"Da wären wir", sagte ich und stieg von Elenas Rücken ab.
Daraufhin hielt ich Zelda die Hand hin, damit sie ebenfalls absteigen konnte. Dankend nahm sie meine Hand an und stieg vorsichtig ab. Dann reckte sie sich kurz ausgiebig.
"Ich geh mal eben rein", sagte sie und verschwand dann sofort, während ich ihr noch kurz nachschaute.Als sie wiederkam, hatte sie zwei Tassen in der Hand und kam auf mich zu.
"Hier, der ist für dich."
Ich nahm die Tasse entgegen und roch daran. Es war eine heiße Schokolade. Glücklich lächelte ich sie an.
"Danke."
Sie wurde ein bisschen rot, aber vielleicht bildete ich mir das aufgrund der Kälte auch nur ein. Wir setzen uns an ein Lagerfeuer und genossen den Kakao, bis Zelda irgendwann begann über den Recken der Orni zu sprechen.
"Vielleicht kennst du ihn. Es ist einer der stärksten, wenn nicht sogar der stärkste Krieger der Orni. Aber er hält sich nicht im Dorf auf, denke ich. Meistens ist er am Trainieren, um noch besser zu werden. Deswegen sollten wir zum Flugplatz reiten. Er ist nicht so weit vom Dorf entfernt."
Ich nickte ihr nur zustimmend zu.Von dem Krieger habe ich tatsächlich noch nie gehört, aber so viel habe ich dann auch nicht mit den Orni zu tun. Aber von dem was Zelda erzählt, scheint er eigentlich ein ziemliches Vorbild für andere zu sein. Ein starker Krieger, welcher immer weiter trainiert, um sein Dorf zu schützen. Klingt nach jemandem, zu dem man heraufschauen kann und auch noch etwas von lernen kann.
Ich seufzte... Ob man auch zu mir heraufschauen kann? Ob ich diese Vorbildfunktion ebenfalls erfüllte? Ich bin mir unsicher...
Deprimiert schaute ich zu Boden, was nicht unbemerkt von Zelda blieb.
"Ist alles in Ordnung?", fragte sie vorsichtig, während sie mich kurz musterte.
Ich schaute hoch und setze ein Lächeln auf, auch wenn mir nicht danach war.
"Es ist alles in Ordnung."
Nein. Es ist nichts in Ordnung; aber das konnte ich ihr nicht erzählen. Außerdem war es mein Problem und nicht ihres; ich musste sie in in nichts reinziehen, womit sie nicht zutun hatte.
"Link, ich glaube dir nicht so ganz", entgegnete sie mir stutzig.Es schien aussichtslos etwas vor ihr zu verstecken... Sie ist gut. Aber anstatt ihr die Wahrheit zu sagen, log ich und sagte, dass es mir etwas schlecht ginge.
"Sag das doch gleich. Wenn du möchtest, dann können wir noch einen Moment warten bevor wir weitergehen, bis es dir besser geht oder-"
"Alles in Ordnung, geh ruhig. Nimm ein oder zwei Soldaten vom Stall mit und reite mit Elena dorthin. Ich warte hier auf dich", unterbrach ich sie.
Ihre Miene wurde düster, aber sie nickte.
"Okay. Ich beeile mich auch. Du sollst nicht so lange warten müssen", sagte sie und stand sofort auf.Ich stand ebenfalls auf und bedankte mich bei ihr, dass ich hierbleiben konnte. Dann verabschiedete ich mich auch schon von ihr und betrat den Stall. Dort bat ich darum, das bitte zwei Soldaten Zelda begleiten sollten.
Als ich sah, wie die Soldaten den Stall verließen und zu Zelda gingen, setzte ich mich auf eins der freien Betten. Tatsächlich war mir übel geworden. Karma würde ich sagen, jetzt da ich sie offensichtlicher Weise angelogen hatte.Ich legte mich in das Bett, schloss meine Augen und dachte nach.
