40 ~ Zukunftspläne

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"Vater."
Ich stand vor ihm im Thronsaal, ein wenig ängstlich, was als Nächstes passieren würde.
"Zelda, du weißt, dass mir viel an dir liegt", begann er. Ich schluckte.
"Aber du musst wissen, dass ich mir zunehmend Sorgen um dich mache. Immer häufiger verlässt du das Schloss und reist durch das Land."
Er stand nun auf und kam langsam die Treppen am Rande des Thronsaals herab, während er weiter mit mir sprach:
"Ich möchte nicht mehr, dass irgendwelche immer wechselnden dahergelaufenen Soldaten dich begleiten. Deshalb möchte ich, dass dich demnächst eine Leibwache begleiten wird."

Er stand nun direkt vor mir und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Er wollte mir eine Leibwache an die Hand geben? Ich hoffte, es würde ein netter Ritter werden...
"Vater, das ist...", begann ich, doch wusste nicht wie ich den Satz beenden sollte.

"Das ist die richtige Entscheidung. Es gibt immer mehr Monsterangriffe; sie fangen langsam an sich zu häufen. Ich möchte nicht mehr, dass du alleine das Schloss verlässt."
"Was ist mit der Exkursion zu den restlichen Recken, Vater?", fragte ich nervös nach.
Mein Vater nickte wohl wissend.
"Ich habe beschlossen, dass du diese Exkursion noch abschließen wirst und wir danach einen Leibwächter für dich auswählen. Momentan habe ich vier Stück in der Auswahl."
Ich würde gerne wissen, wer sie sind, aber wusste nicht, ob ich Vater das fragen sollte.

Kurz schaute ich zu Boden, doch entschied mich dann dazu nachzufragen. Es ging hier immerhin um mich.
"Wer sind die Soldaten denn?"
Vater schaute in die Ferne, aber antwortete mir.
"Der erste der Kandidaten ist der beste Bogenschütze des Landes. Es ist ein Orni. Dann gibt es noch einen sehr begabten Soldaten mit Lanze und einen mit einem Zweihänder."
Jetzt schaute er mich direkt an.
"Aber einer übertrifft alle. Es ist der beste Schwertkämpfer von ganz Hyrule."
Ich schaute ihn erschrocken an. Er wollte doch nicht etwa...?

"Du weißt, von wem ich spreche, Zelda. Auch wenn er bereits viel zu tun hat und eine riesige Last auf seinen Schultern trägt, so würde ich ihm dieses Amt unfassbar gerne übergeben. In seinen Händen wüsste ich dich in Sicherheit. Ich würde ihn natürlich in diesem Fall von seiner normalen Soldatentätigkeit ablösen, sodass er dir voll und ganz zur Seite steht."
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Das einzige, was ich nun wohl wusste, war, dass ich nun erneut eine Leibwache bekommen würde.

Meine erste Leibwache hatte ich mit zehn Jahren, als ich dauernd zu den Quellen reisen musste, doch er...
Ich atmete kurz traurig aus.
Luka starb; er ließ im Kampf gegen drei Leunen sein Leben, um mich zu beschützen. Damals befahl er mir wegzulaufen. Mit Tränen in den Augen lief ich davon, ohne nochmal zurückzuschauen. Später erfuhr ich, dass er dort sein Leben ließ...

Ich schaute noch einmal hinauf zu Vater.
"Ich habe verstanden. Vielen Dank", sagte ich zu ihm und verließ dann den Thronsaal, um in mein Gemach zu gehen. Ich hatte für heute genug.

♦    ♦    ♦

Ich kam Zuhause an und ich war heilfroh, dass ich dort war. Als ich zur Türe ging, öffnete Aryll sie bereits und fiel mir in die Arme. Ich konnte nicht anders und fiel auf die Knie, wobei ich sie mitriss.
"Es wird alles gut", sagte Aryll, ohne zu wissen, was überhaupt passiert war.
Bei ihren Worten bemerkte ich, wie die Tränen begannen mir die Wangen herunterzulaufen. Ich zog meine Nase ein paar Mal hoch und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren.
So verharrten wir dort, bis ich mich ein wenig beruhigt hatte und wir gemeinsam das Haus betraten.

"Link, hat die Prinzessin irgendetwas gesagt?", fragte Aryll mich fürsorglich, während sie mir in einem gleichmäßigen Tempo über den Rücken strich.
Das Problem war, sie hatte nichts gesagt. Ich drehte meinen Kopf in Richtung Türe, weg von Aryll. Sie hatte mich nicht verletzt. Eigentlich hatte mich niemand verletzt; lediglich in die Realität zurückgeholt.

"Möchtest du nicht darüber sprechen?", fragte Aryll vorsichtig, woraufhin ich den Kopf schüttelte.
"Dann ist in Ordnung. Du kannst darüber sprechen, wann immer du möchtest. Ich bin für dich da."
Sie schaute zu mir und lehnte sich dann an mich an. Sofort fühlte ich mich wohler und geborgener. Ich war so froh, dass ich Aryll hatte. Was würde ich ohne sie tun?

Wir saßen dort bestimmt eine Stunde, ohne das jemand etwas sagte; und es tat mir gut. Meine Gedanken kreisten zwar viel um Impas Worte, aber so langsam ergaben sie Sinn; auch wenn sie etwas harsch gewählt worden waren.
Ich bin nicht ihre Leibwache, sondern einer der Ritter im königlichen Dienst. Ich wurde an der Hateno-Festung eingeteilt und bin noch kein einziges Mal dort aufgeschlagen. So langsam sollte ich meinen Pflichten nachgehen.
Und genau das würde ich auch nun tun.

Ich stand auf und zog mich an, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
"Wo gehst du hin?", fragte Aryll verwundert.
Ich schaute in ihre Richtung und antwortete ihr, dass ich zur Hateno-Festung gehen würde. Sie schien nicht so begeistert zu sein, aber sie hakte nicht nach. Stattdessen brachte sie eine neue Sache an:
"Aber vergiss nicht, dass du heute Abend rechtzeitig Zuhause bist. Du hast nämlich morgen Geburtstag."
"Was?", sagte ich fassungslos, als ich in ihre Richtung blickte.
Schnell rannte ich zum Kalender und tatsächlich: Morgen war der 03. März und ich würde 17 Jahre alt werden. Wie schnell war die Zeit vergangen?

"Bitte komm rechtzeitig zurück", bat Aryll mich noch einmal eindringlich, als ich das Haus verließ.
Ich ging auf sie zu und nahm sie noch einmal fest in den Arm.
"Ich verspreche dir, dass ich rechtzeitig zurück bin."

Ich nahm Elena und ritt los in Richtung der Hateno-Festung. Auf dem Weg ließ ich meinen Gedanken freien Lauf; na ja fast.
Ich verbot mir jeglichen Gedanken an Zelda, denn ich musste sie aus meinem Kopf kriegen. Ich bin in ihren Augen ein Soldat, wie jeder andere auch. Zwar trug ich das Master-Schwert, aber das machte mich nicht direkt zu einem Supersoldaten. Ich war vielleicht einer der Recken, aber sie war immer noch die Prinzessin von Hyrule.

Angekommen an der Hateno-Festung, wurde ich von den Soldaten direkt in Empfang genommen.
"Hallo Link", begrüßte mich einer freundlich.

Ich grüßte zurück und wurde dann direkt von ihm mitgenommen. Er zeigte mir die gesamte Festung mit allen Orten. Es gab einen Übungsplatz und Lagerhäuser für Waffen. Außerdem stand dort auch noch ein Häuschen, in welchem man kochen und Zeit verbringen konnte. Die Baccanera-Ebene wurde zum Pferdetraining genutzt und auch die Bubinga-Wälder wurden zum allgemeinen Training genutzt. Generell konnte man hier einiges lernen und ich freute mich tatsächlich auf das Training; auch wenn ich hier öfters auf das Master-Schwert angesprochen werden würde.

Breath before the Wild | Legend of Zelda FF | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt