20 ~ Auf dem Weg nach Goronia

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An der Brücke angekommen, pfiff ich nach Elena. Ich setzte mich dort auf einen kleinen Vorsprung und wartete ein paar Minuten. Dann hörte ich ein Wiehern und Elena kam angaloppiert. Vor mir hielt sie und ich befestigte wieder alle Taschen an ihren Flanken. Dann setzte ich auf und ritt mit ihr in Richtung Stall am Berge. Dort wollte ich sie abgeben, da sie unmöglich mit mir zusammen den Todesberg erklimmen konnte.

So ritt ich mit ihr an der Beele-Ebene vorbei und bog am Drey-Pfad nach links ab. Es wurde schon dunkel und ich konzentrierte mich stark auf den Weg vor uns. Das Mondlicht beleuchtete den Weg minimal, doch Elena schien stets auf dem Weg zu bleiben. Nach einem relativ kurzen Ritt durch die Nacht kamen wir am Stall an. Dort gab ich sie in deren Obhut und mietete mir für den Abend auch gleich ein Bett. Todmüde von dem langen Fußweg, den ich heute Morgen am Dorf der Zoras lief, fiel ich ins Bett und schlief auch direkt ein.

Am nächsten Morgen...

Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich verschlafen auf. Ich schaute mich um. Ich war im Stall, stimmte ja. Immer noch müde streckte ich mich und wollte mir dann durch die Haare fahren. An meinem Haargummi blieb ich hängen und entfernte es. Dann holte ich aus meiner Tasche meinen Kamm und kämmte mein Haar mal durch. Es wurde auch mal wieder Zeit sie richtig zu kämmen, denn sonst bekäme ich noch eine Filzmatte auf dem Kopf und dafür waren mir meine Haare zu schade.

Also kämmte ich sie kurz durch und entschied mich dann dazu, sie einfach wieder zu einem tiefen Pferdeschwanz zusammenzubinden. Danach stand ich auf und ging zu Terri, welcher glücklicherweise heute hier war.
"Hi Terri! Was hast du heute für Frühstück im Angebot?", fragte ich ihn kurz.
"Link! Werter Link! Wie schön Sie hier zu treffen! Heute hätte ich ein wenig Honigobst! Gut für die Ausdauer! Außerdem: Weizenbrot! Lässt sich prima kombinieren! Darf ich Ihnen etwas anbieten?"
Terri klappt seinen Tisch hinunter und machte sich zum Verkauf bereit. Ich überlegte kurz was ich essen wollte. Das Angebot klang schon verlockend.

"Ich nehme einmal dein Angebot. Das Honigobst zusammen mit dem Brot", entschied ich. "Und gib mir bitte noch einen Laib Brot dazu, für die Reise."
"Immer gerne!" Terri packte schnell alle Sachen in eine Tüte. "Welche Reise, wenn ich fragen darf?"

Ich schaute ihn kurz verwirrt an, sowas fragte er nie.
"Ich soll im Dienste der Zoras nach Goronia reisen und etwas besorgen", antwortete ich kurz, immer noch verwirrt davon, warum es Terri interessierte, wo ich hinging.
"Oh Goronia!", schwärmte er. "Ein wunderschönes Dorf! Doch denk an die Brandschutzmedizin, sonst bist du ganz schnell nur noch ein Stückchen verbrannte Asche!", riet er mir.

Verdammt, die hatte ich komplett vergessen... Das war jetzt schon nachteilig...
"Terri?", fragte ich vorsichtig. "Verkaufst du auch Brandschutzmedizin? Ich bräuchte noch mindestens 2 Flaschen."
Terris Blick richtete sich fröhlich auf mich.
"Natürlich! Terri hat doch immer alles, was Sie brauchen! Immer im Dienste des Kunden unterwegs!"
Er überreichte mir die Tüten und kramte noch 2 Flaschen Brandschutzmedizin heraus.
"Machen wir einen Mengenrabatt draus, kostet alles zusammen 200 Rubine."
Ich legte ihm die 200 Rubine auf den Tisch und verabschiedete mich. Dann machte ich mich auf den Fußweg in Richtung Todesberg.