Der Orni-Krieger... Ich hoffte, er sei nett. Ich weiß, dass die Ornis sehr gut im Bogenschießen sind. Vielleicht kann er mir sogar noch etwas beibringen! Man lernt ja nie aus. Außerdem ist es bestimmt selbstverständlich, dass man sich unter den Recken helfe. Ich bin mir sicher, dass der Krieger nett sein wird... Was ich von den meisten Orni weiß ist, dass sie sehr nett sind. Ich bin guter Dinge, dass dies auch auf besagten Krieger zutrifft.Ich lag so im Bett rum, als ich merkte wie mir immer schlechter wurde. Bloß nicht übergeben... Bloß... nicht... übergeben...
Ich hasste es mich übergeben zu müssen, doch langsam merkte ich, wie es hochkam und ich rannte hinaus vor den Stall. Vom schnellen Aufstehen war mir dazu auch noch schwindelig geworden, was jetzt nicht wirklich gegen die Übelkeit half.Ich ließ mich an der Wand des Stalls hinabgleiten und wischte mir den kalten Schweiß von der Stirn. Plötzlich verschwamm meine Sicht vor meinen Augen und ich legte mich auf die Seite. Es war mir ziemlich egal, dass ich mich quasi in den Dreck geschmissen hatte, aber ich wusste, dass ich irgendwie wieder Blut in meinen Kopf bekommen musste, damit ich nicht ohnmächtig werden würde.
Tatsächlich merkte ich, wie es langsam besser wurde, aber die Übelkeit blieb; aber übergeben musste ich mich zum Glück nicht.Ich blieb noch ein wenig dort liegen und versuchte mich zu erholen.
Wenn ich nur wüsste, warum es mir so dreckig ging. Ich meine, ich habe nichts Falsches gegessen oder getrunken. Lediglich die heiße Schokolade von Zelda... Und die hat sie ebenfalls getrunken... Es wunderte mich. Ansonsten hab ich nur das gegessen, was ich sonst auch aß...Ich merkte wie es mir besser ging und stand vorsichtig auf. Alles gut so weit. Als ich im Stall ankam, setzte ich mich auf das Bett zurück, wo der Stallbesitzer bereits auf mich wartete.
"Ist bei Euch alles in Ordnung?", fragte er mich vorsichtig, als er in mein noch immer blasses Gesicht schaute.
Ich nickte und erläuterte ihm, dass mir nur ein wenig schlecht geworden war, ich mir aber nicht erklären konnte, woher das käme."Da habe ich eine Idee", antwortete er und verschwand für einen Moment.
Als er wiederkam, hatte er eine Tasse heiße Schokolade in der Hand.
"Hat die Prinzessin Euch nicht solch einen Kakao mitgebracht? Vorhin?"
Ich nickte. Es war also doch der Kakao!
"Es kann sein, dass Ihr das spezielle Gewürz unseres Stalls nicht vertragt. Wir verwenden hier Kardamom, um den Kakao aufzupeppen."
"Karda-was?", fragte ich verwirrt nach.
"Kardamom. Es ist eng verwandt mit Ingwer und Kurkuma. Wir nutzen es, um das Geschmacksbild unseres Kakaos mit holzig-warmen Aromen abzurunden; im Einklang mit dem an den Stall grenzenden Wald", erklärte er mir ausführlich.
"Das könnte einiges erklären...", murmelte ich.
Anscheinend vertrage ich dieses Kardamom nicht. Aber wenigstens wusste ich jetzt woran es gelegen hat und muss mir keine Sorgen machen, dass etwas anderes nicht stimmte."Passt von nun an auf, dass Ihr kein Kardamom zu Euch nehmt", riet mir der Stallbesitzer noch und ließ mich dann wieder alleine.
Das nächste Mal würde ich vorher nachfragen, was im Kakao ist; doch hoffentlich macht Zelda sich später keine Vorwürfe deswegen... Ich konnte sie diesbezüglich noch nicht wirklich einschätzen...Ich ließ mich rückwärts aufs Bett fallen.
Aber eins wusste ich... Sie war so eine herzensgute und liebenswerte Person... Sie ist einfach toll.
Ich erwischte mich dabei, wie ich in Gedanken an sie versank.
DU LIEST GERADE
Breath before the Wild | Legend of Zelda FF | DE
FanfictionHabt ihr euch auch schon immer gefragt, was in Links Gedanken vorgeht? In meiner Story "The Legend of Zelda: Breath before the Wild", decke ich genau diese Frage auf. Aus Links Perspektive erzähle ich die Geschehnisse vor der großen Verheerung in ei...