The days that breake you...

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Schon vor dem Sonnenaufgang sind wir alle wach und bereits auf dem Weg zu dem großen Felsen.
Leider werden wir heute Nachmittag schon wieder nach Hause fahren, aber ich bin mir sicher, dass Shuri und ich noch in Kontakt bleiben werden.
Nach dem Marsch zu dem Felsen und Thor, der nicht aufhört zu meckern, sind wir endlich oben angekommen.
Bucky lächelt heute ununterbrochen und fährt mit seinem Arm durch jeden Grashalm, den er am Wegesrand entdeckt.
,,Reicht auch mal!", meckert Sam genervt, der das ganze Rascheln der Blätter nicht mehr abkann.
,,Hey,lass ihm doch seinen Spaß. Du bist schließlich nicht mehrere Jahrzehnte ohne Gefühl im Arm rumgelaufen.", mecker ich ihn aus Spaß zurück an und er nickt bestätigend.
Als Shuri mich in den dunklen Tunneln des Felsens entdeckt winkt sie mich sofort in ihr Labor.
,,Schau mal, du hast doch auch einen Anzug, oder?", fragt sie und wendet sich wieder ihrem Computer zu.
,,Da du mit dem Fachbegriff wahrscheinlich nichts anfangen kannst, werde ich es dir anders erklären.", sagt sie und zieht einen Stick aus ihrem Computer und hält ihn mir hin ,,In diesem Stick befindet sich eine bestimmte Technik für deinen Anzug. Wenn du zweimal an der selben Stelle getroffen wirst, ergibt sich ein Schutzschild, der den Angreifer wegschleudern wird."
Verwirrt schaue ich auf den kleinen Stick und lasse ihn in meine Tasche wandern, ganz behutsam, so das er auf keinen Fall kaputt geht.
,,Danke.", stottere ich und sie lächelt mich an:,,Weißt du, hier oben kommt nicht oft jemand in meinem Alter vorbei. Ich hab nicht viele Freunde, deswegen wäre es wirklich schön, wenn wir in Kontakt bleiben könnten?", verrät sie und blickt mich hoffnungsvoll an.
Genau wie ich es vorhergesagt habe. Aber ich bin sehr froh, dass es ihr wie mir geht.
,,Klar, gerne!", antworte ich lächelnd und sehe mich dann nach einem Zettel und einem Stift um. Als ich endlich einen gefunden habe, schreibe ich ihr meine Nummer auf und sie pinnt den Zettel ganz oben an die Pinnwand.
Zusammen forschen wir noch eine Weile hier und da. Ausserdem gebe ich ihr ein wenig Hilfe verschiedene Waffen zu bauen. Das kann ich schließlich sehr gut und bin in dem Gebiet relativ kreativ.

Wir stehen vor dem Flugzeug und es ist Zeit, dass wir wieder nach Hause gehen. Mittlerweile ist es später Nachmittag und die Sonne neigt sich langsam ihrem Untergang zu.
,,Ich werd dich hier vermissen.", seufzt Shuri und ich entgegne:,,Bis ganz bald. Du solltest mal in den Tower kommen, ganz viel Forschungsspielzeug haben wir da."
Freudig nickt sie und wir umarmen und leicht, bevor sie zurück zu ihrer Familie geht und ich zu meiner.
Die Jungs streiten sich drinne, wer fliegen soll.
,,Was ist denn hier los?", rufe ich in den Raum.
Erst als ich meine Stimme so erhebe, bemerken sie mich und gucken sich gegenseitig an, damit einer von ihnen erklärt.
,,Keiner von uns will fliegen.",klärt Thor mich auf. Deren Ernst jetzt? Als wären die kleine Kinder. Es ist schon amüsant, dass sie sich über solche Dinge streiten, aber irgendjemand wird uns fliegen müssen.
Als nächstes schießt mir ein Gedanke durch den Kopf; oder irgendetwas.
,,Das ist doch ein Stark Flugzeug, oder?"
,,Ja, ist es. Aber das tut doch nichts zur Sache.", murrt Cap und als nächstes begebe ich mich ins Cockpit.
Ich muss mich nur hier ins System hacken -
was bei einem normalen Flugzeug nicht wirklich schwer sein sollte.
Zwei Minuten hadere ich mit dem System und dann kann ich Friday durch die Lautsprecher vernehmen:,,Willkommen, Ms.Stark."
,,Hi, Friday. Kannst du uns zum Stark Tower bringen?", zögerlich überlege ich noch, ob sie die Koordinaten kennt und im nächsten Moment stört sie meine Zweifel:,,Die Koordinaten für den Stark Tower sind eingetragen. Wir starten jetzt."
Und tatsächlich, im nächsten Moment hebt das Flugzeug ab und wir befinden uns auf dem Weg nach Hause.
Die Jungs staunen nicht schlecht, als ich ihnen erzähle, dass ich den Autopilot eingeschalten habe.

