Fourty-two - Süß und provokant

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Colin

Einen Moment hielt ich inne und guckte sie an. Sie hatte sich die blaue Decke bis über die Schultern gezogen und lag zusammengerollt auf meinem Sofa. Ein Hauch von einem zufriedenen Lächeln lag auf ihren Lippen.

Sie sah süß aus, wie sie da so lag.

Ich überlegte kurz, ob ich sie wecken sollte, wollte sie aber eigentlich nicht aus dem Schlaf reißen und diesen friedlichen Ausdruck wieder aus ihrem Gesicht vertreiben. Mein Blick schweifte zur Uhr. Es war bereits viertel vor zehn und ich hatte kein Problem damit, wenn sie hier schlafen würde.

Das Piepen meiner Waschmaschine riss mich aus meiner Überlegung. Ich warf ihr einen letzten Blick zu und schaltete das Licht aus, bevor ich mich ins Bad begab, das bisschen Wäsche zusammenfaltete und duschen ging. Vielleicht war Fabienne ja auch gleich wieder wach, wenn ich aus dem Bad kam.

Ich hoffte ja, sie war es nicht...

Mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt verschwand ich in mein Zimmer. Ich hatte vergessen, meine Jogginghose aus dem Schlafzimmer zu holen. Als ich schließlich wieder im Wohnzimmer stand schlief Fabienne noch immer, mittlerweile schaute es aber ein wenig ungemütlich aus. Die schwarze Lederhose lugte unter der Decke hervor. Okay, das konnte auch nicht gemütlich sein. "Fabienne?"

Keine Reaktion.

Ich setzte mich auf die Sofakante und fuhr ihr mit den Fingern über die Wange. "Kätzchen?" Ein leises Seufzen kam von ihr, sie zog sich die Decke mehr über die Schulter und drehte sich noch mehr zusammen. Es sah nicht so aus, als würde ich sie heute noch wachbekommen.

Kurzerhand beschloss ich, sie in mein Bett zu tragen. Die Decke landete leise auf dem Boden, während ich meine Arme unter sie schob, um sie von meinem Sofa zu heben. Genau in dem Moment, in dem ich sie anheben wollte, drehte sie sich zur anderen Seite, sodass sie sich wieder aufs Sofa manövrierte.

Seufzend hob ich eine Augenbraue an und betrachtete sie grinsend. Tz, selbst wenn sie schlief entfernte sie sich von mir.
Amüsieret startete ich einen zweiten Versuch, sehr darauf bedacht, sie nicht zu wecken oder gar fallen zu lassen. Wobei ich sie vermutlich zwangsläufig wecken würde, sollte ich sie fallen lassen und falls nicht hatte sie einen sehr festen Schlaf.

Ich sollte es besser nicht ausprobieren.

Behutsam legte ich sie in mein Bett. Kurz zögerte ich, ihr ihre Hose auszuziehen, aber da ich wusste, dass sie Dinger sehr unbequem sein konnten, tat ich es schließlich doch. Zu meinem Glück wurde sie nicht wach und bewegte sich auch nicht sonderlich, sodass ich keinen Knoten in ihre Beine machte. Den Rest ließ ich ihr an und legte mich auf die andere Seite des Bettes. Versuchte zu schlafen.

Die Arme hinter dem Kopf verschränkt starrte ich auf den schwarzen Punkt an meiner Decke und lauschte Fabiennes regelmäßigen Atemzügen. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und fuhr mit den Augen ihr zärtliches Gesicht ab.

Mittlerweile hatte sie sich zu mir gedreht, ihre Hände lagen gefaltet unter ihrer Wange, ab und an hörte man sie ruhig seufzen. Ich kaute mir auf der Unterlippe rum, konnte meinen Blick gar nicht von ihr nehmen. Und jetzt grade konnte sie sich auch nicht einfach von mir abwenden, also warum nicht den Moment ausnutzen?

Ich konnte es nicht vermeiden zu lächeln. Am Anfang fand ich sie unausstehlich unwiderstehlich. Mittlerweile fand ich sie zwar noch immer unwiderstehlich, aber es hatte sich so einiges geändert, während wir uns nähergekommen waren. Ich vertraute ihr, wollte ihr nah sein, wollte immer mehr von diesen Momenten in denen sie mich nicht wegstieß.

Mit zwei Fingern durchkämmte ich ihre Haare. Während ich sie weiter ansah und immer mehr in den Schlaf rutschte, realisierte ich so langsam was mit mir passiert war: Ich hatte mich verliebt. Verliebt in Fabienne...

Everyone has SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt