Wir waren mittlerweile im Schloss angelangt und eine königliche Leibwache führte uns ins Speisezimmer. Ich vermutete langsam, dass es nicht um die Reise gehen würde, denn sonst würde er nicht bequem mit uns zu Mittag essen wollen.
Erleichterung breitete sich in mir aus, als wir das Zimmer betraten und der König uns beide breit grinsend in Empfang nahm.
"Willkommen zurück Zelda, willkommen Link", begrüßte er uns beide und bat uns dann, uns zu setzten. "Es gibt einige Dinge zu besprechen."Kurz schluckte ich, doch setzte mich dann mit Zelda und König Rhoam an den Tisch. Kurz darauf kamen auch schon drei Bedienstete herein und stellten uns allen jeweils eine Glosche auf den Tisch, als König Rhoam auch schon begann zu erzählen.
"Link, wie bereits erwähnt ist es mir eine Ehre Euch als Leibwache meiner Tochter Zelda an unserer aller Seite zu wissen."
Ich nickte ihm freundlich zu, während nun die Gloschen von den Tellern gehoben wurden und das Essen darunter zum Vorschein kam.
Neugierig versuchte ich zu entschlüsseln was dort vor mir lag.Nach ein paar Überlegungen war mir klar, dass dies einige Schmorpilze mit Schmorgemüse waren. Dazu gab es ein gutes Stück gebratenes Wild.
Ich merkte was für einen Hunger ich hatte und war heilfroh, als ich sah, dass der König begann zu essen.Ich nahm dies als Einladung ebenfalls mein Fleisch anzuschneiden und zu probieren. Wie zu erwarten war es köstlich; die königliche Küche hatte echt einiges drauf.
Kurz schaute ich zu Zelda hinüber, welche ebenfalls begonnen hatte zu essen. Dann wendete ich mich wieder dem König zu."Können wir Euch einen Beau vin d'Hyrule anbieten?", fragte er mich höflich. Verwirrt schaute ich in seine Richtung. Was wollte er mir anbieten?
Der König schien meinen befremdeten Blick registriert zu haben und lachte kurz.
"Einen Rotwein. Können wir Euch einen Rotwein anbieten?", fragte er nun erneut.Kurz schaute ich zu Zelda, dann zurück zu König Rhoam. Selten kam ich bisher in Kontakt mit Alkohol, eigentlich noch nie so wirklich. Damals mit Moe habe ich ab und zu ein Bier getrunken, aber das war es auch. Doch unhöflich wollte ich nicht wirken, demnach entschied ich mich für den Wein. Ein Glas sollte schon nicht schaden.
Kurz nickte ich ihm zu, woraufhin er eine Bedienstete mit Weinflasche hineinschickte. Langsam ging sie herum und schüttete uns allen ein Weinglas voll. Als sie bei mir war, bedankte ich mich kurz und zauberte ihr somit ein Lächeln ins Gesicht; manchmal waren es wirklich die kleinen Dinge, welche Menschen glücklich machen konnte.
Ich schaute von meinem Teller wieder hinauf zum König. So langsam sollte er mal zum Punkt kommen, weshalb er Zelda und mich überhaupt hierher bestellt hatte.
"Link, ich habe eine ernsthafte Frage", setzte er an. Aufmerksam schaute ich zu ihm.
"Nun, da Ihr die Leibwache von Zelda seid ist Euch hoffentlich bewusst, dass Ihr oft am Schloss gebraucht werdet." Ich nickte und ahnte, worauf dies hinauslaufen würde."Wir würden Euch demnach gerne anbieten nach Hyrule-Stadt zurückzuziehen", beendete er seinen Satz.
Das hatte ich mir schon fast gedacht. Ich würde nun häufiger am Schloss gebraucht werden, demnach sollte ich in der Nähe wohnen. Dazu kommt, dass ich Aryll dann vielleicht auch wieder häufiger sehen könnte. Trotzdem wollte ich mein Haus in Hateno nicht verlieren, da hingen Errinnerungen dran..."König Rhoam, dies ist eine große Entscheidung...", räumte ich ein und verschaffte mir ein wenig mehr Zeit darüber nachzudenken. Der König nickte wissend.
"Link, ich kann Euch verstehen. Doch Ihr sollt wissen, dass ich mich bereits erkundigt habe", er machte eine kurze Pause. "Vor einiger Zeit seid Ihr aus Hyrule-Stadt nach Hateno gezogen mit Eurer Schwester. Da das Haus Eures Onkels noch immer leer steht und eine perfekte Lage mitten in der Stadt hat, würden wir uns freuen, wenn Ihr dort mit Eurer Schwester einzieht."Kurz dachte ich nach. Es sprach nichts dagegen nach Hyrule-Stadt zu ziehen, ich meine es hätte eigentlich nur Vorteile. Und das Haus in Hateno könnte ich behalten, es störte dort keinen und kostete mich auch nichts. Doch das ehemalige Haus meines Onkels wieder kaufen? Das könnte ich bei bestem Willen nicht finanzieren...
Ich schaute wieder zum König hinauf, als er zu mir sprach:
"Ihr macht Euch unter Umständen Sorgen um die Finanzierung, kann das sein?", fragte er mich in einem angenehmen Ton. Ich nickte kurz und beobachtete, wie König Rhoam aus seinem Weinglas trank.
"Macht Euch da keine Sorgen. Natürlich würde das Königshaus dies für Euch finanzieren, jetzt da Ihr das Haus für den Dienst gebrauchen könntet", fügte er nun hinzu.Ich atmete erleichtert aus. Also hätten wir dieses Problem geklärt. Demnach steht einem Umzug nicht viel im Wege; eigentlich nichts. Aryll wird sich bestimmt auch freuen, wenn sie mich öfter sieht und ab und zu durch die Stadt laufen könnte.
Zuversichtlich nahm ich mein Weinglas nun auch in die Hand und sagte dem König zu. Ich würde nun wieder zurück nach Hyrule-Stadt ziehen, aber mein Haus in Hateno behalten, für den Fall, dass ich dort irgendwann auf meine alten Tage meine Zeit verbringen wollen würde.
Jetzt nahm ich einen Schluck vom Beau vin d'Hyrule. Er schmeckte ziemlich lieblich mit einer süßen Note von Himbeere. Eigentlich sehr lecker. Dann spürte ich den Alkohol, welcher in meinem Hals angenehm brannte.
Der König nickte glücklich und so langsam kamen wir alle mit unserer Hauptspeise zum Ende. Die Servicekräfte hatten mittlerweile schon den Nachtisch, eine Obsttorte, gebracht und ich hatte irgendwie vergessen, dass ich bereits das dritte Glas des Rotweins zwischen hatte.
Mein Kopf fühlte sich leicht an und ich merkte, wie ich lockerer wurde; doch wirklich viel mehr sprach ich noch immer nicht. Irgendwann verabschiedete sich Zelda von ihrem Vater und zusammen mit ihr verließ ich das Speisezimmer.
Es war schon dunkel geworden; es hatte den Anschein, als hätten wir ein wenig die Zeit vergessen. Neben dem Thema des Umzugs haben wir uns noch darüber unterhalten, wie die Bekämpfung der Verheerung grob geplant ist. Es sieht so aus, als sollte ich im Endeffekt mit Zelda gemeinsam gegen die Verheerung kämpfen, quasi direkt an der Wurzel anpacken. Die Titanen sollen uns beide unterstützen, genauso wie die Wächter. Wenn alles läuft wie es geplant ist, so werden die antiken Relikte die Verheerung Ganon so weit eindämmen, dass ich mit dem Bannschwert den finalen Schlag machen muss und Zelda Ganon dann versiegeln soll.
Wir waren mittlerweile an unseren Zimmern angekommen. Zelda hatte mir ein neues zugewiesen, welches sich in der Nähe ihres Gemachs befand. Nun teilten wir uns dieselbe Etage, ihr Zimmer war nur ein paar Türen von meinem entfernt.
Kurz verabschiedeten wir uns voneinander und ich betrat das Zimmer.
Als ich hineinkam staunte ich nicht schlecht; es war noch ein wenig größer als das vorherige. Hier gab es neben einem großen Kleiderschrank und einem fluffigen Bett noch eine Polstergarnitur und einen Kaffeetisch. Außerdem gab es einen Schreibtisch und einen Balkon. Eine weitere Türe führte in ein privates Badezimmer, ausgestattet mit Badewanne, Dusche und Waschbecken.
Ich ging zurück in den Hauptraum und beschloss, dass ich unbedingt duschen sollte. Kurzerhand zog ich mich aus, als ich mit meinen Augen plötzlich am Armband von Aryll hängen blieb. Ich strich mit meinen Fingern kurz darüber und begann zu schmunzeln. Dann stieg ich in die Dusche.
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Breath before the Wild | Legend of Zelda FF | DE
FanfictionHabt ihr euch auch schon immer gefragt, was in Links Gedanken vorgeht? In meiner Story "The Legend of Zelda: Breath before the Wild", decke ich genau diese Frage auf. Aus Links Perspektive erzähle ich die Geschehnisse vor der großen Verheerung in ei...