"Ich kann es kaum erwarten nach Hause zu kommen! Nimm es mir nicht übel, Prinzessin, aber ich bin wirklich froh in mein Leben zurück zu kehren." Lachend löste ich den Blick von der Startbahn und schaute zu meinem sich setzenden Freund. "Ich bin dir doch nicht böse! Mein altes Leben ist kann schon intensiv sein. Wobei ich mich als Prinzessin oft gelangweilt habe, muss ich gestehen." Finn seufzte. "Rose?" "Finny." "Ich- ich-" Er brach ab. Der Ausdruck in seinen himmelblauen Augen gab mir das Gefühl, dass er etwas für ihn sehr Wichtiges zu sagen hatte. Aber Finn schien Probleme zu haben sich und seine Gefühle zu offenbaren. Das war nicht das erste Mal! "Finn, egal was du mir sagen willst, es ist in Ordnung. Wir können über alles reden!", versicherte ich ihm. Mehrfach nickte Finn, bevor er mir in die Augen sah. Geduldig wartete ich ab. Finn bekam von mir Zeit und Geduld. Ich wusste, wie Finns Familienleben aussah und was Jungen in Amerika für Werte vermittelt werden. Keine Gefühle, denn das würde sie schwach machen! Der Meinung war ich nicht und deshalb gab ich meinen Freunden und meiner Familie immer den Raum Gefühle zu zeigen. "Jetzt nachdem ich gesehen habe, wie dein Leben war und auch noch sein könnte-" Wieder hörte Finn auf zu sprechen. "Ich bin nicht gut genug für dich! Du solltest wieder auf Gomera leben und das Leben haben, was du verdienst.", platzte es aus Finn heraus. Ich nahm seine Hände in meine. "Du bist gut genug! Mehr als genug, Finn. Hörst du? Ich liebe es, in Cali zu leben! Ich bin gerne bei meiner amerikanischen, zehnköpfigen Familie." Jetzt war mein Freund absolut verwirrt. "Zehnköpfig? Familie Adams besteht nur aus vier Leuten.", erwiderte Finn irritiert. "Meine spanische Familie besteht aus Mámá, Pápá, Nicola und Marco!", erklärte ich ihm. "Meine amerikanische Familie besteht aus meinen Eltern Isabelle und David, meinen Schwestern Lina, Lydia und Grace, meinen Brüdern Dylan, Luca, Kenny und Taylor und aus meinem Freund Finn Harries." "Ich gehöre zu deiner Familie?", hakte Finn leise nach. "Ja, Finny! Du bist meine Familie und das macht mich glücklich. Ich bin glücklich, wo ich bin. Deswegen haben Mámá und Pápá dafür gesorgt, dass Isabelle und David mich adoptieren, damit ich in Amerika leben kann. Ich bin dort, wo ich hingehöre!" "Ich bin deine Familie!" Finn strahlte von einem bis zum anderen Ohr. Stürmisch drückte er einen Kuss auf meine Hand und ließ sich zufrieden in den Sitz des Flugzeuges sinken.
"Und Finnyboy? Bist du jetzt ein waschechter spanischer Prinz?" Das waren Linas ersten Worte nach unserer Landung. "Ich war schon immer ein Prinz, Linachen! Spanisch überlasse ich lieber Rose.", erwiderte Finn keck und verstrubbelte Linas Haar. Während Lina beleidigt ihre Haare wieder ordnete, entdeckte nun auch Finn das Willkommensplakat, über das ich mich gefreut hatte und meine Freunde herzlich gedrückt hatte. "Das ist ja cool! Danke." "Hey Finny! Wie war Gomera?" Luca und Finn fielen einander in die Arme. Diese Zwei konnten nicht ohne einander! Es war eine wirklich schöne Verbindung, die die beiden Jungen hatten. "Gomera ist echt schön! Wir sollten alle mal dahin. Mandarisa solltet ihr sehen!" "Erzählt uns alles beim Essen, Kinder!", mischte David sich ein. Mein Magen gab ihm prompt recht. "Auf geht's zu Pizza Hut!", rief Tay begeistert und mit Sack und Pack verließen wir den Flughafen.
"Ich fahre bei Rose mit!", forderten Dylan und Grace gleichzeitig ein. Verzweifelt schaute ich in die Runde. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Zu meinem Glück hatte Isabelle alles im Griff. "Ihr könnt beide mit Rose, aber nur wenn ihr euch benehmt!", verlangte Isabelle von den Kindern. Hastig nickten sie. "Dann könnt ihr mit Finn und Rose mit." Grace und Dylan hüpften fröhlich, nachdem sie die Erlaubnis bekommen hatten. Währenddessen wandte meine Pflegemutter sich meinem Freund zu. "Hier Finn!" Sie drückte ihm etwas in die Hand. "Wir haben uns schon so etwas gedacht, deswegen ist Taylor mit deinem Wagen gekommen. Ich hoffe, das war in Ordnung!" "Ja, Mrs Adams! Das ist schon okay.", erwiderte Finn. Danach packte Finn unser Gepäck in den Kofferraum und ich setzte Grace und Dylan ins Auto. Normalerweise hätte ich mit Finn getauscht, weil ich zum Anschnallen mehrere Anläufe brauchte. Aber die Kinder hingen an mir und wichen mir keinen Moment von der Seite. Also kümmerte ich mich um die Beiden. "Grace und Dylan sind angeschnallt. Wir können los!", teilte ich Finn mit. Ein sanfter Kuss landete auf meinen Lippen. Ich lächelte meinen Freund an. Auf Gomera hatte Finn sich nur selten getraut mich zu küssen. Ich glaubte, dass Finn mehr als nur Respekt vor meinen Eltern hatte. Die ängstlichen Blicke, die er der Garde zu geworfen hatte, hatten Bände gesprochen! Um ehrlich zu sein, hatte ich es vermisst, dass er mich küsst. "Dann steig ein, Prinzessin! Du bekommst auch das AUX." Spielerisch zwinkerte Finn mir zu, bevor er das Auto umrundete und einstieg.
"Wir haben etwas vergessen zu erwähnen! In eurer Abwesenheit ist etwas Weltenveränderndes passiert.", teaserte Kenny geheimnisvoll an. Plötzlich hatten auch Luca, Lina und Lydia diesen wissenden Gesichtsausdruck. Taylors Wangen färbten sich dunkelrot. Nur Finn und ich blieben im Ungewissen! "Jetzt spannt uns doch nicht so auf die Folter! Was ist passiert?", wollte Finn wissen. Seine Ungeduld war klar hörbar. Doch auch ich übte mich nicht gerade in Geduld! "Es ist keine große Sache!", meinte Taylor und winkte verlegen ab. "Keine große Sache?", ergriff Lina das Wort. "Rose, Finn, wir können verkünden, das unser kleiner Tay Tay eine Freundin hat. Aber wir sehen sie erst morgen bei der Sommerabschlussparty am Strand zum ersten Mal." Lina bekam keine Chance noch ein Wort von sich zugeben, denn Taylor mischte sich ein. "Wir sind in keiner Beziehung! Das ist eine lockere Sache. Nikki und ich haben nur eine einfache Freundschaft plus. Nicht mehr und nicht weniger.", stellte Taylor klar. Das Rot seiner Wangen wurde noch dunkler. "Was ist Freundschaft plus?", fragte ich unsicher nach. Aus irgendeinem Grund schien jeder an diesem Tisch zu wissen, was das war. Jeder! Jeder außer mir. "Taylor und Nikkis Beziehung basiert nur auf einer Sache. Sie haben ausschließlich Sex! Keine Etiketten und Bezeichnungen. Das ist der Kern von Freundschaft plus.", erläuterte Finn mir, was mich erröten ließ. Finn sprach tiefenentspannt ohne jede Scham von Sex. Das fand ich bewundernswert! Ich wünschte, wäre genauso seelenruhig bei diesem Thema wie mein Freund. Isabell, David, Dylan und Grace kamen wie gerufen mit unserem Essen. Das Thema Taylor, Nikki und Freundschaft plus war auf Eis gelegt.
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California's Badboy
ChickLitUnsere lieben Freunde Lina, Luca, Finn, Rose, Lydia, Kenny und Taylor haben im letzten Schuljahr schon einiges erlebt und jetzt gehen sie auf ihr allerletztes Schuljahr zu! Wenn da schon nicht aufregend genug ist, dann bekommt die Truppe noch zu wa...