,,Ich gehe noch kurz zu Peter.", verkünde ich,nachdem ich meine Sachen ausgeräumt habe und mache mich direkt auf den Weg.
Hoffnungsvoll mache ich mich auf den Weg zu Peter. Ich hoffe, dass wir über alles was passiert ist reden können und wir alles wieder hinbekommen. Ich weiß nämlich nicht, ob ich es ertragen könnte, wenn ich ihn verlieren würde.
Voll mit Energie beladen biege ich ein paar Minuten später in die Straße von der Wohnung ein.
May ist offensichtlich nicht da,ihr Auto steht aufjedenfall nicht wie immer am Straßenrand.
Die Haustür unten lässt sich öffnen und ich stapfe meinen Weg nach oben bis zu Peters Wohnung.
Von innen ertönt Musik und es scheint eine friedliche Atmosphäre zu herrschen, während ich hier draußen warte.
Ich drücke auf die Klingel und es dauert,bis ich Schritte vernehme, die auf die Tür zu laufen.
Die Tür öffnet sich einen Spalt und Peter streckt vorsichtig seinen Kopf heraus.
Als er mich erkennt, ändert sich seine Miene augenblicklich.
Auf seiner Stirn treten Falten aus und seine Augen drehen sich hin und her.
,,Ist alles in Ordnung?", frage ich ihn und trete auf ihn zu.
Ich versuche einen Blick in die Wohnung zu werfen, aber kann nichts Ungewöhnliches entdecken. Alles ist wie immer, die Kissen auf dem Sofa und die Keksdose, selbst die Ordnung der Jacken ist wie immer.
,,Äh..warte.Ich zieh mir kurz einen Pulli an.", schüttelt er mich an und zieht die Tür direkt vor meiner Nase zu.
Es ist ungewöhnlich für ihn. Normalerweise sehe ich ihn auch die komplette Zeit ohne T-Shirt und das war bis jetzt nie ein Problem.
In meinem Unterbewusst sein machen sich berechtigte Zweifel bemerkbar, aber ich will diese nicht wahr haben.
Wieder kommen Peters Schritte auf die Tür zu und dann öffnet er sie weit.
Grinsend gehe ich auf ihn zu und ziehe ihn in einen langen Kuss hinein.
Ich habe diesen Peter wirklich vermisst, der Peter der nicht Liz vor alle anderen stellt. Meinen Peter.
In diesem Moment ist alles perfekt und während meine Finger durch seine Haarr fahren, fällt mir jedes Detail an ihm auf, das ich so sehr an ihm liebe.
Nach einiger Zeit lösen wir uns voneinander und er zieht mich an seiner Hand bis ins Wohnzimmer, vorbei an seinem Zimmer.
,,Was ist?", will Peter herausfinden, als ich wie angewurzelt neben seiner Zimmertür stehen bleiben.
Die pochenden Zweifel in meinem Kopf kommen immer mehr in mein Bewusstsein und drängen mich in sein Zimmer zu gehen.
,,Was ist los mit dir?", drängt Peter weiter.
Er kann ja nicht wissen, dass ich jede Veränderung hier mittlerweile mitbekomme.
,,Das Parfum.", weise ich ihn drauf hin.
Ich habe heute kein Parfum benutzt und May benutzt immer das selbe, eins das ich ihr mal geschenkt habe. Aber das Parfum, was hier so penetrant riecht, gehört zu niemanden von uns.
Schnell stellt sich Peter vor die Tür und lehnt sich gespielt lässig an sie dran.
,,Ach, May. Die hat heute nur ein neues Parfum ausprobiert.",erklärt er, aber dabei macht er einen entscheidenen Fehler.
Während er seine Ausrede auftischt, zuckt sein Auge mehrmals nach links und natürlich weiß ich, was das heißt.
Fast bedrohlich mache ich einen Schritt auf ihn zu:,,Lass mich durch."
Er schüttelt den Kopf:,,Du bildest dir das nur ein, beruhig besser mal."
Ich atme einmal tief durch.
Am liebsten würde ich diese Gedanken in meinem Kopf einfach abschalten und ihm vertrauen, aber alles in mir wehrt sich dagegen.
,,Entweder du lässt mich rein, oder ich mache mir selbst einen Weg rein."
Ich kann gegen ihn gewinnen und das weiß er. Ich habe es schließlich schonmal geschafft und würde es auch nochmal schaffen, gerade mit dieser unbeschreiblichen Wut, die sich in mir aufbaut.
Als hätte ich ihn zur Besinnung gebracht, tritt er zur Seite und fährt sich nervös mit seinen Händen durchs Haar.

Vorsichtig öffne ich die quietschende Tür und gehe einen Schritt hinein.
Und von da an weiß ich nicht mehr, wie mir geschieht.
Es ist, als würde mein Körper und mein Kopf verschieden agieren.
Während mein Körper ruhig bleibt und sich langsam wieder Richtung Wohnungstür begibt, geht es in meinem Kopf unter Hochdruck her.
Dieses Bild, welches ich am liebsten vergessen würde drängt sich in den Vordergrund und lässt mich nicht mehr klar denken.
Liz. Es war einfach nur Liz.
Liz, die auf Peters Bett saß mit einem von seinen Pullis.
Deswegen musste er sich auch eben einen Pulli anziehen, er musste seine Liz ja noch verstecken.
Mit einem Mal kommt mir die Straße unendlich kalt und angsteinflößend vor, so wie schon lange nicht mehr.
Ich nehme trotz dem Chaos in meinem Kopf jeden Menschen neben mir wahr und jedes Blatt, das sich mit dem Wind wegbewegt.
Nicht eine Träne hat meine Augen verlassen, während ich durch die leeren Straßen von New York laufe.
Wie soll ich mit dieser Situation umgehen? Wie würde jemand anderes damit umgehen?
Es ist ein einziges Chaos.
Meine Gedanken sind wie in einem Schockzustand, aber ist es nicht das, was ich von Anfang an erwartet habe?
Vielleicht ist es auch meine Schuld, vielleicht habe ich meine Gedanken in den falschen gesetzt?

Das sonst so vertraute Foyer des Towers wirkt mit einem mal so fremd. Die Menschen, die fröhlich hier rum laufen. Menschen, die in ihren Feierabend gehen zu ihren liebsten.
Dieser Gedanke setzt einen tiefen Stich in mein Herz.
Die fröhliche Musik des Aufzuges kommt mir fehl am Platz vor und während ich in die Küche gehe, bemerke ich meinen Fehler.
Sie alle sitzen versammelt im Wohnzimmer und verfolgen mich mit ihren Blicken, als ich viel stiller als sonst in die Küche gehe.
Verzweifelt suche ich mir eine Beschäftigung, irgendetwas das mich ablenken könnte.
Ich nehme mir ein Glas mit Wasser und laufe wieder Richtung Aufzug, ohne jemanden eines Blickes zu würdigen.
Ein paar Meter vor dem Aufzug holt Bucky mich ein:,,Hope? Ist alles gut?"
Wie in Trance nicke ich und will meinen Weg fortsetzen, als der Aufzug sich öffnet und der Riss in meiner Brust sich ein kleines Stück mehr öffnet.

Vorsichtig kommt Peter auf mich zu und als er einen Schritt von mir entfernt ist, wird mein Fuß durch meinen Schuh nass.
Verwirrt schaue ich an mir herunter und mir geht auf, dass ich gerade das Glas in meiner Hand zerbrochen habe.
Die übrigen Scherben bohren sich in meine Haut, aber der Schmerz betäubt die Gefühle, die versuchen hinter meiner inneren Mauer hervor zu kommen.
,,Hope i-", fängt Peter an und nimmt meine Hand mit den Glasscherben, aber ich ziehe sofort weg.
,,Was ist hier los?",fragt Bucky argwöhnisch und muster uns beide.
Diesmal bin ich mir ganz sicher, was ich will und konzentriere mich darauf, dass meine Stimme nicht zittert:,,Es ist vorbei Peter. Du hast es zerstört." Dann drehe ich mich um.
,,Das ist alles, was du zu sagen hast? War es dir überhaupt wichtig?! Du weinst nicht mal.", ruft er mir hinterher.
Tatsächlich habe ich noch nicht geweint, meine Mauer hält stand, denn alle Gefühle auf einmal würden mich sicherlich umhauen.
Ein letztes Mal drehe ich mich zu ihm und schaue den Jungen an, den ich so sehr geliebt habe. Meine erste große Liebe.
,,Ja. Ja, Peter das ist alles was ich zu sagen habe." Und in Folge dessen lasse ich ein wenig Wut aus meiner Gefühlsmauer entkommen:,,Was soll ich deiner Meinung nach tun? Soll ich weinen und schreien?!" Er blickt mich fassungslos an.
,,Das kann ich aber nicht. Wenn ich jedes mal weinen würde, wenn mich jemand verletzt würde ich nie aufhören zu weinen!"
Jetzt wende ich ihm entgültig den Rücken zu. Ein letztes Mal, ein letzter Abschied.

**Leider musstee ich Peters Charakter ein bisschen zerstören haha**

A Star(k) returns ||  The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt