Reize niemals eine Löwin

40. Kapitel

Mit einem „Plopp" kam Giulia vor ihrem Haus an. Jetzt war für sie nur noch zu hoffen, dass ihre Eltern nicht daheim und wirklich auf der Arbeit waren. Ein wenig nervös, ging sie zur Haustür. Vorsichtig legte sie ein Ohr an die Tür, um sich zu vergewissern, dass wirklich niemand anwesend war. Als sie eine Stille im Haus vernahm, öffnete sie die Tür und ging hinein. Noch einmal horchte sie. Doch es blieb still im Haus. Trotzdem bedacht, keinen Lärm zu machen, falls doch jemand anwesend war, schlich sie die Treppe in ihr Zimmer hinauf. Leise öffnete sie die Tür und huschte in ihr Zimmer. Dann begab sie sich zu ihrem Kleiderschrank, nahm sich eine etwas größere Tasche und schnappte sich ein paar Klamotten, um diese dort zu verstauen. Dann öffnete sie eine kleine Schublade im Schrank. Zum Vorschein, kamen ihr Reisepass und Muggelgeld. Kurz überflog Giulia das Geld. Es mussten in etwa 500 Pfund sein. Jetzt war sie wirklich erleichtert, dass sie ein paar Jahre zuvor beschlossen hatte, dass sie neben ihrem Zauberergeld ebenfalls Muggelgeld immer parat hatte. Man konnte schließlich nicht wissen, wann man es brauchte. Noch einmal prüfte sie, ob sie alles dabei hatte. Als sie feststellte, dass alles an Ort und Stelle war, schlich sie wieder aus ihrem Zimmer, schloss die Tür und ging hinunter in den Eingangsbereich. Inständig hoffte sie, dass ihr Fehlen noch nicht aufgefallen war. Alle würden sie erst einmal zu Hause suchen, daher eilte sie aus dem Haus und lief ein gutes Stück, um weit genug, von ihrem Haus zu sein.

Etliche Minuten lief sie, ehe sie an einer abgelegenen Stelle ankam. Sie vergewisserte sich, dass keine Muggel in der Nähe waren, ehe sie mit einem „Plopp" disapparierte. Klar vor Augen, hatte sie einen Flughafen in London. Auch wenn sie diese Fortbewegung der Muggel am wenigste mochte, war es die beste und schnellste Option, England zu verlassen.

Mit einem „Plopp" landete sie in einer Seitengasse des Flughafens. Innerlich betete sie, dass ihr Geld für ein Flugticket reichen würde. Sie hätte zwar auch die Möglichkeit gehabt, per Portschlüssel zu reisen, doch die Gefahr war zu groß, dass irgendwer etwas davon mitbekam. Noch ein wenig unsicher, betrat sie den Flughafen. Überall sah man Muggel, welche eilig von A nach B liefen, um zum richtigen Terminal zu gelangen. Mehrfach schaute sich Giulia nach einem Ticketschalter um, damit sie ihr Ticket kaufen konnte. Als sie auf den ersten Blick keinen fand, lief sie ein wenig umher und schaute weiter um sich herum. Dann erblickte sie den Ticketschalter. Hastig lief sie zu diesem. Ihr Glück, es stand niemand an. Daher trat sie vorsichtig an den Schalter. Eine Dame begrüßte sie mit einem breiten Lächeln:

>>Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?<<

>>Ähm...Guten Tag... wieviel kostet ein Hinflug nach Florida?<< fragte Giulia nervös nach.

>>Lassen sie mich bitte kurz nachschauen.<< bat die Dame sie.

Dann schaute diese ein wenig eilig in irgendetwas nach.

Giulia konnte dank einem höheren Tresen nicht erkennen, wo und in was die Dame ihre Informationen suchte. Gut, Giulia musste auch gestehen, mit Muggeldingen, kannte sie sich auch nicht perfekt aus. Dann schaute die Dame wieder zu ihr.

>>Also, ich hätte einen Flug nach Florida in drei Stunden, welcher bei 700 Pfund läge.<< sprach die Dame am Ticketschalter.

Verfluchter Drachenmist. Sie hatte nur 500 Pfund.

Daher fragte Giulia nach:

>>Gibt es auch einen Flug für 500 Pfund? <<

>>Einen Moment bitte!<< bat die Dame sie erneut und schaute wieder nach.

Keine Minute später schaute sie wieder zu ihr und schüttelte den Kopf.

>>Es tut mir leid, aber der billigste Flug liegt bei 650 Pfund!<< erklärte ihr die Dame.