Nach ungefähr vier weiteren Stunden konnten wir das Dorf nun schon endlich sehen. Na ja, es war ja auch nicht zu übersehen, ich meine, da ist dieser riesige Steinturm in der Mitte und drum herum sind viele einzelne Häuser verteilt... und wir waren gerade erst am Stall der Tabanta-Brücke.
Da es schon dunkel geworden war, entschied Impa, dass wir erst am nächsten Tag zum Dorf gehen würden. Zelda schien dankbar zu sein für die Pause, doch ich hingegen war noch nicht müde, aber ich respektierte die Entscheidung von Impa. Außerdem sollte Zelda sich nicht überanstrengen... Das wollte ich auch nicht.
Während die beiden zusammen in den Stall gingen, band ich die Pferde an. Dann entschied ich mich dazu, dass ich Elena noch striegeln würde.
Kurzerhand nahm ich mir eine Bürste und begann damit, ihr Fell zu putzen. Sie schien es zu genießen und schloss die Augen, woraufhin ich lachen musste.
Elena war wirklich ein ganz besonderes Pferd und ihre Ausstrahlung war ganz anders als bei anderen Pferden.Als ich irgendwann fertig war, ging ich in den Stall und sah Zelda und Impa an einem Tisch sitzen. Kurz überlegte ich, ob ich mich dazu setzen sollte, doch dann wurde ich von Impa schon hinübergewunken.
Ich setzte mich in Bewegung und nahm den freien Platz gegenüber von Zelda ein.
"Link, möchtest du auch einen warmen Tee?", fragte mich Impa.
Eigentlich war ich nicht so der Tee-Trinker, aber aus Höflichkeit nickte ich und nahm einen. Daraufhin schüttete mir Impa ein wenig Tee in eine Tasse und schob sie mir hin. Schnell bedankte ich mich.Während wir da so saßen, sprachen wir ziemlich wenig miteinander. Impa warf ab und zu ein Gesprächsthema ein, welches sich aber relativ schnell wieder in Luft auflöste. Irgendwann wurde die Situation auch komisch, vor allem weil keiner sprach, und ich entschied mich dazu, dass ich noch etwas rausgehen würde.
"Ich bin noch etwas trainieren", sagte ich zu Zelda und Impa, stand auf und ging dann hinaus.Draußen war es bereits dunkel und die Sterne funkelten hell am Himmel. Kurz dachte ich an Aryll. Unter Umständen saß sie gerade auch draußen und schaute in den Himmel...
"Ach...", seufzte ich und entschied dann, dass ich Aryll unbedingt noch einen Brief schreiben musste, wenn ich heute Abend Zeit dafür hätte.Ich nahm eine Übungspuppe ins Visier und trainierte ein wenig um meine verbleibende Energie zu verbrauchen und damit ich die Standards eines Leibwächters halten konnte. Besonderes Augenmerk legte ich heute auf die Genauigkeit meiner Angriffe. Ich konnte zwar schon immer gut zielen, aber man konnte immer besser werden; das hatte mein Vater immer gesagt. Vor allem war das Master-Schwert auch noch ein bisschen größer als die Schwerter mit welchen ich zuvor gekämpft hatte, weshalb ich damit auf jeden Fall auch noch ein wenig üben musste.
Ich machte immer weiter und weiter, bis ich irgendwann ziemlich fertig war und meine Energie verbraucht. Vielleicht hatte ich es jetzt doch ein wenig übertrieben... Erschöpft machte ich mich auf den Weg in den Stall und machte mich schnurstracks bettfertig. Daraufhin fiel ich auch schon ins Bett und schlief direkt ein.
Am nächsten Morgen...
Ich wachte auf und riss die Augen auf.
"Der Brief...", keuchte ich und hetzte zum Tisch, damit ich Arylls Brief schreiben konnte, welchen ich eigentlich gestern noch geschrieben haben wollte.Dort setzte ich mich hin und begann direkt den Brief zu schreiben. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich ihn gestern einfach vergessen hatte! Meine eigene Schwester!
Ich war wohl wirklich fertig gewesen...- - - - -
Hallo Aryll,ich wollte dir nur sagen, dass es mir gut geht. Wir sind fast im Dorf der Orni angekommen.
Ich vermisse dich... Pass gut auf dich auf, ich komme bald zurück nach Hause.Dein dich liebender Bruder
Link
- - - - -Stolz betrachtete ich meinen kleinen Brief, als mir plötzlich von hinten auf die Schulter getippt wurde. Ich fuhr ein wenig erschrocken herum und schaute dann in ein paar rehbraune Augen, welche mir ziemlich nah gekommen waren.
"Guten Morgen Link", sagte Impa und ich rückte ein wenig von ihrem Gesicht weg.
"Was machst du da? An wen schreibst du Briefe?", fragte sie mit einem schelmischen Grinsen.
Ich seufzte und gab ihr den Brief.
"Hier. Ich schicke den meiner Schwester. Sie vermisst mich bestimmt."Impa las sich den Brief durch und gab ihn mir sofort zurück.
"Du denkst viel an deine Schwester, stimmt's?"
Ich nickte nur.
Was sollte ich auch sonst machen. Klar dachte ich viel an sie; vor allem jetzt, wo sie wieder da ist und ich auch etwas mit ihr machen könnte. Doch auch ich werde älter und habe meine Pflichten zu tun. Auch, wenn ich mir diese Pflicht hier gerade selbst ausgesucht habe.Impa wollte gerade etwas sagen, doch sie wurde unterbrochen. Gähnend kam Zelda auf uns beide zu und ging zu Impa.
"Wie sieht der Plan heute aus?", fragte sie Impa verschlafen.
Impa kicherte und antwortete ihr dann, dass wir heute am Dorf ankommen wollten. Daraufhin nickte sie und schaute zu mir. Für einen Moment trafen sich unsere Blicke, doch dann schaute ich schnell weg und stand auf.
"Ich bin schon einmal draußen", sagte ich.
Bevor ich gehen konnte, hielt mich Zelda auf:
"Du willst so rausgehen? Zieh dir doch erst einmal etwas an."Ich schaute an mir herunter.
Stimmt. Ich trug noch meine Schlafsachen, weil ich ja heute Morgen so schnell aufgesprungen war, um den Brief zu schreiben.
"Natürlich werde ich mich zuvor anziehen", sagte ich und rollte dann mit den Augen, woraufhin ich spürte wie mein Gesicht sich aufheizte. Daraufhin begannen Zelda und Impa zu kichern.Wie peinlich! Und dann auch noch vor der Prinzessin...
Ich merkte wie mir die Hitze weiter ins Gesicht stieg und ich dementsprechend rot wurde, während ich mich anzog. Ich entschied mich direkt für den warmen Winterwams, da es ab hier wohl kalt werden würde.Als ich fertig war, ging ich zurück in den Vorraum des Stalls und schaute mich um. Zelda und Impa standen bereits dort und unterhielten sich mit einem kleinen Mädchen; beziehungsweise Zelda unterhielt sich mit dem Mädchen. Impa stand nur daneben.
Ich beschloss sie nicht zu stören und ging hinaus. Dort kümmerte ich mich um die Pferde und bereitete alles vor, sodass wir aufbrechen konnten. Als sie dann endlich kamen, hatte ich bereits die Pferde gesattelt und gefüttert. Dann kam Zelda auf mich zu.
"Danke, dass du das alles schon gemacht hast", sagte sie und legte mir anerkennend die Hand auf die Schulter, bevor sie dann an mir vorbei zu ihrem Pferd ging.Kurz schaute ich ihr nach und nickte ihr dann zu. Impa schloss zu uns auf und machte sich ebenfalls auf den Weg zu ihrem Pferd. Bevor ich aber gehen konnte, musste ich dringend noch den Brief für Aryll auf den Weg schicken. Sie sollte ihn so schnell wie möglich bekommen.
Ich schaute mich um und suchte nach einem Postboten. Dann entdeckte ich einen Briefkasten am Stall. Ich ging langsam darauf zu und las das Schild, welches darüber angebracht war:
- Bitte werfen Sie hier ihre Briefe ein.
Wir entleeren zweimal täglich, morgens und abends! -Das klang doch vielversprechend!
Mit einem Lächeln auf den Lippen öffnete ich den Spalt des Briefkastens und warf den Brief ein.
"Und fertig!", sagte ich, mehr zu mir selbst als zu den Anderen.
Dann lief ich zu Impa und Zelda und schwang mich auf Elenas Rücken.
"Bereit?", fragte Zelda.
Ich nickte und antwortete: "Bereit."
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Breath before the Wild | Legend of Zelda FF | DE
FanfictionHabt ihr euch auch schon immer gefragt, was in Links Gedanken vorgeht? In meiner Story "The Legend of Zelda: Breath before the Wild", decke ich genau diese Frage auf. Aus Links Perspektive erzähle ich die Geschehnisse vor der großen Verheerung in ei...