Ich war noch nicht einmal an den heißen Quellen angekommen, da kam schon ein Reisender auf mich zu und sprach mich an.
"Guten Tag! Benötigen Sie Brandschutzmedizin? 80 Rubine die Flasche!"
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und ging einfach weiter. Ich habe Reisende, die so aufdringlich sind, schon immer gehasst. Wenn ich etwas von ihnen haben wollte, dann würde ich sie doch ansprechen?

Ich schüttelte den Kopf und ging weiter. Als ich am Pfad in Richtung des Todesberges ankam, sah ich schon die heißen Quellen und entschied mich dazu, zum Ausläufer des Yufin-Sees zu gehen. Ich ging vom Pfad ab und ging ans Seeufer. Dann legte ich meine Rüstung ab und zog mich aus, um in der Quelle zu baden. So selten wie ich hier lang kam, konnte ich eigentlich nie widerstehen, hier drin zu baden. Außerdem wurde es auch mal wieder Zeit für ein wenig Hygiene.

Ich öffnete meinen Zopf und tauchte dann ein paar Meter durch das Wasser. Es war ziemlich warm, schätzungsweise 39 Grad. Sehr angenehm. Ich holte aus meiner Reisetasche ein wenig Seife und wusch mich damit. Als ich fertig war, trocknete ich mich mit ein paar Stofftüchern ab und zog mich wieder an. Dann packte ich sämtliche Dinge wieder in meine Tasche und kämmt nur meine Haare noch einmal schnell durch. Zum Trockenen ließ ich sie offen.

Ich setzte meinen Weg fort und kam nach einem langen Fußweg an einem Schild an.

- Zweite Etappe des Todesberges. Bitte sorgen Sie als Nicht-Gorone für ausreichend Brandschutzmedizin. Ab hier wirds brenzlig! -

Ich stoppte und kramte die Brandschutzmedizin aus meiner Tasche. Es war tatsächlich schon ziemlich heiß geworden und ich war eh am Überlegen, ob ich die Medizin schon nehmen sollte. Das Schild hatte mir soeben die Entscheidung abgenommen.

Also kippte ich die Medizin schnell runter. Sie schmeckte scheußlich, als hätte man etwas Verbranntes zerkleinert und mit Wasser aufgeschüttet. Aber das wichtigste war, dass sie schützte. Ich spürte, wie die Medizin in meinen Körper strömte und sich in meinen Adern ausbreitete. Es war ein eher unangenehmes, aber zugleich angenehmes Gefühl. Mein Körper kühlte runter und ich spürte keine Hitze mehr. Es war erleichternd zu wissen, dass man nicht verbrennen würde, aber gleichzeitig war fraglich, wie gesund diese Medizin wirklich war...

Ich setzte meinen Weg fort und kam kurz vor Einbruch der Dunkelheit an der Südmine der Goronen an. Dort angekommen sah ich lauter schlafende Goronen. Sie liegen in Betten aus Stein... Ob das so gemütlich ist?

Ich suchte mir einen mehr oder weniger gemütlichen Platz und breitete dort meine Decke aus. Ich wollte heute nicht noch weiter gehen, dafür war ich vom ganzen Laufen viel zu müde. Stattdessen würde ich hier mein Nachtlager aufschlagen und noch ein wenig den Sternenhimmel beobachten.

Die Sterne zu sehen beruhigte mich immer. Ich fühlte mich dann irgendwie so Zuhause. Seitdem ich meine Familie verloren hatte, fühlte ich mich manchmal verloren und schaute dann in den Himmel und dachte daran, dass jeder Stern einmal ein Mensch war, der jetzt über seine Verbliebenen wachte. Die Vorstellung war schön... Ich hoffte einfach, dass mein Vater, mein Onkel und meine Mutter stolz darauf waren, was aus mir geworden war...

Ich bemerkte erst jetzt, dass mir eine einzelne Träne die Wange hinunterlief.

Breath before the Wild | Legend of Zelda FF | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt