss sitzen.",erkläre ich das ganze und mache eine drängende Bewegung mit meinem Arm.
Als er endlich draußen ist seufze ich und Sienna bemerkt zerknirscht:,,Ihr wart echt laut."
Erst blicke ich sie empört an und schüttel dann den Kopf.
,,War es wenigstens gut?",forscht sie dann.
Sienna ist wenn man sie kennt wirklich der offenste Mensch der Welt, so wie jetzt eben.
,,Es war... wirklich gut.",grinse ich sie dann an ,,Wie ein Gott eben.",prahle ich dann und werfe meinen Kopf in den Nacken.
Kaum zu glauben, dass ich mit Sienna so offen darüber rede. Früher ging das gar nicht, aber jetzt ist eben alles anders.
,,Uhh, ein Sexgott.",schmunzelt Sienna lächelnd und grinst dann dreckig.
,,Ich weiß genau woran du denkst...also hör auf!",ermahne ich sie bei ihrem Blick.
Sie grinst weiterhin still vor sich hin, aber ihre Gedanken scheinen förmlich zu schreien.
Wir sitzen noch eine Weile im Cockpit und starren leise nebeneinander auf die Wolken, bis ich schließlich aufstehe.
Sienna folgt mir und wir gehen zusammen in den Wohnbereich, wo die Jungs zusammen sitzen und - nichts machen. So wie die ganzen letzten Wochen.
Bei uns allen ist die Stimmung bedrückt, es gibt nichts mehr, keine Motivation und nichts was uns mehr hält. Und auf keinen Fall etwas, dass uns Helden bleiben lässt.
Wir sind mehr sowas wie Leute die etwas abwehren, aber das wollten wir nie sein.
Loki sitzt ein wenig abseits am anderen Ende des Raumes, als ich ihn entdecke laufe ich auf ihn zu und küsse ihn überwältigt.
,,Nehmt euch ein Zimmer.",stöhnt Nic genervt ,,Nicht nochmal!",bittet Nic dann und ich werfe die beiden mit einem Kissen ab:,,Neidisch?",necke ich die beiden und bevor wir das vertiefen können, unterbricht Sienna uns:,,Zeit für Kontakt.",beschließt sie und dann folgen wir alle ihr zum Board.
,,Nichts neues. Wir machen Nachtdienst und-",fängt Nic an. Lincoln beendet den Satz:,,alles ist scheiße!"
,,Ihr macht einen guten Job.",versucht Maria uns zu beruhigen und schickt dann schließlich alle ausser mich raus:,,Ich möchte mit Hope alleine reden."
Alle gehen raus und dann platzt es einfach aus mir heraus:,,Maria, ich kann nicht mehr! Niemand hat mehr Motivation und wir haben nichts zu tun."
Ich fahre mit meinen Händen durch meine Haare und stütze ich mich schließlich auf dem Tisch ab.
Ich habe nichts mehr, was ich ihnen geben kann. Wir haben keinen einzigen Lichtblick und konnten auch nach mehreren Wochen Rebellion nicht zurückschlagen.
,,Du bist ihr Anführer und auch wenn ein Anführer nichts mehr geben kann, gibt es immer noch eine Sache, die du ihnen geben kannst.",fängt Maria an und blickt dabei mitfühlend auf mich herab:,,Hoffnung.",sagt sie schließlich.
,,Gib ihnen Hoffnung."
Das Bild wird schwarz und ich falle in den Stuhl zurück.
Sie hatte doch recht, oder?

Ich bin noch einige Zeit in dem Raum alleine geblieben. Irgendwie habe ich in meinem Kopf einen Plan entwickelt. Wir werden endlich zurückschlagen, aber mit voller Kraft.
,,Ladies! Genug ausgeruht.",rufe ich, als ich wieder in den Raum zurückkehre ,,Wir haben uns genug ausgeruht.",beschließe ich.
Ich hole eine dieser neumodischen Kameras und eile bis zu unserer Laderampe. Als die anderen endlich da sind, spreche ich mit klarer Stimme auf sie alle ein:,,Wir schlagen zurück."

A Star(k) returns ||  The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt