I need your Love!! (bxb)

1.

15 Jahre und 10 1/2 Monate später.

Sky

Auf wackeligen Beinen wankte ich Richtung Bad. Meine Gelenke knackten bei jedem Schritt, generell schmerzte mein ganzer Körper bei jeder einzelnen Bewegung.
Als das angenehmen, kühle Wasser der Dusche endlich meine Haut berührte seufzte ich erleichtert auf. Wie sehr ich dieses erfrischende Gefühl vermisst hatte.
Laut gähnend streckte ich mich, genoss wie das Wasser meine überhitzte Haut abkühlte und den Schweiß und andere Körperflüssigkeiten von meinem Körper spülte.

Drei Tage voller überwältigender Hitze, schmerzhafter Lust und quälenden Schmerzen. Und jetzt war es endlich vorbei. Ich musste nicht mehr dem Drang nach ständiger Befriedigung nachgeben, musste die Schmerzen am ganzen Körper nicht mehr ertragen und vor allem konnte ich jetzt endlich mal entspannen. Meine Heat war in den letzten Monaten intensiver geworden.

Ein Zeichen, dass ich erwachsen wurde, hatte mein Vater dazu gesagt. Er hattte gut reden, er musste nicht jeden Monat einen Zustand durchleben, in dem er dauergeil war und bei fehlender Befriedigung fast vor schmerzen starb. Ok, sterben war vielleicht etwas übertrieben.

Ich spülte das Shampoo aus meinen Haaren, brauste ein letztes Mal meinen Körper ab, bevor ich das Wasser abstellen und mein Handtuch von der Wand angelte. Endlich erfrischt stieg ich aus der Dusche.
In Rekordzeit trocknete ich mich ab, zuckte jedoch immer wieder zusammen, als ich die immer noch empfindlichen Stellen meines Körpers berührten. Es war normal, meine Heat war ja nicht von jetzt auf gleich weg. Nachbeben gab es immer.

Nachdem ich mich angezogen und meine morgendliche Hygiene beendet hatte, kehrte ich in mein Zimmer zurück. Der Raum war der reinste Saustall.
„Scheiße.", murmelte ich. Eine dicke Wolke an Pheromonen lag in der Luft. Es war unschwer zu erkennen, dass ich die Tage meiner Heat in diesem Raum verbracht hatte.
Meine Klamotten, sowie meine Bettdecke und das Kissen waren kreuz und quer auf dem Boden verteilt. In jedem Winkel flog irgendwas herum. Neben, auf und bestimmt auch unter meinem Bett, lagen zwei Bigpacks gebrauchte Taschentücher.
Auf der Matratze klebten sämtliche Körperflüssigkeiten, es befanden sich auch eine kleine Flasche und nennen wir sie kleine Gerätschaften, die meine Heat etwas weniger unangenehm machten, auf meinem Bett.

Ich seufzte schwer. Als allererstes riss ich meine Fenster auf. Frische Luft. Wie das gut tat. Tief atmete ich die kühle Winterluft ein und drehte mich dann um. Ich musste erstmal dieses Chaos loswerden.
Mühsam hob ich jedes einzelne Kleidungsstück auf, zog mein Bett komplett ab und schüttelte sowohl Kissen als auch Bettdecke aus.
Immer wieder musste ich darüber nachdenken, warum nur Omegas eine Heat hatten. Und dann auch nur die männlichen. Als ob die Pubertät nicht schon anstrengend genug war. Musste dann auch noch eine monatliche Paarungsphase hinzukommen. Ich meine, ich war 15. Was sollte ich mit Kindern?

So wie es unsere Bücher sagten, kam ein männlicher Omega zwischen dem 14. und 15. Geburtstag das erste Mal in seine Heat.
Bei mir musste das natürlich nichts so sein. Ich war 13 und das ganze Rudel war anwesend. Ein hoch auf unsere Luna, dass sie mich aus der mehr als unangenehm und beängstigenden Situation gerettet hatte. Neben meinem Vater und Luke war sie die einzige, mit der ich über alles reden konnte. Und auch wenn sie nicht alles verstand oder nachvollziehen konnte, was ich ihr erzählte, sie hatte immer ein offenes Ohr für mich.

An meine Heat hatte ich mich aber bis jetzt nie gewöhnen können. Im vergleich zu heute, war sie damals auch noch ziemlich schwach. Und mit 13 hatte ich schon das Gefühl, mein Körper würde versagen. Aber naja, das war eben so. Je älter man wurde, desto stärker wurde die Heat. Anscheinend solange, bis man einen Gefährten gefunden hatte. Das konnte ja nur super werden.
Mittlerweile kam sie aber zum Glück nicht mehr wahllos einmal im Monat. Ich hatte Tabletten mit denen sich ein regelmäßiger Zyklus kontrollieren ließ. Naja, mehr schlecht als recht, aber das reichte mir.