Reize niemals eine Löwin

48. Kapitel

Am nächsten Tag, wachte Giulia erholt auf. Hatte sie alles vom Vortag nur geträumt? War es nur ein Traum gewesen, dass sie wieder mit Marcus zusammen gekommen war?

Doch leichte, regelmäßige Atemzüge neben ihr, bestätigten ihr, dass es kein Traum gewesen sein musste. Als sie neben sich schaute, schlief Marcus immer noch friedlich.

Ein Lächeln zierte ihr Gesicht.

Sie ließ ihren Blick durch ihr Zimmer gleiten. Dann blieb ihr Blick an ihrem Wecker hängen. Es war halb zehn morgens. Drachenmist! Um elf Uhr musste sie bereits fertig angezogen und geschminkt sein. Da fand Luke's Hochzeit statt. Hastig rüttelte sie Marcus und rief panisch: >>Marcus, wir müssen aufstehen. In ein einhalb Stunden beginnt die Hochzeit!<<

Ebenso hastig, wie sie Marcus geweckt hatte, sprang sie aus ihrem Bett, sammelte aus ihrem Kleiderschrank ihre Unterwäsche und das Kleid für den heutigen Tag. An ihre Schranktür hängte sie das Kleid und betrachtete es noch einmal. Es war ein langes, leicht lachsfarbenes Kleid mit breiten Trägern und einen tiefen Ausschnitt. An der Seite ihres rechten Beines, hatte es einen langen Schnitt bis zum Oberschenkel. Mit einem Brummen erhob sich Marcus aus ihrem Bett und kam zu ihr herüber.

>>Guten Morgen meine Schönheit!<< begrüßte er sie mit einer verschlafenen Stimme.

>>Guten Morgen.<< kam es von ihr, gab Marcus einen Kuss und eilte aus ihrem Zimmer, ins Badezimmer.

Sie durfte nicht all zu viel Zeit verlieren. Ein einhalb Stunden waren für sie recht wenig Zeit um fertig zu werden. Im Badezimmer angekommen, sprang sie schnell unter die Dusche. Gerade als sie ihre Haare shampoonieren wollte, bemerkte sie, dass sich jemand zu ihr gesellte und seine Arme um ihre Hüfte schlang.

>>Es ist nicht sehr nett, so morgens abgespeist zu werden<< flüsterte er in ihr Ohr, mit einem verführerischen Ton.

>>Marcus, wir haben keine Zeit. Um elf Uhr spätestens müssen wir fertig sein. << erklärte sie ihm, während sie ihre Haare einshampoonierte und kurz darauf das Wasser anstellte.

Als sie das Shampoo herausgewaschen hatte und sich mit ihrem Duschbad einseifen wollte, ergriff Marcus die Flasche, tat sich ein wenig auf seine Hand und seifte sie ein. Aber nicht wie es normale Leute taten, nein mit Absicht seifte er sie besonders an ihren empfindlichsten Stellen ein. Giulia entwich ein Stöhnen. Dann ließ Marcus von ihr ab. Mit einem leicht enttäuschten Blick, drehte sie sich zu ihm um.

Marcus beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte in ihr Ohr leicht verführerisch: >>Den Nachtisch gibt es erst später.<<

Dann spülte Giulia die Seife, immer noch leicht enttäuscht und doch mit innerlicher Aufregung ab und ging aus der Dusche, während sich Marcus noch weiter duschte.

Schnell trocknete sie sich ab, zog sich ihre Unterwäsche an und flitzte in ihr Zimmer.

Dort nahm sie das Kleid vom Bügel und zog es sich an. Schmerzlich musste sie wieder einmal feststellen, dass der Reißverschluss am Rücken angebracht war. Ihre Zimmertür öffnete sich und Marcus kam herein. Nur mit einem Handtuch um seine Hüften geschlungen.

>>Na, soll ich dir wieder einmal helfen?<< fragte er leicht amüsiert nach.

>>Das ist nicht witzig Marcus. Hilf mir bitte!<< flehte sie ihn an.

Marcus kam zu ihr herüber und zog ihr den Reißverschluss zu. Als seine Hände ihren nackten Rücken berührten, durchfuhr sie ein Schauer.

Am liebsten, hätte sie sich zu ihm umgedreht, ihn verlangend geküsst und ihn aufs Bett geschubst und doch wusste sie, dass es der falsche Zeitpunkt war. Sie mussten fertig werden. Dann entfernte sich Marcus von ihr und lief zu einer Tasche, welche sich an ihrem Schminktisch befand. Dort zog er einen Kleidersack heraus, legte diesen auf ihr Bett. Zum Vorschein kam sein Anzug. Woher kam jetzt auf einmal sein Anzug? War das alles von ihrer Mum geplant gewesen oder sogar von Marcus? Doch wenn sie sich recht entsinnte war es gar nicht geplant gewesen, dass er bei ihr übernachtete. Oder lag sie falsch mit der Annahme? Sie konnte sich später noch darüber Gedanken machen.